Losing Noah - Finding Love (German Edition)
ich ihn nicht noch einmal ansehen will. Ich kann ihn einfach
nicht sehen. Es ist zu schmerzhaft. Noah scheint es zu bemerken, denn
er geht zur Tür und schließt sie langsam. Dabei sagt er:
»Würden Sie uns bitte alleine lassen, damit wir in Ruhe
packen können?«
»Nein,
ich möchte mit Jenna sprechen«, antwortet Brant, der
verzweifelt klingt. »Bitte sprich mit mir, Jenna«, wendet
er sich dann an mich.
Ich
schüttele den Kopf, während ich ihm weiter meinen Rücken
zeige. »Bitte, Jenna. Das war alles ein riesiges
Missverständnis!«
Ich
zucke zusammen. »Willst du mir allen Ernstes sagen, dass diese
Frau auf dich gefallen ist und das im perfekten Rhythmus, um es dir
zu besorgen?«, frage ich leise, aber auch heiser.
»Nein,
so war es nicht. Es war meine Ex. Sie stand gestern auf einmal vor
der Tür, weil sie reden wollte. Ich habe in Minnesota mit ihr
Schluss gemacht, als ich meine Wohnung aufgelöst habe.«
Es
fühlt sich an, als würde er mich heftig ohrfeigen. »Du
hast gesagt, dass du Single bist, als wir uns darüber
unterhalten haben«, erwidere ich.
»Ich
weiß, weil ich mich schon als Single gefühlt habe.
Zwischen uns ist Monate nichts gelaufen, weil sie ständig
unterwegs war, und gestern hat sie mich verführt.«
»Das
ist doch eine Ausrede«, murmele ich.
»Es
ist keine Ausrede, Jenna. Warum sollte ich dich denn anlügen?
Ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren.« Brants
Stimme bricht, doch darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. »Ich
bin gestern Abend sofort auf die Suche nach dir gegangen, nachdem ich
Tiffany rausgeworfen habe. Wirklich, das musst du mir glauben.«
Auf einmal fühle ich warme Hände an meinen Schultern, aus
deren Griff ich mich sofort befreie. »Fass mich nicht an.«
Ich drehe mich um, dann ohrfeige ich Brant. »Ich werde
ausziehen. Du kannst hier bleiben oder auch ausziehen, es ist mir
egal, was du machst. Zwischen uns ist es vorbei«, sage ich
bemüht ruhig. Eine Träne bahnt sich ihren Weg aus seinem
Augenwinkel. »Verlass mich nicht, Jenna.«
Seine
blauen Augen fixieren mich. Zwei klare Bergseen starren mich an. Doch
ich schüttele den Kopf. Ich will wirklich stark bleiben, denn er
hat mich verdammt nochmal richtig wehgetan. »Es ist vorbei«,
wiederhole ich stark. »Jetzt verlass bitte mein Zimmer.«
Das klingt schon weniger überzeugend, aber ich bin eine
betrogene Frau, wenn jemand weinen darf, dann bin ich das. Brant
wendet sich von mir ab und stapft heraus. Als er weg ist, lasse ich
mich aufs Bett plumpsen. Ich schließe die Augen, damit ich
nicht in Tränen ausbreche. >Bleib stark, bleib stark,
bleib stark< , sage ich ständig in Gedanken. Noah setzt
sich neben mich und nimmt mich in Arm, weil ich doch schwach werde
und meinen Gefühlen freien Lauf lasse. Ich kann einfach nicht
mehr. Er streichelt mein Haar und meine Wange. »Es ist alles
gut, Jenna«, raunt er.
Ich
schüttele heftig den Kopf. »Gar nichts ist gut. Es ist
alles beschissen. Warum muss so eine Scheiße denn immer mir
passieren? Warum?«, schluchze ich.
»Ich
weiß es nicht.« Er küsst meinen Scheitel. »Und
ich Arschloch bin mit an deinen verletzten Gefühlen schuld«,
murmelt er.
»Nein,
über dich war ich doch mehr oder weniger hinweggekommen. ER ist
es. Brant macht mich so fertig und bringt mich durcheinander. Es hat
nicht mehr viel gefehlt und ich wäre ihm in die Arme gefallen«,
schniefe ich.
»Ach,
Jenna.« Er zieht mich enger an sich, so hält er mich, bis
ich mich wieder beruhigt habe, was allerdings eine ganze Weile
dauert.
~
~ ~
Wir
sind fertig. Mein ganzer Kram, der in Taschen und Kisten –
außerdem in den Jeep – gepasst hat, ist verstaut. Ich
sitze auf dem Beifahrersitz, während Noah mich zu dem Penthouse
fährt. Er hat seine Kontakte spielen lassen, damit mir morgen
meine Möbel gebracht werden. Die erste Miete muss ich in 14
Tagen überweisen, denn diesen halben Monat schenkt er mir, weil
ich wirklich blank bin. Ich kann froh sein, wenn ich Lebensmittel
kaufen kann und nicht verhungere. Eine Küche ist wohl eingebaut,
was mir die Beschaffung von neuen Möbeln ungemein erleichtert.
Nach einem Gespräch mit Brant, hatte Noah ihn so weit, dass ich
fast alle Möbel mitnehmen kann, die Carrie und ich gemeinsam
gekauft hatten. Immerhin muss ich so nicht zu viel Geld ausgeben, um
fehlende Möbelstücke zu kaufen. Brant richtet sich wohl mit
den Sachen aus seinem Apartment ein, die schon in Minnesota seine
Wohnung verschönert hatten. Eigentlich ist es total
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