Lord Tedric 03 - Die Raumfestung
Ihre Aufmerksamkeit zu verdienen?«
Schließlich nickte Tedric. »Fahren Sie fort.« Er warf Yod einen Blick zu. Der Junge hatte das Tier ebenfalls angefaßt. Er zitterte. Juvi schien andererseits eher ehrfürchtig erstaunt als ängstlich zu sein, während Ky-shan ruhig wie immer dreinblickte. Tedric machte noch einen Schritt zurück und setzte sich wieder auf den Boden. »Ich höre.«
»Ausgezeichnet«, sagte Villion mit einer Spur von Sarkasmus. »Ich bin nur aus zwei Gründen zu Ihnen gekommen: Ich will ihnen mitteilen, daß Sie in meiner Bande Mitglied werden können, und ich möchte Ihnen erste Instruktionen geben.«
»Dafür danken wir Ihnen, Fra Villion«, sagte Tedric, ebenfalls mit sarkastischem Unterton.
Villion beachtete das nicht. »Im Augenblick wartet ein Raumschiff im Hafen auf Sie. Es ist ein fortschrittliches Gefährt, das ich selbst entworfen habe, und es ist dazu in der Lage, mit N-Raum-Geschwindigkeiten zu reisen. Tedric, Sie werden das Kommando übernehmen. Die anderen werden Ihnen als Mannschaft zur Verfügung stehen. Ich habe sie hierher bringen lassen, weil ich davon ausgehe, daß ein Mann Ihres Charakters es vorzieht, sich mit Leuten zu umgeben, die keine eingefleischten Piraten sind.«
Tedric zuckte mit den Schultern. »Das bin ich jetzt ja wohl auch, nicht wahr?«
Villion sah amüsiert aus. Tedric freute sich, als er das sah. Wenn es echt war, dann schien seine Maskerade erfolgreich zu sein – Villion hatte ihn als Abtrünnigen akzeptiert.
»Ihr Schiff wurde programmiert, zu einem bestimmten Punkt im Damabi-Sektor zu fliegen. Da sich dort zufälligerweise mein Hauptquartier befindet, werden Sie mir verzeihen, wenn ich Ihnen dieses Mal noch nicht die genauen Koordinaten angebe.«
Tedric gelang es, seine Überraschung – und sein Entzücken – zu verbergen. Die rote Wolke lag im Damabi-Sektor. Es mußte da einen Zusammenhang geben.
»Auf Ihrem Weg dorthin habe ich nur einen kleineren Auftrag, an dem Sie Ihre Energien ablassen können. Nahe Ihrer Flugbahn befindet sich ein gewisser Planet, der Ressourcen besitzt, die für meine gegenwärtigen Aktivitäten ein erhebliches Hindernis darstellen könnten. Aus diesem Grund werden Sie auf dem Hinflug eine kurze Pause machen, bis Sie diesen Planeten zerstört haben.«
Tedric beherrschte sein Entsetzen und brachte ein Lachen heraus. Er hoffte, daß seine Stimme zynisch genug klang, um Villion zu täuschen. »Einen Planeten zu zerstören ist nicht ganz so einfach, wie Sie es darstellen. Ein einzelnes Schiff schafft das nicht – nicht ein kleines Zugschiff.«
»Dank Milton Dass kann es das sehr wohl. Milton, erklären Sie Tedric die Möglichkeiten Ihrer neuesten Erfindung.«
Dass sah sowohl aufgeregt als auch verängstigt aus. »Es ist eigentlich ganz einfach. Ich nenne es den Materiezerrütter. Lenken Sie den Strahl, drücken Sie auf einen Knopf, und jede feste Materie, die dem Strahl im Weg ist, wird in ihre Moleküle zerlegt und im All verteilt.«
»Das ist unmöglich«, sagte Tedric, aber in Wirklichkeit war er schon überzeugt. Dass hatte bereits genügend Beweise für seine Fähigkeit erbracht, das Unmögliche zu bewerkstelligen.
»Es tut mir leid, daß wir Ihnen leider keine Vorführung geben können«, sagte Villion. »Der Materiezerrütter existiert im Augenblick nur in einer sehr groben Ausführung und ist nicht sonderlich wählerisch. Milton hat mich davor gewarnt, daß ein Versuch hier damit enden könnte, daß Nykzas selbst zerstört würde, und das wäre doch wohl ein höchst bedauerliches Ereignis, besonders für jene, die sich, wie Sie ja auch, gegenwärtig hier aufhalten.«
»Dann haben Sie die Waffe also noch nicht testen können?« fragte Tedric. »Sie sind sich also nicht völlig sicher, daß sie auch funktioniert?«
»Die einzige Möglichkeit, es auszuprobieren, besteht darin, es zu tun. Wenn Sie erst einmal Milrod Elf verlassen haben, dann werden wir mehr wissen.«
»Milrod Elf?« wiederholte Tedric zögernd. Milrod Elf war der Heimatplanet der Carey-Familie. Lady Alyc Carey lebte dort. Er merkte, daß Villion sich eine perfekte Methode ausgedacht hatte, um festzustellen, auf wessen Seite Tedric wirklich stand, und dieses Gefühl erzeugte bei ihm eine Leere in der Magengrube.
»Milrod Elf ist der Planet, den ich für die Vernichtung auserkoren habe. Haben Sie etwas dagegen, Tedric?«
Er mußte sich entscheiden, wieviel er von der Wahrheit ungestraft verbergen durfte. Es war mehr als wahrscheinlich, daß
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