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Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung

Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung

Titel: Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfrida Müller-Kainz , Hedwig Hajdu
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Entscheidung liegt bei uns.
    Ein Mann machte folgende Erfahrung: Er bekam zum Geburtstag eine Ballonfahrt geschenkt. Er war alles andere als ein Angsthase, trotzdem stellte sich sofort ein ungutes Gefühl ein. Als er den Gutschein einlösen wollte, bekam er richtig Angst. Da er aber nicht als feige gelten wollte, stieg er in den Ballon. Die Fahrt verlief jedoch nicht problemlos und der Ballon musste notlanden. Dabei brach sich der Mann ein Bein. Seine Angst war eine Warnung gewesen.
    Einer realistischen Angst, die wir deutlich als Warnung empfinden, nachzugeben, ist keine Feigheit.
    Irreale Ängste haben hingegen keinen Bezug zur Realität, sind emotional und bringen uns gänzlich aus dem Gleichgewicht. Die Angst ist da, obwohl kein konkreter Anlass besteht. Meist läuft die Fantasie auf Hochtouren. Zum Angstgefühl gesellen sich destruktive Gedanken, die bei genauerer Betrachtung jeder Realität entbehren.
    Wenn sich Angst bemerkbar macht, ist es wichtig, zu erkennen, um welche Art es sich handelt. Reale Ängste, die unsere Entscheidung herausfordern, also Warnungen sind, sollten wir unbedingt beachten und uns entsprechend verhalten.
    Der Großteil unserer Ängste hat keinen realen Grund, sondern ist irrational. Anlässlich eines Seminars haben die Teilnehmer ihre Ängste aufgezählt. Menschen, die nicht unter Ängsten leiden, können sich kaum vorstellen, was da alles zutage kommt:
    Zukunftsangst, Existenzangst, Lebensangst, Flugangst, Platzangst, Berührungsängste, Prüfungsangst; Angst vor Krankheit, Ansteckung, Unfällen, dem Sterben, dem Altwerden, Einsamkeit, dem Arbeitsplatzverlust, Entscheidungen, finanziellen Verlusten, dem Versagen, Fehlern, Menschen, Vorgesetzten, Zurückweisung, Liebesverlust, Willkür, Strafe, Vergeltung, seelischer Verletzung, der eigenen Schwäche; Angst davor, kein guter Mensch zu sein, nicht Nein sagen zu können; Angst vor dunklen Räumen, Aufzügen, Spinnen, Mäusen …
    Angst, dass einem lieben Menschen etwas zustößt, Angst vor den Konsequenzen des eigenen Verhaltens (Gesetz von Ursache und Wirkung), Angst vor Gott.
    Manche Ängste können einmal durchaus berechtigt, also realistisch sein, ein anderes Mal jedoch unrealistisch.
    Ist Prüfungsangst realistisch oder nicht? Für jemanden, der sich nicht genügend vorbereitet hat, ist Angst berechtigt, also realistisch. Wenn Sie sich ehrlich bemüht haben, sich den Lehrstoff anzueignen, brauchen Sie keine Angst zu haben. Stellt sich trotzdem Angst ein, so fehlt Ihnen der Mut, an sich selbst und an die Hilfe der Naturgesetze zu glauben. Die Angst ist emotional besetzt und blockiert das Denken.
    Wie können Sie diese Angst überwinden? Sollten Sie in einer solchen Situation sein, dann prägen Sie sich bitte folgende Sätze ein: »Ich habe ehrlich und fleißig gelernt. Ich arbeite konzentriert und bin deshalb eins mit der Allumfassenden Intelligenz. Ich weiß alles, was ich wissen muss.« Probieren Sie diesen Weg aus.
    Manche Menschen haben Angst vor dem Fliegen. Auch hier kann es sich um eine Warnung handeln oder nicht. Laut Statistik kommen mehr Menschen bei Zugunglücken und Verkehrsunfällen ums Leben als bei Flugzeugabstürzen. Handelt es sich um eine Warnung, so bezieht sich das Gefühl auf eine spezielle Situation, also auf einen bestimmten Flug. Bei Menschen, die immer Angst vor dem Fliegen haben, handelt es sich wahrscheinlich um eine irrationale Ängstlichkeit, die auch in anderen Situationen auftritt.
    Am unangenehmsten macht sich Angst im zwischenmenschlichen Bereich bemerkbar. Angst um einen lieben Menschen ist nur schwer zu ertragen. Sie ist fast immer emotional und bringt uns gänzlich aus dem Gleichgewicht. Die Angst ist da, obwohl kein konkreter Anlass besteht und wir gar nicht wissen, ob sich dieser Mensch wirklich in Gefahr befindet. Unsere Fantasie läuft jedoch auf Hochtouren und gaukelt uns vermeintliche Gefahren vor. Angst nützt dem anderen nicht. Sie könnte aber zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Wenn ein Mensch tatsächlich Hilfe braucht, stellt sich ein anderes Gefühl ein. Es ist eher ein Gefühl von Unruhe, das manchmal von Bildern begleitet wird. Es taucht dann auf, wenn wir gar nicht daran denken, dass ein lieber Mensch in Gefahr sein könnte. Die eigene Handlungsfähigkeit wird nicht gelähmt.
    Es hängt natürlich von der Situation ab, ob wir aktiv etwas unternehmen können oder nicht. Sicher ist aber, dass Angst auch in diesem Fall dem anderen nicht hilft. Florence Scovel Shinn

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