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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine verführerisch unnahbare Lady
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Gentlemans sehr unwürdiges Wort aus.
    Durch einen
sich nur langsam lichtenden Nebel aus Schmerz hörte er: »Oh, Entschuldigung.
Bitte entschuldigen Sie.« Dann herrschte wieder hektische Betriebsamkeit
auf ihm, und ihr Knie traf mit voller Wucht seinen Schenkel. Abermals stieß er
besagtes Wort aus, diesmal mit etwas mehr Nachdruck.
    »Tut mir
leid«, sagte sie. »Tut mir wirklich leid.«
    Ja, war das
denn zu fassen?
    Beherzt
machte er sich von sich bauschenden Röcken und wild fuchtelnden Armen und
Beinen frei. Er sprang auf und wartete gar nicht erst, dass auch sie aufstand,
sondern zerrte sie hoch und packte sie bei den Armen. »Beruhigen Sie sich, verdammt noch
mal!«, fuhr er sie an.
    Sie stand
reglos und bedachte ihn mit einem ihrer mörderischen Blicke. Dann setzte sie an,
etwas zu sagen.
    Er ließ
ihre Arme los, umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht und brachte sie mit seinem Mund
zum Schweigen.
    Sie erstarrte.
    Er
erstarrte.
    Und dann
...
    Ach, zum
Teufel mit allem, dachte er.
    Und küsste
sie.

Kapitel 6
    Fass mich nicht an fass mich nicht an
fass mich nicht an.
    Fass ihn
nicht an fass ihn nicht an fass ihn nicht an.
    In dem
Augenblick, als sie zusammen zu Boden gingen, blitzte ein Bild vor Charlotte
auf, ein Bild aus einem anderen Leben. Von ihr, die sie so jung und eine Weile
so glücklich gewesen war, wie sie mit Geordie Blaine ins Gras sank, sorglos und
lachend.
    Und im
nächsten Moment schon konnte sie nichts anderes mehr denken als steh auf steh
auf steh auf – soweit sie überhaupt noch denken konnte.
    Danach gab
es nur noch Chaos und Konfusion, Panik und den verzweifelten Versuch,
schnellstmöglich davonzukommen, denn sie wusste, dass sie sich bei diesem Mann
selbst nicht trauen durfte.
    Die Welt
war auf einmal erstrahlt, als Mr. Carsington in den Stall gekommen war, wie ein
güldener Gott war er ihr erschienen, so groß und schön und seiner selbst
gewiss. Selbst Belinda, die seit dem Unfall ziemlich durcheinander war, ließ
sich vom Klang seiner Stimme beruhigen.
    Charlotte
indes hatte sich nicht beruhigt. Bei seinem Anblick war ihr das Herz in der
Brust gesprungen vor Erleichterung, denn sie wusste, dass er wissen würde, was
zu tun wäre. Er würde sich um alles kümmern und das Pferd retten.
    Heftig
geschlagen hatte ihr das Herz auch, und keineswegs vor Erleichterung, sondern
aufgrund etwas weitaus weniger Unschuldigen – weil er so schön und sie kein
gutes Mädchen war.
    Er war
mutig und scherte sich keinen Deut um Schicklichkeit und würde sie andauernd
zum Lachen gebracht haben, wäre das nicht so unschicklich gewesen. Und nun war
er ihr ganz nah. Viel zu nah. Er roch nach Mann, und das brachte sie um
denVerstand. Er fühlte sich an wie ein Mann, und sie verzehrte sich danach, den
Körper eines Mannes zu spüren.
    Halt mich
fest. Berühr mich.
    Nicht nicht
nicht.
    Nicht
küssen nicht küssen nicht küssen.
    Sie hieb
mit den Fäusten auf ihn ein, doch wem versuchte sie etwas vorzumachen? Seine
großen, zupackenden Hände berührten warm ihre Wangen. Zu lang war es her, dass
ein Mann sie so gehalten hatte, ihr Gesicht mit seinen Händen umfing. Wende
dich von ihm ab.
    Wie könnte
sie?
    Er küsste
sie, und sie meinte wieder Sommer und Freiheit zu schmecken und ihre Jugend,
die für immer verloren war. Ein einziger Kuss von ihm genügte, und etwas in ihr
tat sich auf, eine große Leere, von der sie nicht einmal geahnt hatte.
    Sie ballte
die Hände und versuchte, ihn nicht zu berühren, doch dann wurde sein Kuss
sanfter, und sie schmeckte einen leisen Seufzer oder meinte ihn zu spüren. Ihr
innerer Aufruhr legte sich, und sie spürte auch in ihm eine Ruhe, spürte ihn
zögern und dann innehalten. Ihr war, als hätte auch er es bemerkt, etwas
Wunderbares und Wundersames.
    Vielleicht
war es sein Zögern, das ihr das Herz aufgehen und sie nachgeben ließ. Sie
fühlte, wie ihr Herz sich öffnete und ihre Finger sich lösten, und ließ ihre
Hände an seiner Brust ruhen.
    Einen
Moment nur.
    Nur um es
noch einen Augenblick zu spüren, dieses köstliche Glücksgefühl, das innige
Gefühl, ihn zu begehren und von ihm begehrt zu werden. Einen Moment noch wollte
sie so tun, als wäre alles wieder gut, als wäre das geschehen, wovon sie vor
langer Zeit geträumt hatte – von starken Armen umfangen und gehalten zu werden,
in denen sie sich sicher und geborgen
wusste. Geküsst zu werden, als wäre sie die einzige Frau auf der ganzen Welt.
    Geliebt zu
werden.
    Sie spürte
seine Hände von ihrem Gesicht

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