Loretta Chase
müssen, erhob er sich abermals über
sie. Er nahm ihre Hand und zog sie hinab zu seiner Männlichkeit, die warm,
samtig glatt und gewaltig war und unter ihrer Berührung erbebte. Lächelnd sah
sie zu ihm auf, als sie ihn umfasste und zu sich führte. Fast hätte sie
geschrien vor Erleichterung. Endlich endlich endlich.
»Ja!«,
rief sie, als er in sie fuhr, und Ja und wieder Ja, weil dies war, wofür sie
geschaffen, wofür sie geboren war: ihn zu besitzen und von ihm besessen zu
werden. Kein sollte oder müsste mehr, weder Selbstbeherrschung noch Vernunft.
Nur noch
dies: vereint zu sein, eins zu sein, sich ganz der Leidenschaft hinzugeben. Ja,
ja, ja, ich will dich, will dich, will dich ...
Und
schließlich kam es, das letzte, wilde Aufbäumen, funkelnde Ekstase, und ja, ja,
ja ... ich liehe dich.
Kapitel 12
Als
Benedict aufwachte,
war er in ihren Duft gebadet. Sie lag mit dem Rücken an ihn geschmiegt,
ihr Gesäß an seinem Schoß. Seine Männlichkeit war ihrer bereits gewahr
geworden, noch ehe er erwacht war, und regte sich in freudiger Erwartung.
Er schloss
seine Hand um eine perfekt gerundete Brust und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals.
Er war
verdorben und egoistisch.
Über ihren
Köpfen dräute eine finstere Gewitterwolke.
Ihm stand
der Skandal des Jahrzehnts bevor.
Es war ihm
egal.
Doch es war
unvermeidlich. Für ihre Sünden würden sie beide bitter büßen müssen.
Weshalb sie
sich wenigstens ordentlich versündigen sollten.
Da begann
auch sie sich zu regen und aufzuwachen. »Rathbourne?«, murmelte sie mit
schlaftrunkener Stimme.
»Ja, ich
bin es, der deine Brust umfangen hält. Bitte beweg dich nicht, ich liege sehr behaglich.«
»Es muss bestimmt
schon Mittag sein«, sagte sie.
»Muss es
das?«
»Wie lange
willst du noch so tun, als wäre alles in Ordnung und als stünde uns keine Katastrophe
bevor?«, fragte sie.
»Nichts ist
in Ordnung«, sagte er düster. »Das Verhängnis naht. Umso mehr Grund, uns an
diesen letzten Momenten zu erfreuen. ,Doch hinter mir jagt schon heran / Der Zeit
geflügeltes Gespann.' Lass es uns mit Marvell halten und das meiste aus dem
Augenblick machen.«
»Ich denke,
das haben wir bereits, Rathbourne«, erwiderte sie. »Ich wüsste nicht, wie sich
noch mehr ,das meiste' machen ließe.«
»Für eine
Künstlerin ist deine Fantasie erschreckend beschränkt«,
befand er.
»Ich bin
auch Mutter«, sagte sie. »Noch ehe ich ganz wach war, habe ich mir schon wieder
Sorgen um Olivia und Lord Lisle gemacht.«
Ach ja,
Zeit, um auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren.
Er leistete
keinen Widerstand, als sie aus seinen Armen schlüpfte und sich aufsetzte.
Vernünftiger
war es, seinen Blick über ihren nackten Körper schweifen zu lassen, solange ihm
dies noch vergönnt war. In dieser Hinsicht war sie äußerst freigiebig.
Nachdem sie
sich das erste Mal geliebt hatten, hatte sie keinerlei Anstalten gemacht,
ihre Blöße zu bedecken, sondern war ohne jegliche Verlegenheit im Zimmer
umhergelaufen – bis Thomas an die Tür geklopft hatte. Benedict lächelte. »Du
hältst mich für ein törichtes Frauenzimmer«, sagte sie.
»Aber nein.
Ich musste eben daran denken, wie du hinter die Bettvorhänge gesprungen bist,
als Thomas an die Tür geklopft hat.«
Sie seufzte
schwer. »Manchmal wünschte ich, auch ein Mann zu sein, und adelig noch
dazu«, meinte sie. »Ich wünschte, ich könnte es anderen überlassen, sich
Sorgen zu machen.«
Nun setzte
auch er sich auf. Er schüttelte die Kissen auf, schob sie sich in den Rücken
und lehnte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen zurück. »So ängstlich
kenne ich dich gar nicht«, sagte er. »Ich war tief beeindruckt, mit
welchem Gleichmut du das Verschwinden deiner Tochter aufgenommen hast.«
»Das war
gestern«, erwiderte sie. »Das war, als ich noch glaubte, wir würden die
beiden ein paar Meilen von London entfernt einholen. Ich war zuversichtlich,
dass wir sie finden würden, bevor ihnen ein Unfall zustieße oder sie in die
Fänge einer skrupellosen Person gerieten. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich
noch, Olivia wäre bei Weitem die skrupelloseste Person bei diesem ganzen
Unterfangen.«
»Ist sie
wirklich so schlimm?«, fragte er.
»Zumindest
hat sie eindeutig zu viel Zeit mit Leuten verbracht, für die Moral ein
Fremdwort ist«, erwiderte sie. »Solche Leute sind ja auch viel angenehmere
Gesellschaft als eine Mama, die ständig schimpft und Standpauken hält. Jack
hatte wenigstens ein bisschen Einfluss auf
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