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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine verführerisch unnahbare Lady
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weder an ihre Brüste
noch zwischen ihre Beine gefasst. Er hatte nicht einmal den Versuch gemacht,
etwas aufzuhaken, aufzuknöpfen oder aufzuschnüren.
    Er hätte es
auch gar nicht gekonnt, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, mit
ihr mitzuhalten. Dieser Kuss hatte ihn alles andere vergessen lassen. Dieser
Kuss hätte niemals geschehen dürfen.
    Er sollte
es besser wissen.
    »Schwachkopf«,
tadelte er sich. »Hast du deinen Verstand in London gelassen?« Gequält
schloss er die Augen, öffnete sie indes gleich wieder, denn die Bilder, die ihm
in rascher Folge in den Sinn kamen, waren kaum auszudenken. Eine Wahnsinnstat
nach der anderen.
    Und das
geschah ihm, einem Mann der Wissenschaft, zu dem andere Gelehrte achtungsvoll
aufsahen. Ihm, der sein Leben ganz
der Logik und Vernunft widmete.
    Und doch
war er wegen des umgestürzten Einspänners in Panik geraten, wäre vor
Erleichterung fast in Ohnmacht gesunken, als er sie unversehrt fand, und fing
dann auch noch an, ihr von seinem Vater vorzujammern. Ausgerechnet!
    »Das ist
inakzeptabel. Absolut inakzeptabel«, sagte er. »Das ist vollkommen ...
absurd.«
    Er schaute
sich abermals nach seinem Hut um und fand ihn schließlich im Gebüsch. Das kam
von der Enthaltsamkeit, versuchte er sich einzureden. Zwei Wochen war es her,
vielleicht auch schon einen Monat oder länger gar, dass er eine Frau gehabt
hatte. Er konnte sich weder genau daran erinnern, wann es gewesen, noch wer sie gewesen war.
    Die
Enthaltsamkeit war das Problem.
    Nein, war
es nicht.
    Das Problem
war Lady Charlotte Hayward.
    Das Problem
war seine mangelnde Erfahrung mit blaublütigen Jungfern – einer Spezies, die
ihm fremd war und die er nicht verstand. Er wollte sie auch nicht verstehen und
brauchte sie nicht zu verstehen. Sie waren wie ... wie ein hochansteckendes
Fieber. Das einzig Vernünftige war, sich von ihnen fernzuhalten. »Und das weißt
du ganz genau«, schalt er sich. »Das wusstest du schon immer. Halte dich
von ihr fern. Finger weg von Jungfrauen. Kann das denn so schwer sein?«
Bis Charlotte beim Haus angelangt war, hatte sie sich wieder unter Kontrolle.
In gewohnt ruhiger und beherrschter Manier lief sie an den Dienstboten vorbei,
die angesichts ihrer derangierten Frisur, der herabhängenden Haube oder des
zerrissenen Rocksaums, den sie hinter sich herschleifte, keine Miene verzogen.
Als sie ihr Schlafzimmer betrat, starrte Molly sie hingegen mit offenem Mund an
und ließ ihre braunen Augen an ihrer Herrin abwärts und dann wieder aufwärts
wandern.
    Noch ehe
Molly zu Worten fand, kam Lizzie herein. Auch sie musterte Charlotte von oben
bis unten. »Hattest du noch einen Unfall?«, fragte sie.
    »Ich bin
gestürzt«, sagte Charlotte. »Mein Schuh hat sich im Saum des Rocks
verfangen und ihn eingerissen.«
    »Ah ja. Ich
dachte schon, Belinda hätte dich getreten. Und das nicht nur einmal.« Nach
einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Mir wurde gesagt, Mr. Carsington sei
hier.«
    »Oh ja, war
er.« Charlotte wich dem allzu wachsamen Blick ihrer Stiefmutter aus und
wandte sich an ihr Mädchen. »Ich brauche ein Bad, Molly. So schnell wie
möglich.« »Ist er noch unten?«, beharrte Lizzie.
    »Nein. Er
hatte von dem Unfall gehört und wollte sich nach uns erkundigen. Dann ist er
wieder gegangen. Oder vielmehr, er ist gegangen, nachdem er im Stall einen
Streit geschlichtet hat, der über die Behandlung von Belindas Wunde entbrannt
war.«
    Lizzies
dunkle Brauen schössen in die Höhe. »Ein Streit? Hat das dich so lange
aufgehalten?«
    »Ich wagte
nicht zu gehen, ehe die Sache geklärt war«, sagte Charlotte, was sogar
absolut der Wahrheit entsprach. »Fewkes hat sich fürchterlich aufgeführt,
Lizzie. Mr. Carsington meinte, er wäre betrunken gewesen. Ihm ist es auch zu
verdanken, dass Fewkes sich nicht durchsetzen konnte, aber jetzt m ache ich mir
Sorgen, dass er seine Wut an den Stallburschen oder den Pferden auslässt. Papa
muss davon erfahren, sowie er nach Hause kommt.«
    Wie immer
begriff Lizzie sofort, worauf es ankam, und hielt sich nicht lange mit
Nebensächlichkeiten auf. »Natürlich, meine Liebe. Aber nimm du dein Bad und
überlass das mir. Ich werde es deinem Vater sagen.«
    Damit ging
sie hinaus, und Molly folgte ihr, um sich um Charlottes Bad zu kümmern. Als sie
endlich allein war, trat Charlotte vor den Spiegel.
    Schlimm sah
sie aus, viel schlimmer, als sie gedacht hätte, und das obwohl sie keinesfalls
einen hübschen Anblick erwartet hatte.
    Ihre Haube
war

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