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Loretta Chase

Loretta Chase

Titel: Loretta Chase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein skandalös perfekter Lord
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durchschauen. Die Damen des Hauses haben nicht
nur ein weiches Herz, sondern auch einen weichen Verstand, und mein närrischer
Sohn und mein Enkel haben einzig Augen für Ihre Reize.«
    »Also
wirklich, Vater ...«
    »Aber mich
täuschen Sie nicht, raffiniertes Weib«, fuhr Mandeville fort und ignorierte
den weltgewandten Northwick, als wäre er ein quengelndes kleines Kind. »Nach
allem, was ich mit eurer Sippschaft zu tun hatte, habe ich meine Lektion
gelernt. Ich kenne eure Tricks und Betrügereien. Eher friert es in der Hölle,
als dass ich ...«
    Ein lautes
Krachen draußen im Flur ließ alle zusammenfahren.
    »Was zum
Teufel ist denn das für ein Lärm?«, schimpfte Mandeville. »Keble!«
    Keble kam
hereingeeilt, das Gesicht erhitzt. »Entschuldigen Sie vielmals die Störung,
Mylord. Kein Grund zur Beunruhigung – wir haben alles im Griff.«
    Wieder
lautes Krachen, diesmal klang es, als würde Geschirr zerschlagen.
    Just als
Mandeville zur Tür ging, um sich der Sache selbst anzunehmen, kam ein
livrierter Lakai über die Schwelle geflogen und landete dem Earl zu Füßen.
Bathsheba schloss die Augen. Nein, das war ganz unmöglich.
    Sie öffnete
sie wieder.
    Eine große
dunkle Gestalt stand in der Tür.
    Er trug
Kleider, die ganz offensichtlich nicht ihm gehörten. Der Rock war zu kurz, die Hose zu
weit.
    »Wer zum
Teufel ist das?«, rief Mandeville.
    Rathbourne
straffte die Schultern. »Ich bin ...«
    »Mein
Bruder«, sagte Bathsheba. »Mein schwachsinniger Bruder Derek.«
    Finster
schaute er sie an. »Ich bin nicht ...«
    »Du böser
Junge«, schalt sie ihn. »Warum hast du nicht im Gasthof auf mich gewartet,
wie ich es dir gesagt hatte? Habe ich dir nicht versprochen, so bald wie möglich
zurückzukommen?
    »Nein, hast
du nicht«, erwiderte Rathbourne. Seine dunklen Augen funkelten. »Du hast meine
Kleider mitgenommen. Und mein Geld. Du bist ohne ein Wort gegangen.«
    »Du bist
ganz durcheinander«, sagte sie. Entschuldigend schaute sie die beiden Damen an
und tippte sich mit dem Finger an die Schläfe. Wieder an Rathbourne gewandt,
fuhr sie geduldig fort: »Ich habe dir doch ausführlich erklärt, warum du nicht mit
mir kommen kannst.«
    Der am
Boden liegende Lakai ließ ein leises Stöhnen verlauten.
    Bathsheba
bedachte Rathbourne mit vorwurfsvollem Blick. »Deswegen beispielsweise.«
    »Er hat
dich ein Flittchen genannt«, sagte Rathbourne und schmollte wie ein Kind.
    »Du hast
die Beherrschung verloren«, stellte sie tadelnd fest. »Und was sollst du
tun, wenn du die
Beherrschung zu verlieren drohst?«
    »Ich soll
bis zwanzig zählen«, sagte er.
    »Sehen
Sie?«, meinte sie leise zu den anderen. »Er ist wie ein Kind.«
    »Ganz schön
groß geraten«, bemerkte Lord Northwick.
    »Er gehört
eingesperrt!«, brüllte Lord Mandeville, zornesrot im Gesicht. »Raus!
    Hinaus aus
meinem Haus, alle beide, oder ich lasse Sie in Gewahrsam nehmen und einsperren.
Wenn Sie noch einmal einen Fuß auf meinen Grund und Boden setzen, hetze ich
die Hunde auf Sie!«
    Rathbourne
schaute ihn nur an.
    Mandeville
wich einen Schritt zurück und erbleichte.
    »Derek«,
sagte Bathsheba.
    Rathbourne
schaute sie an. Mit erhobenem Kinn, den Rücken kerzengerade, ging sie zu ihm.
»Lord Mandeville echauffiert sich«, sagte sie. »Wir sollten lieber gehen, bevor er
sich vergisst.«
    Sie
streifte ihn leicht, als sie an ihm vorbei durch die Tür schritt. Ohne sich umzudrehen,
lief sie den langen Korridor hinab. Kurz darauf hörte sie wütende Schritte
hinter sich.
    Bathsheba
und Benedict fuhren in misslaunigem Schweigen, bis sie das Hauptportal von
Throgmorton passiert hatten.
    Dann konnte
sie nicht länger an sich halten: »Du hast alles ruiniert!«, platzte sie heraus.
    »Als ich
kam, war längst schon alles ruiniert«, erwiderte Benedict und biss die
Zähne zusammen, waren die jüngsten Ereignisse seinen Kopfschmerzen schließlich
nicht gerade gut bekommen. »Ich kann noch immer nicht fassen, dass du einfach
so in Throgmorton aufgekreuzt bist – noch dazu als du selbst – und von deinen
Verwandten scheinbar mehr erwartet hast, als beleidigt und hinausgeworfen zu
werden.«
    »Bevor der
aufbrausende Earl nach Hause gekommen ist, habe ich mich eigentlich ganz gut
geschlagen«, verteidigte sie sich. »Die Damen waren viel zu neugierig auf
mich, als dass sie gewagt hätten, unhöflich zu sein, und die Gentlemen
...«
    »Haben auf
deine Brüste gestarrt und konnten keinen klaren Gedanken mehr fassen.«
    »Ich hätte
sie allesamt um den

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