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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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Peregrine. »Ich sehe es selbst. Willst du, dass alle Welt
weiß, dass wir hier sind?«
    Doch sie
rannte längst schon auf einem schmalen Pfad, der nicht häufig benutzt zu werden
schien, die Anhöhe hinauf. Peregrine sah einmal kurz prüfend zum Himmel auf,
dann folgte er ihr. Die dunklen Wolken wollten ihm gar nicht gefallen. Aber wo
sie nun schon mal hier waren, war es vermutlich wenig sinnvoll, wegen ein
bisschen schlechten Wetters, das sich über ihnen zusammenbraute, unverrichteter
Dinge den weiten Weg zurück nach Bristol anzutreten.
    Sollte es
gleich regnen, könnten sie sich beim Mausoleum unterstellen, unter dem
Portikus. Sollten sie über Nacht bleiben müssen – was ihm in Anbetracht ihres
Vorhabens nicht unwahrscheinlich schien – könnten sie in einem der zahlreichen
Gebäude Zuflucht suchen, die über den Park verteilt standen. Peregrine glaubte
nicht, dass sie allesamt verschlossen wären – und ohnehin war nicht anzunehmen,
dass Olivia sich von Schlössern aufhalten ließe.
    Er sah sie
ausrutschen und rannte los, um sie einzuholen.
    »Pass auf,
wo du hintrittst«, sagte er. »Siehst du denn nicht, dass der Boden ganz
nass vom Regen ist? Willst du dir den Knöchel brechen?«
    Sie schien
ihn gar nicht zu hören und hatte nur Augen für das Mausoleum.
    »Es ist
viel größer, als ich es mir vorgestellt hatte«, meinte sie. »Und noch
viel, viel schicker! Sie haben sogar eine Kuppel auf das Dach gesetzt, und auf
die Kuppel einen eckigen Kasten und auf den Kasten noch eine Kugel. Wie schön.
Und sieh nur, an allen vier Ecken des Dachs stehen große Urnen oder Blumentöpfe
oder was immer das sein soll.«
    Die
Architektur begeisterte und überraschte Peregrine wenig. Was ihn indes
überraschte, war die abgeschiedene Lage des Mausoleums. Die Mausoleen, die er
bislang gesehen hatte, dienten alle der Repräsentation und herrschten weithin
über ihre Umgebung. Obwohl auch dieser Bau so groß und prächtig geraten war,
wie es sich für die Grabstätte seiner Ahnen gehörte, wirkte er doch eher wie
ein privater Rückzugsort, mit nur einem schmalen Rasenstreifen davor und
ringsum von dichtem Gehölz und Bäumen umgeben.
    »Und das
ist noch längst nicht der prächtigste Teil«, klärte Peregrine sie nun auf.
»Wir befinden uns an der Rückwand des Gebäudes. Der Eingang müsste unter dem
Portikus sein.« Er führte sie zur Vorderseite. »Siehst du, hier ist alles
noch viel eindrucksvoller.«
    Das
Mausoleum hatte eine steinerne Treppenflucht, die von Balustraden gesäumt war
und an deren Ende zwei Statuen standen, die gewiss zwei Meter groß waren.
    Von der
Treppe führte ein breiter Weg die Anhöhe hinab und schien an einem
gegenüberliegenden Hang wieder hinaufzuführen. Ansonsten verstellten Bäume den
Blick auf den Park, aber Peregrine nahm an, dass es dahinter gerade so
weiterging: die übliche Parklandschaft mit ihren sanft ansteigenden Hügeln und
Tälern. Sicher konnte er sich indes nicht sein, da außer dem Stück Weg ja nicht
viel zu sehen war. »Jede Wette, dass Edmund DeLucey seinen Schatz am Fuße einer
der beiden Statuen vergraben hat«, sinnierte Olivia und lenkte seine
Aufmerksamkeit zurück auf das Mausoleum. »Aber unter welcher?«
    »Wenn wir
wüssten, wen die beiden darstellen sollen, hätten wir vielleicht schon einen
Hinweis«, meinte Peregrine. »Wahrscheinlich sind es antike Götter oder
zumindest Halbgötter. Komisch eigentlich, wenn man bedenkt, dass der Adel seine
christlichen Begräbnisse unter dem Schutz heidnischer Gottheiten und Symbole
vornimmt. Ich kenne mindestens eine Familie von Stand, die sich ein Mausoleum
in Form einer Pyramide hat errichten lassen.«
    Wie zu
erwarten, schien Olivia wenig an den Begräbnisritualen des englischen Adels
interessiert. »Wir sollten einfach an beiden
Stellen zu graben anfangen«, sagte sie und schaute sich um. »Hier dürfte
uns kaum jemand bemerken.«
    Zumindest
Letzterem konnte Peregrine zustimmen. Hätte Edmund DeLucey hier etwas
vergraben, musste er sich keine Sorgen machen, unerwünschte Aufmerksamkeit auf
sich zu ziehen.
    Peregrines
Familie hatte ebenfalls so einen Park. Auch dort waren interessante
Landschaftsszenen und Bauwerke so geschickt zwischen Büschen und Bäumen
versteckt, dass der Besucher ganz unerwartet auf sie traf oder sie aus der
Ferne von einem idealen Aussichtspunkt aus zu sehen bekam.
    Das
Mausoleum selbst stand auf einem gut anderthalb Meter hohen Sockel. Wer immer
an seinem Fuße grub, würde aus der Ferne kaum zu

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