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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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genommen,
Northwick zu versichern, dass du eine starke, entschiedene Frau mit festen
Prinzipien bist.«
    »Reine
Zeitverschwendung. Er wird zu höflich gewesen sein, dir zu widersprechen, aber
niemals wird er glauben, dass eine von meinem Schlag überhaupt weiß, was
Prinzipien sind.«
    »Zumindest
glaubt er, dass du fest entschlossen bist, Throgmorton zu verlassen, sowie du
deine Tochter gefunden hast«, sagte Rathbourne. »Er hat sich sogar erboten,
dir eine Kutsche zur Verfügung zu stellen.«
    »Eine
private Kutsche?«, fragte sie. »Bist du von Sinnen? Du musst mir nur das
Geld für die Fahrt leihen, dann nehme ich die Reisekutsche.«
    »Nein, das
werde ich nicht tun«, beschied er. »Du findest Reisekutschen grässlich.
Wegen des Ruckeins und weil es so voll ist, wegen der Betrunkenen, des
Erbrochenen und des Ungeziefers.«
    »Dann eben
einen Platz in der Postkutsche«, erwiderte sie. »Oder eine Chaise, wenn es
denn ganz extravagant sein soll.
    Aber bitte
schick mich nicht in einer der privaten Kutschen meiner Verwandten fort.«
    »Ich
schicke dich überhaupt nicht fort«, sagte er ruhig. »Du schickst dich
selbst fort. Wegen deiner ehrenwerten Prinzipien. Die ich natürlich
respektiere, unseliges Weib.«
    Sie drehte
sich um und sah ihn an, wenngleich es sie schmerzte. Er trug jene gelangweilte
Miene zur Schau, die er auch in der Egyptian Hall aufgesetzt hatte, doch seine
dunklen Augen blickten sanft. Oh, es kam gar noch schlimmer, meinte sie doch
tiefe Gefühle in seinen Augen zu sehen. Wäre er wirklich so distanziert und
gelangweilt, wie er tat, würde sie sich gewiss nicht so sehr danach sehnen,
seine Wange zu streicheln.
    »Was meinst
du wohl, wie mir zumute ist?«, fragte sie ihn. »Da habe ich einen gut
aussehenden, vermögenden Adeligen an der Hand und muss ihn ziehen lassen.«
    »Was du nicht sagst«, sagte er. »Wo ich dich doch allenfalls ganz
erträglich finde.«
    »Stell dir nur vor, wie mir zumute ist«, fuhr sie
fort. »Da kann ich auf Generationen unmoralischer, gewissenloser
DeLucey-Vorfahren zurückblicken, von denen nicht einer gezögert hätte, dich in
den Ruin zu treiben und dein Leben zu zerstören. Warum kann ich nicht so sein
wie sie? Aber nein, ausgerechnet ich muss mit Skrupeln geschlagen sein.«
    Er
lächelte. »Das werde ich dir nie verzeihen, Bathsheba. Das und noch vieles
andere mehr. Ich werde wohl bis ans Ende meiner Tage einen Groll gegen dich
hegen.«
    »Gut. Dann wirst du mich zumindest nicht vergessen«, sagte
sie.
    »Dich
vergessen? Ich könnte dich ebenso wenig vergessen wie einen Anfall von
Keuchhusten oder einen ... Verdammt.«
    Er wandte
sein Gesicht gen Himmel, Regentropfen fielen auf seine Wangen. »Komm, lass uns
hineingehen«, sagte er. »Es hat keinen Sinn ...«
    »Mylord!«,
erklang auf einmal ein Schrei gar nicht weit von ihnen. »Sir! Hier
entlang!«
    Sie drehten
sich um und schauten in die Richtung, aus der die Stimme kam.
    »Das ist
Thomas«, meinte Rathbourne und lief los. Bathsheba raffte ihre Röcke und
rannte ihm hinterher.

Kapitel 17
    Während Lord Northwicks Männer das Gebiet
im Nordosten des Anwesens absuchten, waren Peregrine und Olivia in
entgegengesetzter Richtung unterwegs. Wie nicht anders zu erwarten, war
Throgmorton Park von einer hohen Mauer umgeben. Da Swain ihnen gesagt hatte,
das Mausoleum befinde sich am südwestlichsten Ende der Anlage, war dies die
Richtung, in die Peregrine Olivia nun führte. Schließlich gelangten sie an den
Bach, den Swain erwähnt hatte. Wegen des Regens, der kürzlich gefallen war,
stand das Wasser hoch und war trüb von Schlamm. Schnell schoss es in seinem
Bett dahin, wo es für gewöhnlich in gemächlicherem Tempo einherfloss.
    Peregrine
war sich ziemlich sicher, dass sich hier irgendwo eine Brücke befinden müsste
und bei der Brücke ein Tor, um Karren und Gespannen Zugang zu gewähren. Wenige
Meter weiter tauchte die Brücke dann auch tatsächlich auf und mit ihr das Tor,
welches, wenngleich verschlossen, so doch wenigstens nicht bewacht war.
Hinüberzuklettern war kein Problem.
    Auf dem
Anwesen angelangt, hielten sie sich auf dem Fuhrweg, der dem Verlauf der
Umgrenzungsmauer folgte. Zunächst verstellten ihnen dichte Waldungen jegliche
Aussicht auf den Rest des Parks. Doch bald schon begann der Weg stetig
anzusteigen, und schließlich erspähte Peregrine die Kuppel des Mausoleums. »Da
ist es!«, rief Olivia.
    Vögel
flogen mit lautem Gekreisch und Geflatter aus den Bäumen auf.
    »Sei
still«, zischte

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