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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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Sie hätte geglaubt, Whitey würde ihr einen Streich spielen, aber er war wohl kaum der Typ, der es so auf die Spitze trieb. Nein, er war ein guter Kerl. Er hätte es ihr gesagt. Etwas war seltsam. Und das zerrte gemeinsam mit der Dunkelheit und dem Schlafmangel an ihren Nerven. Es war besser, ein Stück zu Fuß zu gehen und sich zu beruhigen. Vielleicht könnte sie dann einschlafen.
    Doch es war kalt. Herman hatte recht. Diese Jahreszeit war die Hölle. Man konnte nie wissen, ob es kalt oder warm sein würde, und egal, was man anzog, es war meistens falsch. Ihre Kunstpelzjacke half zwar ein wenig, aber ihr war trotzdem kalt. Bis sie zu Hause war, würde sie durchgefroren sein.
    Sie griff in die Tasche, holte ihre Ohrhörer heraus, setzte sie ein und steckte das Kabel in den iPod. Als sie auf PLAY drückte, wählte die Zufallsfunktion einen Französischsprachkurs aus, von dem sie nicht einmal wusste, dass er sich auf ihrem iPod befand, und sie dachte: Warum nicht? Ich gehe durch die Straßen von Salem, lerne Französisch, arbeite an mir, nehme mein Leben in die Hand. Wie kann man den Abend besser nutzen?
    » Was bin ich Ihnen schuldig?«, fragte sie ein Franzose. » Combien est-ce que je vous dois? «
    » Combien est-ce que je vous dois? «, wiederholte Heidi, während ihre Gedanken abschweiften.
    » Könnten Sie langsamer sprechen?«, fragte der Franzose, und einen Moment lang hatte sie den Eindruck, die Stimme spräche direkt mit ihr. Dann fuhr er fort: » Pouvez-vous parler plus lentement? «
    » Pouvez-vous parler plus lentement? «, wiederholte sie.
    Und dann fiel ihr plötzlich ein, wo der Sprachkurs herkam: Griff hatte ihn vor ein paar Jahren auf ihren Computer heruntergeladen. Sie hatten geplant, clean zu werden, sich den Kurs anzuhören und Französisch zu lernen, um dann nach Europa zu fahren, ein schöner Urlaub, nur für sie beide. Aber als es so weit war, hatte keiner von ihnen Geld gehabt, und sie waren nie dazu gekommen, sich den Kurs anzuhören. Griff sprach eine Weile davon, dann hörte er damit auf, dann war er tot. Sie blieb allein zurück. Sie wusste, dass sie Glück hatte, noch am Leben zu sein, doch die Schuldgefühle ließen sich nicht abschütteln.
    Sie erschauderte und sprang zum nächsten Stück, das sich als Song von Tom Waits über den Mord in der roten Scheune von Suffolk entpuppte. Besser. Es hingen keine Erinnerungen daran.
    Es war verdammt kalt, ihre Finger und Handgelenke schmerzten, und der Atem kondensierte in der Luft. Sie hatte die halbe Strecke bis nach Hause geschafft, vielleicht auch ein bisschen mehr, und kam an den großen roten Doppeltüren der Saint Peter’s Church vorbei. Sie standen einen Spalt offen, und innen brannte Licht. Der Priester hätte sicher nichts dagegen, wenn sie hineinging, um sich einen Augenblick aufzuwärmen.
    Schnell schlüpfte sie hinein. Das Licht, das sie gesehen hatte, war die Deckenbeleuchtung des Vorraums. Der Rest der Kirche lag im Dunkeln. Sie konnte die vagen Umrisse der Bänke, den Mittelgang und schemenhaft auch das Pult und den Altar erkennen, aber sonst so gut wie nichts. Wahrscheinlich war die Tür versehentlich offengelassen worden, und es sollte eigentlich niemand hineingehen. Kein Problem, sie würde nicht lange bleiben. Sie wollte sich nur ein paar Minuten aufwärmen und dann wieder auf den Weg machen.
    Sie zog die Ohrhörer heraus – es kam ihr respektlos vor, in einer Kirche einen Song über einen Mord zu hören – und rieb sich die Hände. Sie fühlten sich schon ein wenig besser an. Combien est-ce que je vous dois , dachte sie. Was bin ich Ihnen schuldig? Wieder meldeten sich ihre Schuldgefühle.
    Sie stand eine Weile da, dann bemerkte sie ein Geräusch. Es war ein leises, fast unhörbares Rascheln. Und mit einem Mal wurde ihr klar, dass sie es schon die ganze Zeit gehört hatte, seit sie die Ohrhörer herausgezogen hatte.
    Sie spähte in die dunkle Kirche. Es schien von dort drüben zu kommen, irgendwo aus den Bankreihen. Vielleicht eine Maus? Oder Ratten? Nein, es war etwas anderes. Es klang eher wie ein Flüstern.
    Neugierig trat sie einen Schritt vor, an den Säulen des Vorraums vorbei in die Kirche hinein. Sie fühlte sich plötzlich verletzlich, da sie wusste, dass sie durch das Licht im Vorraum deutlich aus der Dunkelheit herausstach, und blieb stehen und lauschte. Nein, das Geräusch hatte nicht aufgehört. Es war noch da und klang immer mehr wie ein Flüstern.
    So leise wie möglich bewegte sie sich vorwärts. Sie

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