Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine verführerisch unnahbare Lady
Vom Netzwerk:
mehr
Schaden zugefügt ...« Ihre Stimme brach sich. »So schlimm ist es doch gar
nicht«, sagte Darius, abermals überrascht angesichts dieses unerwarteten
Gefühlsausbruchs. »Und Ihr Stallmeister hätte schon aufgepasst, dass Fewkes
keinen Schaden anrichtet. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jenkins sogar seine
Stellung aufs Spiel setzen würde, um das Pferd zu beschützen. Grämen Sie sich
nicht über das, was hätte
passieren können. ,Was wenn' zu denken bringt doch nichts.«
    »Was wenn
...«, wiederholte sie. »Ja, ja, natürlich. Unnütze Gedanken.« Sie
wischte sich die Augen und versuchte ein Lächeln. »Vergessen Sie das bitte
sofort wieder. Ich komme mir töricht vor, und ich kann es nicht leiden, mir
töricht vorzukommen.« Sie schaute sich um. »Wo wollte ich eigentlich hin?
Zum Haus geht es in die andere Richtung.«
    »Das war
mir auch schon aufgefallen, doch ich wollte nichts sagen, da ich dachte, Sie
würden mich auf Abwege führen«, sagte er.
    »Auf Abwege?«
Ihre Stimme klang auf einmal schrill.
    »Ein Mann
wird doch noch hoffen dürfen«, sagte er.
    Ihre Wangen
bekamen wieder Farbe, einen lieblichen rosa Hauch. »Ich wusste es«, sagte
sie. »Ich wusste es.«
    »Sie
wussten was?«
    »Egal.«
    Rasch
wandte sie sich um – zu rasch, denn ihr Absatz verfing sich im Rocksaum ihres
Kleides. Als sie versuchte, ihren Fuß frei zu bekommen, riss sie den Saum auf.
Ihr Stiefel verhedderte sich ganz und gar, sie verlor das Gleichgewicht und
drohte seitwärts auf den Kies zu stürzen.
    Er wollte
sie auffangen, doch ihre wild rudernden Arme kamen ihm ins Gehege, und beim
Versuch, ihr auszuweichen, um sich kein blaues Auge einzufangen, trat er auf
ihren Rock und riss ihn noch weiter ein. Sie kreischte und riss sich von ihm
los, was ihn nun ebenfalls aus dem Gleichgewicht brachte, wenn es ihm auch
gerade noch gelang, sie zu packen, bevor sie beide zu Boden gingen. Er landete
unsanft auf dem Kies und sie auf ihm, wodurch sich die kleinen, scharfkantigen
Steinchen noch unsanfter in seinen Rücken bohrten.
    Wenigstens
trug Darius ausnahmsweise einen Hut, Good-bodys geduldiger Beharrlichkeit sei
es gedankt. Obwohl der Hut ihm schräg in die Stirn rutschte, blieb er doch auf
dem Kopf, was ihm zumindest eine Platzwunde am Hinterkopf oder gar eine
Gehirnerschütterung ersparte.
    Nicht, dass
ihm Zeit geblieben wäre, sich über Platzwunden und Gehirnerschütterungen oder
Steinchen Gedanken zu machen, die
sich in seinen Rücken gruben.
    Kaum waren
sie zu Boden gegangen, strampelte sie auch schon wie wild, um wieder auf die
Beine zu kommen. Lady Charlotte war quer über ihn gefallen, und als sie
versuchte aufzustehen, hörte er ein vernehmliches Reißen.
    »Los,
stehen Sie auf«, schnauzte sie ihn an. »Sie liegen auf meinem Kleid.«
    »Ich kann
erst aufstehen, wenn Sie aufstehen«, schnauzte er zurück. »Sie liegen auf
mir.«
    »Nehmen Sie
Ihr Bein da weg, Sie Idiot!«
    Ungestüm
zerrte sie just dann an ihrem Kleid, als er besagtes Bein von ihr hob, was sie
das Gleichgewicht verlieren und mit hilflos strampelnden Beinen hintenüber
fallen ließ. Ihr Rock rutschte hoch und entblößte nicht nur verschmutzte
Stiefel, sondern auch recht viel bestrumpftes Bein.
    Darius
blieb indes wenig Muße, die Aussicht zu genießen – oder sich darüber zu
belustigen, denn sie erinnerte ihn an eine auf ihrem Panzer liegende
Schildkröte war er doch viel zu sehr damit beschäftigt, sich ihrer weit
auskeilenden Gliedmaßen zu erwehren. Es gelang ihm, ihre Faust zu packen, ehe
sie in seinem Gesicht landete. »Lassen Sie mich los!« Sie trat nach ihm und
gebärdete sich wie halb von Sinnen. »Fassen Sie mich nicht an!«
    Er hielt
ihr mit seiner freien Hand den Mund zu. »Hören Sie auf, so
herumzuschreien!«, sagte er. Das hätte ihm gerade noch gefehlt, in
kompromittierender Lage erwischt zu werden. »Jemand könnte Sie hören.«
    Natürlich
beachtete sie ihn nicht weiter. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt,
blindlings nach ihm zu treten und zu schlagen.
    Als es ihm
zu bunt wurde, ließ Darius sie los und versuchte, sie von sich zu stoßen. Bei
seiner Berührung zuckte sie zusammen und rappelte sich hastig auf alle viere
auf, was indes nur dazu führte, dass sie nun über ihm kniete – und das brachte
sie vollends aus der Fassung. In unziemlicher Hast versuchte sie, von ihm zu
krabbeln, wobei ihr Knie geradewegs in seinem Schritt landete.
    Er bäumte
sich auf und stieß ein kurzes, seit Jahrhunderten bewährtes,
doch eines

Weitere Kostenlose Bücher