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Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Lord Tedric 03 - Die Raumfestung

Titel: Lord Tedric 03 - Die Raumfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Doc Smith / Gordon Eklund
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blickte ihn überrascht an.
    Tedric deckte die Waffe mit seinem Körper und drückte den Lauf fest gegen Careys Brust. »Hinein«, flüsterte er, »und zwar schnell.« Er hatte einen Augenblick abgewartet, in dem der Korridor völlig leer war, doch das würde nicht lange so bleiben.
    Carey machte keine Einwände und ging zaghaft rückwärts ins Zimmer zurück. Yod und Ky-shan schlüpften durch die halboffene Tür. Als sie sicher im Inneren des Raums waren, warf Tedric die Tür mit seinem Stiefelabsatz zu.
    »Was wollen Sie?« fragte Carey. Er sprach leise, er wollte den Mann mit der Waffe nicht reizen. »Haben Sie auch den Verstand verloren wie Dass?«
    Tedric unterdrückte ein Grinsen. Wenn man die Kühnheit seines Unterfangens bedachte, hatte Carey mit seiner Bemerkung gar nicht so unrecht.
    »Ich will, daß Sie mir zeigen, wie man dort hineinkommt«, sagte er und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Wand.
    Carey wollte antworten, überlegte es sich jedoch anders. Sein Mund ging auf und zu wie der eines Fisches an der Luft. Schließlich fand er die Sprache wieder.
    »Dort hinein? Wozu? Da ist nichts«, beharrte er.
    »Das möchte ich selbst sehen.«
    »Sie sind verrückt.«
    »Ich möchte nur mit Fra Villion reden«, sagte Tedric.
    »Er ist nicht dort drin.« Carey sprach schnell, zu schnell, und schien seinen Fehler selbst zu merken. Er ging rückwärts weiter in den Raum hinein und hielt seine Hände vor sich ausgestreckt. »Wir haben Ihnen vertraut. Nachdem Sie Milrod Elf zerstört haben, wie sollten wir Ihnen da nicht trauen?«
    Tedric sah keinen Grund dafür, Carey die Wahrheit über die Vernichtung dieser Welt zu sagen. Er wußte, daß die Möglichkeit groß war, daß er keine Stunde mehr leben würde; in diesem Fall, da Fra Villion dann die stärkste Macht im Reich wäre, wäre es besser, wenn Carey weiterhin an den Tod seiner Schwester glaubte.
    »Sie haben sich verrechnet«, sagte Tedric.
    »Aber warum legen Sie denn jetzt die Karten auf den Tisch?« fragte Carey. »Villion wird Sie einfach umbringen, wie ein Ungeziefer.«
    »Ich habe vor, ihn vorher zu töten.«
    Carey lachte hohl, aber Tedric bemerkte, daß er nicht länger leugnete, daß Villion nebenan wohnte. »Das können Sie nicht ernst meinen. Sie haben Villion doch gesehen. Er ist mächtiger als alles, was wir uns vorstellen können. Ich habe lange mit ihm zusammengearbeitet, Tedric. Er ist kein Mensch.«
    Tedric begriff, daß Carey ihn nicht nur einfach hinhalten wollte. Dieser Mann war vielleicht noch nie in seinem Leben so ehrlich gewesen.
    »Kein Lebewesen, das nicht auch sterben könnte«, antwortete Tedric.
    »Villion könnte das erste sein.«
    »Das will ich herausfinden.«
    Carey trat vor. »Tedric, ich mag Sie. Schon immer, seit wir beide junge Kadetten an der Akademie waren. Sie haben Verstand und Nerven und Mut. Lassen Sie Villion in Ruhe. Gehen Sie zurück in Ihre Kabine, und bleiben Sie dort, und ich verspreche Ihnen, daß ich niemandem etwas darüber erzählen werde. Wer weiß? Vielleicht wird Villion eines Tages wieder dorthin zurückkehren, wo er herkommt, und dann wird das Reich wieder uns gehören.«
    »Ihnen gehören, wollten Sie sagen«, sagte Tedric.
    Carey schüttelte den Kopf. »Irgendwie scheint es mir nicht mehr sehr wichtig, Imperator zu sein. Ich habe die Kontrolle verloren. Er hat meinen Vater und meine Schwester getötet, und ich nehme an, daß er mich ebenfalls umbringen wird, wenn ich nicht mehr von Nutzen sein sollte.«
    »Wenn Sie das glauben, dann sollten Sie mir dabei behilflich sein, ihn zu töten.«
    »Ich wünschte, ich könnte es. Ich wünschte, daß es eine Möglichkeit gäbe. Aber es gibt keine. Gehen Sie zurück in Ihre Kabine, Tedric, und geben Sie zu, daß Fra Villion viel zu mächtig für einen gewöhnlichen Menschen ist.«
    »Ich kann es nicht zulassen, daß er die Erde vernichtet.«
    »Die Erde?« Carey lachte verbittert. »Was kümmern Sie sich denn um die Erde? Sie ist doch gar nicht Ihre Heimat.«
    Tedric blickte Carey scharf an. »Was meinen Sie damit?«
    »Ich meine damit, daß Sie in einem anderen Universum geboren und hierher gebracht worden sind. Sie sind eine Marionette, genau wie ich… noch schlimmer als ich.«
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Wer wohl?« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Wand. »Er. Er weiß alles.«
    Tedric biß sich nachdenklich auf die Lippen. Zum erstenmal war er wirklich entmutigt. Wie konnte Fra Villion so viel über ihn wissen? Er spürte, wie eine Welle

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