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Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ankommen.«
    Bis zu diesem Augenblick hatte Tedric nicht bedacht, daß sie ein bestimmtes Ziel anflogen. »Wohin fliegen wir?« fragte er deshalb sofort.
    Mo-leete winkte ab. »Wenn ich dir das jetzt sagen würde, wäre die Versammlung überflüssig.«
    Tedric wußte nicht, was er darauf antworten sollte, was Mo-leete wiederum zu amüsieren schien.
    Ein paar Stunden später trafen sie sich im Kontrollraum. Der Anblick solch überragender Technik ließ Tedric beinahe vor Neid erblassen. Mo-leetes Schiff funktionierte bis auf einige wenige Ausnahmen vollkommen automatisch. Ein Zentralcomputer, der nur eine einzige Wand des rechteckigen Raumes einnahm, erfüllte jede nur erdenkliche Funktion des Schiffes einschließlich Navigation, Kurskorrekturen und N-Raum-Annährungen. Mo-leete war das einzige lebende Besatzungsmitglied an Bord, schien jedoch keinerlei Funktion auszuüben. Was der Zentralcomputer wegen seiner starren Installation nicht schaffte, erledigten die beweglichen Roboter, die Mo-leete auch bedienten.
    Mo-leete schenkte der hektischen Betriebsamkeit im Kontrollraum keine Beachtung, sondern wandte sich an die versammelten Piraten. Auch Alyc und Kisha waren anwesend. Wilson war gegen Alyc’s Teilnahme an der Versammlung gewesen.
    »Weshalb Mo-leete auch immer hier sein mag«, begründete er seine Haltung, »es muß verdammt wichtig sein. Ich weiß, daß du eine seltsame Zuneigung zu ihr gefaßt hast, Tedric, obwohl ich nicht erraten kann, was du an ihr findest. Trotzdem bleibt sie die Tochter unseres Erzfeindes, und wir sollten ihr nicht zuviel Vertrauen schenken. Zugegeben, sie hat sich bisher uns gegenüber korrekt verhalten, trotzdem halte ich es nicht für gut, sie zu sehr in Versuchung zu führen.« Doch Tedric beharrte stur auf seinem Standpunkt. Denn er war davon überzeugt, daß Alyc nur durch diese Versuchung lernen würde, wer ihre wirklichen Freunde waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tedric längst beschlossen, daß Alyc nie mehr nach Hause zurückkehren würde. Diesen Entschluß hatte er noch niemandem – auch Alyc nicht – verraten, und gerade deshalb fand er es wichtig, ihr das Gefühl zu geben, daß man ihr vertraute.
    Wilson mußte schließlich nachgeben. Ihm blieb auch nichts anderes übrig, denn zur festgesetzten Zeit der Versammlung tauchten Alyc und Kisha im Kontrollraum auf, und niemand getraute sich, sie zum Verlassen des Raumes aufzufordern.
    Mo-leete schien ihre Anwesenheit nicht weiter zu stören. Wie ein Lehrer, der eine aufmerksame Klasse zu unterrichten hat, trat er unter ihre Mitte und begann: »Ich muß euch gestehen, daß die Rettung von euch und eurem Schiff kein reiner Zufall war.«
    Darüber war Tedric nicht erstaunt. Er beugte sich in seinem Sessel vor, um sich kein Wort entgehen zu lassen, und wartete auf nähere Einzelheiten.
    Mo-leete fuhr fort: »Tatsächlich war ich schon eine Zeitlang auf der Suche nach euch. Ich hätte Narabia schon viel früher erreicht, entdeckte aber rechtzeitig den imperialen Kreuzer, der im Anmarsch auf den Planeten war, und beschloß, abzuwarten und die weitere Entwicklung zu verfolgen.«
    »Ausgezeichnet«, höhnte Phillip Nolan. »Dafür wären wir beinahe alle geröstet worden.«
    Mo-leete lächelte. Wie die meisten seiner Rasse hatte er sich schon seit langem den Gebrauch der menschlichen Gestik angeeignet, neigte aber dazu, diese zu übertreiben.
    »Ich entschuldige mich ausdrücklich für die Schmerzen, die du erdulden mußtest, Freund Phillip. Doch zog ich es vor, meine Anwesenheit nach Möglichkeit dem imperialen Schlachtschiff nicht zu verraten. Glücklicherweise konnte ich euch retten und trotzdem unentdeckt bleiben, und ich glaube, das war für uns alle das beste. Doch kommen wir nun zum Grund unseres Zusammenseins. Ich’ habe euch ein Angebot zu machen.«
    Tedric nickte. Er hatte etwas Ähnliches erwartet, besaß aber keine genaue Vorstellung davon. Wilson, dessen Gesichtsausdruck leichte Besorgnis verriet, warf Tedric einen Blick zu, schaute dann zu Alyc hinüber. Sie saß – Kisha wie üblich an ihrer Seite – entspannt in ihrem Sessel und lauschte aufmerksam Mo-leetes Worten und schien alles um sich herum vergessen zu haben.
    Mo-leete fuhr fort: »In unserer Heimat fingen wir Meldungen von euren letzten Unternehmungen auf, die unser Interesse weckten. Als wir schließlich sicher waren, daß ihr eure ursprüngliche Beschäftigung, die Raumpiraterie, aufgegeben hattet, rief man mich, um meine Meinung dazu zu äußern. Unsere

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