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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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vorbereitete, die Leiche neben ihr zu zerstückeln. Er begann mit dem Gesicht, häutete es und schnitt durch die Muskeln, um an die Schädelknochen zu gelangen. Er hackte willkürlich ein paar Finger ab und widmete sich dann dem Ellbogengelenk.
    Als er seine Heimstatt in ihrem Körper verlassen hatte, war niemand mehr in ihr. Ihr Körper lag mit weit aufgerissenen Augen da, unfähig, sich zu bewegen, nicht mehr Maisie, nicht mehr Dämon, sich nicht bewusst, dass er einst zu einem menschlichen Wesen gehört hatte, überhaupt niemand mehr. Dann begann die verletzte Frau in ihrem Kopf, sich langsam zu sammeln, ihr Gehirn zurück in den imaginären Schädel zu drücken, das Bewusstsein wiederzuerlangen und allmählich zu begreifen, was sie getan hatte.

25
    A uf dem gesamten Heimweg musste er darüber nachdenken. Die Lords of Salem. Er zog die Nachricht aus der Tasche und betrachtete sie erneut. Ja, die Handschrift war charakteristisch für den Stil des siebzehnten Jahrhunderts in den New-England-Kolonien. Na und? Das Papier war handgemacht, aber nicht alt. Offenbar erlaubte sich jemand einen Spaß. Warum hatte er den Zettel mitgenommen? Wollte er ihn wirklich mit den Handschriften vergleichen, die er gesammelt hatte? Mit wessen? Mit Margaret Morgans? Das war verrückt, genau die Art von Denken, die er der jungen Frau hatte ausreden wollen. Wie hieß sie noch gleich? Heidi? Er sah auf die Nachricht. Adelheid Elizabeth Hawthorne. John Hawthorne hatte eine Tochter namens Elizabeth gehabt, wenn er sich recht erinnerte, und eine weitere namens Adelheid. Mit einem solchen Namen musste sie ein Nachkomme von ihm sein.
    Als er nach Hause kam und die Treppe hinaufstieg, stand Alice mit verschränkten Armen in der offenen Wohnungstür und erwartete ihn. Ihr Anblick genügte, um ihn in die Gegenwart zurückzuholen. Innerlich stöhnte er bei dem Gedanken, wie katastrophal die Radiosendung verlaufen war. Er zog den Mantel aus und hängte ihn an den Haken, während sie ihn mit besorgtem Blick musterte.
    » Hast du es dir angehört?«, fragte er. » Wie war’s?«
    » Ob ich es mir angehört habe? Natürlich habe ich es mir angehört, Francis. Du warst toll.« Er merkte ihr an, dass sie log. Sie breitete die Arme aus, beugte sich vor und gab ihm einen Kuss. Francis wusste, dass sein Auftritt schlecht gewesen war, aber sie wollte seine Gefühle nicht verletzen. Er ließ sich von ihr zum Sofa führen.
    » Möchtest du was trinken?«, fragte sie.
    » Hör auf, mir was vorzumachen. Sag mir die Wahrheit. Wie war ich?«
    » Es war absolut … okay«, behauptete sie.
    Okay , dachte er. Um ehrlich zu sein, ist das noch übertrieben. » Okay?«, sagte er. » Was soll okay bedeuten? Bist du dir sicher? Hast du nicht gerade noch toll gesagt?«
    Alices Lächeln wirkte nun ein wenig bemüht. » Wie soll ich es ausdrücken?« Sie wandte den Blick ab und sah zum Radio. » Also, du hast dich ein bisschen merkwürdig gegenüber der Frau verhalten, als sie dich nach den echten Hexen gefragt hat.«
    » War es so offensichtlich? Ich hasse diese Frage. Und sie hat sie ständig wiederholt, trotz meiner wiederholten Verneinung.«
    » Aber du hast dich wieder gefangen«, sagte Alice. » Ich habe alles aufgenommen, damit du es dir anhören kannst. Danach wirst du dich besser fühlen.«
    Gott, nein, dachte er. Er konnte sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als das Ganze noch einmal zu durchleben. » Nein danke«, sagte er. » Ich kann den Klang meiner Stimme nicht ertragen.«
    Alice tätschelte sein Knie. » Was soll ich dann erst sagen?« Nun war ihr Lächeln wieder echt.
    » Sehr witzig«, sagte er. » Aber nein, ich glaube nicht, dass ich es mir noch einmal anhören möchte. Ich musste es ja gerade erst über mich ergehen lassen.« Er fasste sich mit beiden Händen an den Kopf. » Was für eine Katastrophe.«
    Sie legte den Arm um ihn. » Aber, aber, Schatz«, sagte sie mit beruhigender Stimme. » Es ist nicht so schlimm, wie du denkst. Du musst es dir nicht gleich anhören, aber wenn du so weit bist, liegt es bereit.«
    Er schüttelte nur den Kopf. Als sie ihn losließ und aufstand, fiel ihm etwas ein. » Hast du nur mich aufgenommen?«, fragte er.
    » Natürlich nicht«, sagte sie. » Ich musste die Leute, die die Fragen gestellt haben, auch aufnehmen.«
    » Nein, nein.« Er rang ungeduldig die Hände. » Das meinte ich nicht. Hast du zufällig auch die Musik aufgenommen, die sie danach gespielt haben?«
    » Bäh, ja«, sagte sie. » Ich wusste nicht,

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