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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine verführerisch unnahbare Lady
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schönes Erinnerungsstück, wie ich finde. Von sehr
sentimentalem Wert.«
    Er musste
eine weitere Gelegenheit finden, mit Lady Charlotte zu reden, aber auf
Beechwood sollte er sie heute nicht mehr finden. Nun, da Mrs. Endicott als
Haushälterin schaltete und waltete, blieb Lady Lithby selten länger als bis zur
Mittagszeit. Zudem hatte sie eine Hausgesellschaft vorzubereiten, und obwohl
sie wenig Aufhebens darum machte, wusste Darius doch, dass es sich nicht um die
übliche Geselligkeit handelte. Diesmal musste Lady Lithby den Vorbereitungen ganz
besondere Aufmerksamkeit widmen. Denn sie und Lord Lithby gedachten bei der
Gelegenheit für Lady Charlottes Zukunft zu sorgen.
    Die creme
de la creme ledigen Adels würde sich ein Stelldichein geben. Bis heute hatte
Darius sich darüber nicht groß Gedanken gemacht. Er hatte Lady Charlotte ja
mehr oder weniger für sich allein gehabt. Der einzig nennenswerte Rivale schien
Morrell zu sein, aber da sie sich überhaupt nicht bewusst zu sein schien, dass
er ein Rivale war, hatte auch Darius an den Colonel kaum einen Gedanken
verschwendet. Heirat war ja so ziemlich das Letzte, woran Darius interessiert
war.
    Doch das
war vorbei.
    Nun bestand
eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sie sein Kind in sich trug. Wenn er sie
geschwängert hätte, würde sie ihn heiraten müssen, ob ihr das nun gefiel oder
nicht.
    Wenn nicht,
würde sie ihn trotzdem heiraten müssen.
    Er war ein
kluger Mann und bedurfte nicht Tage, Wochen oder gar Monate, um das
Offensichtliche zu begreifen: Sie war anders als andere Frauen – und sie hegte
Gefühle für ihn. Ziemlich starke Gefühle, soweit er das beurteilen konnte.
    Seine
jüngste Herausforderung bestand somit darin, sie dazu zu bringen, ihn zu
heiraten und ihr diesen Gedanken schmackhaft zu machen. Die Herausforderung
bestand darin, sie davon zu überzeugen, dass es kein Fehler wäre, ihn zu
heiraten. Er musste ihr Zeit lassen – und diese Zeit konnte er ebenso gut
nutzen.
    Bis das
Gespann der Damen vorgefahren war, hatte er das Problem bereits gründlich
durchdacht und sich genau überlegt, wie er vorgehen würde.
    Er
begleitete sie nach unten zum Wagen. Ehe er den Schlag hinter ihnen schloss,
bemerkte er beiläufig: »Ich müsste bei Gelegenheit mit Lord Lithby reden.«
    Lady
Charlotte riss entsetzt die Augen auf.
    »Wegen der
Ziegen«, sagte Darius. »Ich erwäge, mir Ziegen anzuschaffen, und wollte
Seine Lordschaft um Rat fragen.«
    »Dann
kommen Sie doch einfach heute Abend zum Essen«, sagte Lady Lithby.
    »Gewiss
wird er sich freuen, mit Ihnen über Ziegen zu reden, statt uns schon wieder
über die Sitz-Ordnung und die Zimmerverteilung debattieren zu hören. Mrs.
Badgeley wird ebenfalls zugegen sein. Sie würden ihm einen großen Gefallen
tun.«
    Lithby Hall,
    am Abend desselben Tages
    Darius begriff bald, dass Lady Lithby
keineswegs zu viel versprochen hatte. Das Dinner zog sich recht qualvoll hin,
und selbst Lord Lithbys sonst stets so freundliches Lächeln wirkte ein wenig
gequält. Mr. Badgeley elaborierte lang und breit über einen der geladenen Gäste
– einen Marineoffizier, der mit seinem Neffen gedient hatte und Mrs. Badgeley
war gar noch ermüdender mit ihren ebenso unerschöpflichen wie ungebetenen
Ratschlägen, wie eine solche Geselligkeit anzugehen sei.
    Dies dürfte
zweifelsohne der Grund gewesen sein, weshalb es Lord Lithby nicht wie sonst
eilte, sich nach dem Essen wieder den Damen anzuschließen. Stattdessen
verweilten die Männer bei ihrem Portwein. Bislang war diese Phase einer
Abendgesellschaft Darius die liebste gewesen. Männergespräche – selbst trunkene
Männergespräche – waren gemeinhin anregender als Damengeplauder. Heute Abend
jedoch konnte er es kaum erwarten, zu den Damen in den Salon zurückzukehren,
weshalb er Lord Lithbys Ausführungen zur Ziegenhaltung vielleicht auch nicht
ganz so viel Beachtung schenkte, wie sie es verdient hätten.
    Als sie
dann endlich wieder im Salon waren, sollte Darius' Gelegenheit sich rascher und
leichter finden als erwartet.
    »Charlotte,
Liebes, mach doch bitte ein wenig Musik«, sagte Lady Lithby. »Ich bin mir
sicher, dass die Gentlemen langsam genug haben von Raumschmuck und
Blumengestecken und der ewigen Frage, wessen Gefühle wovon verletzt werden
könnten.«
    »Gerne,
Stiefmama«, sagte Lady Charlotte. »Mr. Carsington, vielleicht mögen Sie
mir ja behilflich sein, etwas auszuwählen, was die strapazierten Nerven der
Gentlemen ein wenig beruhigt.«
    »Es wäre
mir ein

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