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Lords of Salem: Roman (German Edition)

Lords of Salem: Roman (German Edition)

Titel: Lords of Salem: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rob Zombie
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ob du fertig warst oder noch mal drankommen würdest, deshalb habe ich das Band laufen lassen. Unglaublich, was sich heutzutage alles Musik schimpft. Was war denn mit diesen Mädchen los?«
    » Welche Mädchen?«
    » Sie haben die ganze Zeit angerufen und gesagt, wie begeistert sie von der Musik seien, und sind dabei fast in Tränen ausgebrochen. Eine nach der anderen.«
    » Ich weiß nicht«, sagte er abwesend. » Da war ich schon weg.« Ich muss die Musik noch mal hören , dachte er. Irgendwas daran beunruhigt mich. Besonders der Name der Band … » Lords of Salem«, sagte er leise.
    » Was, Schatz?«, fragte Alice.
    » Was?«, sagte er. » Ach …« Er schüttelte den Kopf.
    Sie wartete darauf, dass er fortfuhr, doch als er schwieg, zuckte sie die Achseln. » Übrigens«, sagte sie, » du hast doch die Tickets, oder?«
    » Was? Nein.«
    » Nein?«, sagte sie mit erhobener Stimme.
    » Also, ja. Sie haben gesagt, ich könne beim Rausgehen welche mitnehmen. Aber ich habe es vergessen. Ich hole sie morgen ab.«
    Sie tätschelte seinen Arm. » In Ordnung. Hast du Hunger? Ich kann dir die restlichen Nudeln aufwärmen.«
    » Was?« Er war schon wieder in Gedanken verloren und versessen darauf, die Aufnahme abzuspielen, um sich das Ganze genauer anzuhören. Er betastete seine Tasche und vergewisserte sich, dass der Zettel noch darin war. » Klar«, sagte er. » Nudeln sind prima.«

26
    D er Parkplatz war größtenteils leer, das Pflaster aufgerissen und die Luft frostig. Ein kalter Wind pfiff, rüttelte an dem Schild des Behindertenparkplatzes und kräuselte die Markise, während eine Handvoll herabgefallener Blätter über den Asphalt trieb. Sie blieben zusammen, alle in einem Haufen, wirbelten umeinander herum, ohne sich zu trennen. Sie huschten über den Parkplatz, hin und her, als warteten sie auf jemanden.
    Dann öffnete sich die Tür des Senders, und mit einem Mal stoben sie auseinander und wurden in alle Richtungen geweht. Heidi, Herman und Whitey kamen redend und lachend heraus. Sie gingen zu Hermans Auto, versammelten sich dort zitternd und schienen noch nicht bereit, den Abend zu beenden.
    » Okay, Kinder«, sagte Herman nach einer Weile. » Wir sehen uns morgen.« Er drehte sich zu Heidi. » Und du siehst zu, dass du ein paar Stunden schläfst, ja? Ich habe die Schnauze voll davon, mir Sorgen um dich zu machen. Du siehst erschöpft aus.«
    » Vielen Dank«, sagte sie spöttisch.
    » Du weißt, was ich meine.« An der Art, wie er in ihrem Gesicht zu lesen versuchte, merkte sie, dass er befürchtete, sie könnte eine Dummheit begehen. Zum Beispiel wieder spritzen. Aber er hielt den Blick nicht lange aufrecht, und Heidi störte es nicht – sie spritzte nicht, und es war ein angenehmer Gedanke, dass er immer noch auf sie aufpasste.
    Er wandte sich zu Whitey. » Bist du so weit?«, fragte er.
    Whitey nickte und öffnete die Beifahrertür. Herman ging zur Fahrerseite hinüber.
    » Du legst dich schlafen, hörst du?«, sagte er zu Heidi.
    » Keine Sorge«, sagte Heidi mit aufgesetzter Zuversicht. » Ich habe einen Plan. Ich wende heute die Rotweinmethode an. Die funktioniert immer.«
    » Das klingt so ähnlich wie mein Scotch-on-the-Rocks-Plan, falls ich mich an der Aufseherin vorbeischleichen kann. Soll ich dich nach Hause fahren?«
    » Nein danke«, sagte Heidi. » Ich brauche die Bewegung.«
    » Scheiß auf die Bewegung«, sagte Herman. » Es ist kalt. Und irgendwann sterben wir sowieso alle.«
    » Gute Einstellung«, sagte Heidi. » Aber wirklich, nein danke. Ich sollte zu Fuß gehen. Dann kann ich besser einschlafen.«
    Sie ging durch die Straßen. Salem war nachts ein wenig unheimlich; die alten Häuser, die tagsüber hübsch aussahen, wirkten nun bedrohlich. Es gab kaum Kriminalität hier, deshalb konnte ihr eigentlich nichts passieren, doch sie hatte trotzdem Angst, wahrscheinlich wegen der Vergangenheit der Stadt. Vielleicht hätte sie Hermans Angebot, sie mitzunehmen, annehmen sollen.
    Aber sie musste ein Stück zu Fuß gehen, um etwas zur Ruhe zu kommen. Sie hatte letzte Nacht schrecklich schlecht geschlafen, und das Stück der Lords hatte irgendetwas bei ihr ausgelöst. Wow. Sie hatte Kopfschmerzen bekommen, als sie es noch einmal hörte. Und sie begriff nicht, warum es letzte Nacht in ihrer Wohnung rückwärts gelaufen war, aber im Sender normal abgespielt wurde. Die Musik war ihr ebenfalls anders vorgekommen. War sie wirklich so betrunken gewesen, dass sie nicht mehr kapiert hatte, was vor sich ging?

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