Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Lord Tedric 02 - Raumpiraten

Titel: Lord Tedric 02 - Raumpiraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
Wilson.
    Tedric nickte langsam, doch seine Antwort stimmte nicht ganz. »Nein, da ist noch etwas. Bevor mir die Sinne schwanden, sah ich auf den Bildschirmen ein Metallmonster mit weit aufgerissenem Rachen. Ich glaube, es war ein Schiff.«
    »Das war mein Kreuzer«, erklärte Mo-leete. »Ich hatte die Ladeluke weit geöffnet, um euch aufzufangen. Es funktionierte auch ausgezeichnet. Einige Sekunden später, und es hätte nichts mehr zu retten gegeben.«
    »Du hast uns wirklich alle gerettet?«
    »Er schaffte es in letzter Minute«, bestätigte Wilson.
    »Wo sind sie denn? Die anderen ... Alyc?«
    »Meine Robot-Ärzte kümmern sich noch um sie«, beruhigte ihn Mo-leete. »Wenn alles glatt geht, werden sie bald wieder auf den Füßen sein. Irgendwie wußte ich, daß deine Kondition besser ist als die der anderen, und deswegen habe ich dich hierhergeholt. Doch vielleicht war das falsch.« Sanft legte er seine Hand auf Tedrics Schulter und drückte ihn auf das Feldbett zurück. »Du solltest dich ausruhen.«
    »Eigentlich dürftest du nicht hier sein«, sagte Tedric.
    Er führte seine momentane Orientierungslosigkeit teilweise auf die seltsame Geometrie dieses Raumes zurück. Eine solche Kabine hatte er noch nie vorher gesehen, sie war ihm nicht nur ungewohnt, sondern einfach fremd. Es war eben eine Kabine in einem Wykzl-Raumschiff.
    »Du bist unerlaubterweise in das Hoheitsgebiet des Empire eingedrungen.«
    »Das wäre ein Punkt, über den wir streiten könnten«, entgegnete Mo-leete lächelnd. »Denn im Moment befinden wir uns im N-Raum, und wie kann etwas, von dem behauptet wird, das es physisch nicht existent ist, einer einzelnen Rasse von Lebewesen gehören?«
    »Narabia liegt nicht im N-Raum.«
    »Ich hatte mich zufällig dorthin verirrt.«
    Tedric grinste. »Du bist ein Schwindler, Mo-leete.«
    »Und kein sehr geschickter dazu, fürchte ich.«
    »Doch ein freundlicher Schwindler. Denn du hast mein Leben gerettet.«
    »Hatte ich dir das nicht geschworen? Erinnere dich, Tedric, es gehörte zu der Übergabezeremonie, daß ich dir meinen Treueeid gab. Ich versprach, dich immer zu beschützen. Für mich wäre es ein Akt schrecklicher Feigheit und Undankbarkeit gewesen, dich verbrennen zu lassen, ohne einen Finger zu rühren.«
    »Was auch immer deine Gründe sein mögen, ich danke dir.«
    Tedric schüttelte leicht den Kopf. Schon früher hatte er von Rettungsaktionen in letzter Minute gehört, doch ihre Rettung grenzte beinahe an ein Wunder. Einige Dinge, die ihnen zugestoßen waren, mochten Zufall sein, doch alles konnte man damit nicht erklären. Er wußte, daß Mo-leete ihnen noch einige Erklärungen schuldig war. Aber im Moment schmerzte sein Kopf zu sehr, weitere Enthüllungen mußten warten, bis er wieder klar denken konnte.
    Die Tür am entfernten Ende des Raumes glitt plötzlich zur Seite. Tedric wandte sich um und erkannte einen Roboter, dann noch einen. Und einen weiteren. Dies waren Wykzlroboter, ungefüge Metallmonster, ohne das menschliche Aussehen, wie Wilson es besaß. Jeder Roboter führte ein lebendes Wesen am Arm. Zuerst betrat Keller den Raum, ihm folgte Nolan. Ky-shan und Kisha waren die nächsten, und Alyc betrat als letzte die Kabine.
    »Alyc!«, rief Tedric und versuchte, auf die Füße zu kommen. Doch Mo-leete hielt ihn mit sanfter Gewalt zurück.
    »Nur die Ruhe, Freund Tedric. Deine Gefährten sind ebenso krank wie du. Wir müssen sehr vorsichtig sein.«
    Tedric versuchte erst gar nicht, Mo-leete zu widersprechen. Die Roboter führten ihre Patienten langsam zum Bett hinüber und bildeten einen Halbkreis. Aus dem Boden tauchten plötzlich, wie von Geisterhand bewegt, einige gepolsterte Sessel auf, in die die Roboter ihre Patienten hineinsetzten. Während Mo-leete Tedric zurückhielt, ging Wilson hinüber und wechselte mit jedem der Piraten ein paar Worte. Er sprach leise, so daß Tedric kein einziges Wort verstand.
    Alyc war die letzte, mit der Wilson sprach. Schließlich wandte er sich um, hob die Hände und grinste.
    »Alles klar«, erklärte er, »du kannst Tedric loslassen. Alle sind davon überzeugt, daß sie überleben.«
    Und sie überlebten. Am zweiten Tag nach ihrer Rettung stimmte Mo-leete endlich zu, die vielen Fragen Tedrics und seiner Gefährten zu beantworten. Er schlug vor, zu diesem Zweck eine Versammlung im Kontrollraum seines Schiffes abzuhalten.
    »Wir nähern uns unserem Ziel. Deshalb halte ich es für das beste, euch in die Fakten einzuweihen, bevor wir dort

Weitere Kostenlose Bücher