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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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Das Äußere des Mannes machte es ihm auch nicht eben leicht. Er war klein, dünn, zerbrechlich, und sein Gesicht war so verrunzelt wie eine alte Pflaume. Sein Haar war orange-grau und so dick und steif wie Draht.
    Als Ky-shan schließlich von den Stimmen im Zimmer aufwachte, schien er überrascht und Verwirrt zu sein. Er erhob sich und rieb sich die Augen mit seinen Fingerspitzen.
    »Das ist Milton Dass«, erklärte Tedric. »Er sagt, daß er gekommen ist, um uns zu Fra Villion zu führen.«
    »Villion?« fragte Ky-shan. »Hier?«
    »Das habe ich auch gesagt«, erwiderte Tedric.
    Dass lief um Ky-shan herum, die Augen weit aufgerissen. Er schnalzte ununterbrochen mit der Zunge. Dann blieb er schließlich wenige Zentimeter vor dem Alien stehen und streckte eine Hand aus. »Ich habe gehört, daß Ihre Art während des Kriegs gewohnheitsmäßig menschliche Babys aufgefressen haben soll.«
    Ky-shan starrte ihn an. Er schien sich nicht entscheiden zu können, ob er Dass’ Hand schütteln oder in sie hineinbeißen sollte. »Ich glaube nicht, daß mein Volk jemals…«
    »Es stimmt gar nicht?« fragte Dass. Er ließ die Hand plötzlich sinken und wandte sich ab. »Eigentlich schade.« Er erklärte nicht, wie er das gemeint hatte. Als er vor Tedric stehenblieb, öffnete er seine linke Faust und zeigte etwas vor, das eine winzige Messingkugel zu sein schien. »Was halten Sie hiervon?« fragte er.
    Tedric schüttelte unsicher den Kopf, aber Ky-shan, der zu ihnen getreten war, war weniger diplomatisch. »Das ist nichts als eine gewöhnliche Messingkugel.«
    Dass lachte. »Ich stimme Ihnen zu. So sieht es aus. Aber passen Sie mal auf, was passiert, wenn ich sie reibe.« Er schloß die Faust wieder, zappelte mit den Knöcheln und öffnete die Hand dann wieder. Und plötzlich explodierte ein grelles Licht auf seiner Handfläche. Tedric zuckte zurück und bedeckte seine Augen; Ky-shan stieß einen Überraschungsruf aus.
    Dass’ hohes, kindliches Lachen hallte durch das Zimmer. »Und jetzt sehen Sie mal«, rief er, »was ich für Sie gemacht habe.«
    Tedric sah um sich. Der Raum hatte sich verwandelt. Von Wand zu Wand, vom Boden bis zur Decke war er mit Tausenden von grell glitzernden, winzigen Lichtpunkten übersät. Es waren Sterne, fiel ihm ein, winzige Sterne.
    »Das ist doch bloß ein Hologramm«, sagte Ky-shan grob und versuchte, seine Verblüffung zu verbergen.
    »Oh, ja, das stimmt wohl«, gab Dass zurück, »aber es ist auch noch viel mehr. Sehen Sie das nicht? Es ist eine Karte – es ist das Reich der Menschheit. Sehen Sie hier?« Dass drehte sich schnell um und schritt auf eine Zimmerecke zu. Während er durch die Sternenflut schritt, erloschen die Lichter und blinkten wieder auf, als er weitergegangen war. »Hier ist die Sonne von Nykzas, hier hinten.« Er deutete auf einen winzigen Lichtfleck. »Und dort drüben, neben Ihnen, Tedric, ist die Sonne der Erde. Es ist alles vollständig – mit einem Vergrößerungsglas kann man sogar die Planeten erkennen – und genau nach Maßstab gearbeitet. Natürlich geraten unsere Körper in diesem kleinen Raum immer dazwischen, aber eigentlich dient das Ganze dazu, die Karte vor sich aufzubauen und dann die gewünschten Ausschnitte zu studieren.«
    »Aber woher kommt sie?« fragte Ky-shan und wandte seinen Kopf langsam um. Er war verwirrt. »Wie haben Sie die gemacht?«
    »Haben Sie das hier vergessen?« fragte Dass und hielt die Messingkugel zwischen Daumen und Zeigefinger hoch. »Es ist alles hier rausgekommen.«
    »Unmöglich«, sagte Ky-shan glatt. »Ein Hologramm erfordert den Gebrauch von…«
    »Das Unmögliche ist zufälligerweise nun einmal mein Geschäft«, sagte Dass selbstzufrieden. »Wenn ich das nicht könnte, wie könnte ich dann das sein, als was ich mich bezeichne – ein Genie?«
    »Ich glaube Ihnen nicht.«
    »Ach nein? Ich glaube Ihnen auch nicht – das mit den Babys nämlich. Jetzt passen Sie mal auf.«
    Dass steckte die Messingkugel wieder in seine Faust und schüttelte sie. Sofort verschwand das Sternenbild.
    Tedric hatte erwartet, wenigstens einen kurzen Bewegungsblitz zu sehen, wie die Sterne auf die Faust zuwirbelten, doch er war sich nicht sicher, tatsächlich einen wahrgenommen zu haben.
    Dass grinste Ky-shan an. »Wollen Sie mir sagen, daß das auch unmöglich war?«
    Ky-shan schnaubte wütend. »Ich bin nur ein einfacher Soldat. Die Wissenschaftler meines Volkes…«
    »… sind auch nicht schlauer als die Wissenschaftler meiner Rasse«, führte

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