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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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haben sie verschleppt.«
    »Wen haben sie verschleppt?« Melor blieb stehen, packte seinen Sohn am Arm und wirbelte ihn herum. Der Name sagte ihm etwas. Er kannte die Oceania.
    »Die Piraten haben Alyc gekidnappt.«
    Erschrocken ließ Melor Matthews Arm los. Plötzlich zitterte er am ganzen Körper. »Ja, ja, ja«, murmelte er undeutlich. »Diese Bastarde. Sie haben es gewußt, sie müssen es gesehen haben.«
    Wenn die, die das schwarze Biest vertrat, wirklich allmächtig waren, mußten sie gewußt haben, was mit Alyc geschehen würde. Sie hätten es ihm sagen können, ihn warnen können. Doch sie hatten es nicht getan.
    Melor Careys Entschluß stand fest.
    »Vater, ist alles in Ordnung?« fragte Matthew. »Soll ich einen Medirobot rufen?«
    »Ich ... nein. Mir geht es gut.«
    Melor nahm Matthews Arm und ging mit ihm zum Empfangsgebäude hinüber. »Wir müssen uns beeilen. Das ist unser einziges Problem. Wir müssen sofort handeln, ohne zu zögern.«
    »Womit müssen wir uns beeilen, Sir?«
    »Mit deiner Krönung natürlich. Mit deiner Krönung als unser neuer Imperator.«
    Matthew fiel vor Staunen der Unterkiefer herunter. Doch Melor war damit beschäftigt, darüber nachzudenken, wie leicht ihm plötzlich diese Entscheidung gefallen war. Er hatte sie gefällt ohne Bedenken, ohne Schmerz. Er hatte beschlossen, dem Biest und denen, die es vertrat, nicht mehr zu gehorchen.
    Er schaute zum Himmel hinauf. Die Wolken öffneten sich nicht, keine Blitze fuhren hernieder ... Doch wie geht es weiter? dachte Melor Carey, während er mit seinem Sohn, dem zukünftigen Imperator, über den schlüpfrigen Asphalt dem Raumhafens ging ...
     

VI
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    N ARABIA
     
    Lange vor der Errichtung des Imperiums der Menschheit vollzog sich durch die Erfindung des N-Raumantriebes die bedeutendste Veränderung im Bewußtsein der menschlichen Rasse seit dem Tag, an dem Menschen sich zum ersten Mal in die Lüfte aufschwangen. Dieser Moment in der Zeitgeschichte – in Wirklichkeit vollzog sich diese Veränderung in einem Zeitraum von mehreren Jahrhunderten – wird von den Historikern die große Zersplitterung genannt. Vor dieser Zersplitterung kannte die menschliche Rasse nur ihre eigene Heimatwelt und einige wenige öde Planeten und staubige Satelliten, die um einen wärmespendenden Stern kreisten. Und dann erkannten die Menschen von heute auf morgen, daß es neben diesem einen lebensspendenden Stern Tausende und Abertausende von anderen Sonnen und Welten gab. Die menschliche Rasse war vergleichbar mit einem Blinden, der plötzlich zum ersten Mal in seinem Leben sehen konnte. Zuerst läuft der Blinde verwirrt im Kreis herum, nicht fähig, das Bombardement visueller Eindrücke zu verarbeiten. Doch bald lernt er, sich langsam vorwärts zu tasten und diese für ihn neue Umgebung zu entdecken. Schließlich beginnt er sie zu genießen und wird zu einem Teil von ihr. Ein außenstehender Beobachter wird ihn dann nicht mehr von einem anderen Menschen, der sein Leben lang die Fähigkeit zu sehen besaß, unterscheiden können.
    Die große Zersplitterung vollzog sich in ähnlicher Weise. Zuerst unternahm die Menschheit trotz ihres Wissens, nach den Sternen greifen zu können, kaum etwas. Nur langsam vollzog sich der Wandel. Forschungsexpeditionen wurden ausgerüstet, Pioniere der Wissenschaft besuchten die Planeten weit entfernter Sterne und kehrten zurück, um der Allgemeinheit über ihre Erfahrungen und Entdeckungen zu berichten. Der nächste Schritt war die Kolonisation dieser neuen Welten. In den ersten Jahren verließen nur einige hundert Menschen die Erde und ihre Schwesterplaneten, doch nach und nach waren es schließlich Tausende, die dem Ruf zu den Sternen folgten. Und endlich, mehr als hundert Jahre nach der Erfindung des Antriebs, wanderten Jahr für Jahr mehr als zehn Millionen Männer und Frauen zu weit entfernten Sternen aus, um dort zu leben. Die letzte Stufe schließlich, die völlige Integration dieser Welten, wurde mit der Gründung des Imperiums der Menschheit erreicht. Von diesem Augenblick an war es für den Beobachter nahezu unmöglich, festzustellen, ob ein Mensch auf der Erde geboren und aufgewachsen war, oder ob er nichts außer seiner Sternenwelt kannte.
    Die Biomenschen entfernten sich am weitesten von ihrem Heimatplaneten. Sie gründeten ihre eigene Nation und brachen bald danach alle Kontakte mit der Erde ab. Die Submenschen dagegen siedelten dort, wo man es ihnen befahl, und ihre Geschichte ist weniger die einer

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