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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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jenem anderen, jenem kaum noch im Gedächtnis lebenden Ort, aus dem die Wissenschaftler ihn fortgerissen hatten?
    Tedric schloß die Augen und rieb sich die Schläfen. Wenn er schon nicht schlafen konnte, dann könnte er sich wenigstens entspannen. Tedric der Verräter, dachte er, das bin ich. Wenn es in der Galaxis einen noch berüchtigteren Verbrecher geben sollte, dann konnte es nur Fra Villion persönlich sein. Tedric tat so, als machte es ihm nichts aus. Die Leute sollten doch denken was sie wollten. Solange er selbst die Wahrheit wußte, was war da schon wichtig? Aber Lady Alyc Carey wußte es nicht. Er war sich sicher, daß sie die Wahrheit erraten hatte. Alyc würde niemals glauben, daß Tedric sich willentlich gegen seine Treuepflicht gestellt hatte. Würde sie das wirklich nicht tun? Was war mit seinem Bekenntnis? Würde sie das glauben? Alyc war zu Hause, auf Milrod Elf, im Quixmass-Sektor. Er wünschte, er könnte sich jetzt dorthin begeben und sie fragen. Na, was glaubst du? Bin ich nun ein Verräter oder nicht? Wem glaubst du? Mir – oder dem, was ich sagen mußte?
    Er war Major in der Elitetruppe des Korps der Einhundert gewesen. Man hatte ihn angeklagt, das Regime des Imperators Randow stürzen zu wollen, dessen Herkunft selbst geheimnisumhüllt war. Man hatte ihn prompt überführt. Zu einem lebenslangen Exil auf einem öden, verlassenen Asteroiden verurteilt.
    Er war entkommen. Von seinem treuen Diener Ky-shan, dem Wykzl, unterstützt, der ebenfalls sein Volk verraten hatte. Danach war keine Spur mehr von ihnen zu finden gewesen. Gerüchten zufolge waren sie in die Dynarx-Sphäre geflohen. Tedric lächelte matt. Das mußte eine ganz hübsche Geschichte für die Nachrichtenbänder der Erde gewesen sein. Außer ihm selbst und Ky-shan kannte nur eine einzige weitere Person die Wahrheit: sein alter Freund Phillip Nolan, Kommandant des Korps. Selbst der junge Imperator, der in Sicherheit in seinem Palast residierte, wußte nicht, daß die Geschichte von Tedrics Verrat eine notwendige List war, die der Verräter selbst entworfen hatte.
    Es lag an den roten Wolken. Vor zwanzig Standardjahren war die erste von ihnen im Bereich der Wykzl aufgetaucht. Die Wolken waren Objekte, die sich ständig ausdehnten und alles verschlingen konnten – einschließlich bevölkerter Sternensysteme –, was sich vor ihnen befand. Seit der Entdeckung der ersten Wolke waren mehr als zwei Dutzend weitere gefolgt, deren Durchmesser von gegenwärtig beinahe einhundert Lichtjahren bis zu wenigen tausend Kilometern reichte. Was geschah mit jenen Welten, die von den Wolken verschlungen wurden? Es gab keine Möglichkeit, das herauszubekommen. Wenn etwas erst einmal in einer der Wölken verschwunden war, dann hörte man nie wieder etwas davon, und kein Instrument war bisher entwickelt worden, mit dessen Hilfe man den Schleier durchdringen konnte.
    Viele Wykzls glaubten, daß die Wolken mehr waren als nur ein astronomisches Phänomen. Einige waren der Auffassung, daß sie bewußte Wesen waren, die durchaus dazu in der Lage waren, bewußt zu handeln. Das war nicht bewiesen. Was man mit Sicherheit wußte, war die Tatsache, daß diejenigen, deren bevölkerten Systemen die Wolken sich näherten, fürchterliche Wachträume bekamen, die sie schließlich in den Wahnsinn trieben, lange bevor die Wolken tatsächlich ankamen, um ihre Welt zu verschlingen.
    Für die Wykzls war die unmittelbare Gefährdung durch die Wolken immer größer geworden. Zwei besonders große Wolken waren nahe der Mitte ihres Herrschaftsbereichs materialisiert. Bei ihrer gegenwärtigen Ausdehnungsgeschwindigkeit würden sie binnen hundert Jahren neunzig Prozent der Wykzl-Bevölkerung verschlingen. Die einzige Strategie, dem zu begegnen, bestand in einer Massenevakuierung, und die Wykzls waren gerade damit beschäftigt, so gut es ihre Ressourcen erlaubten.
    Neben den Wolken im Bereich der Wykzls hatte man auch einige innerhalb der Sternensysteme der Biomenschen ausgemacht, aber da die Beziehungen zwischen denen und dem Reich schon vor langer Zeit abgebrochen worden waren, besaß man keine zuverlässigen Informationen über das genaue Ausmaß der Gefahr für die Biomenschen.
    Bis vor kurzem waren von den vier bekannten Hauptarten der Galaxis sowohl das Reich der Menschheit als auch die Dynarx-Nation von dem Angriff der Wolken verschont geblieben.
    Tedric selbst war einer der ersten Menschen gewesen, die jemals eine rote Wolke erblickt hatten. Moleete, ein Wykzl, der die

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