Loslassen - Als Lebenshilfe Und Heilung
erzählt in Das Lebensspiel und seine mentalen Regeln von einer Frau, die plötzlich fühlte, dass sich ihr Bruder in großer Gefahr befand. Sie gab ihrer Angst keine Energie, sondern bekräftigte: »Der Mensch entspricht der universellen Vorstellung und ist immer am rechten Platz, deshalb ist auch mein Bruder am rechten Platz und wird beschützt.«
Später stellte sich heraus, dass sich der Mann wie durch ein Wunder im letzten Augenblick vor einer Explosion hatte retten können.
Zukunftsangst und allgemeine Existenzangst wirken besonders bedrohlich und lähmend. Wir fühlen uns unfrei. Diese Ängste haben die unangenehme Eigenschaft, allgegenwärtig zu sein. Sie beeinflussen alle unsere Entscheidungen und Handlungen. Das Leben erscheint nicht mehr lebenswert.
Um Ängste loslassen zu können, müssen wir nach den Ursachen fragen. Wir finden sie in unserem Charakter. Mutlosigkeit, Unehrlichkeit, nicht vergeben zu können, mangelnde positive Lebenssicht, Zeitverschwendung sind die Ursachen unterschiedlicher Ängste. Mangelnde positive Lebenssicht, insbesondere Zweifel, führt zu einem gestörten Gottvertrauen.
Die tiefste Ursache von Existenzangst ist mangelndes Gottvertrauen. »Man weiß, dass Angst und Sorgen Todsünden sind. Sie sind die Umkehrung des Glaubens und bewirken aufgrund einer verzerrten Vorstellung die gefürchteten Dinge«, schreibt Florence Scovel Shinn in ihrem Buch.
Nun gilt es, Ängste auch tatsächlich loszulassen. Dazu müssen wir uns der Angst stellen, sie also annehmen. Der Wunsch, die Ursache zu erkennen, und Ehrlichkeit zu uns selbst sind die nächsten Schritte. Indem wir uns auf eine Beschäftigung konzentrieren, können wir Abstand zu einer angstbesetzten Situation gewinnen und leichter loslassen oder bessere Entscheidungen treffen. Sollen bestimmte Ängste nicht immer wiederkehren, so gibt es nur einen Weg: die ursächliche Schwäche abzubauen, also loszulassen. Beachten Sie auch, dass Mutprobleme häufig die Ursache von Ängsten sind.
ÜBUNG 15: Angst überwinden
Folgende Fragestellungen können Ihnen helfen, Angst zu überwinden:
• Bezieht sich die Angst auf eine reale Situation? Dann ist eine Entscheidung zu treffen.
• Bringt mich das Angstgefühl aus meinem Gleichgewicht, quält es mich, spiegelt es mir schlimme Szenen vor oder lässt es Zukünftiges in düsterem Licht erscheinen? Dann handelt es sich um eine Prüfung, denn die Angst ist unrealistisch. Sie deutet auf Mutprobleme und negative Lebenssicht hin.
• Wem nützt meine Angst?
• Was kann, realistisch gesehen, schlimmstenfalls passieren?
• Gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die gefürchtete Situation eintritt?
• Glaube ich allen Ernstes, dass Gott mir Böses will?
erkennen
entscheiden
durchführen
Ursachen der Ängste ausfindig machen
Konzentration, Wunsch und Ehrlichkeit einsetzen
Gott und dem Leben vertrauen, Mutprobleme lösen
Lass mich los, damit wir beide leben können
Freiheit ist das einzige Ding, das man nicht haben kann, wenn man nicht gewillt ist, es anderen zu gewähren.
(William Arthur White)
Einen Menschen loszulassen, ist der schwierigste und oftmals der langwierigste Lernprozess, den viele von uns bewältigen müssen.
In diesem Kapitel wollen wir versuchen darzulegen, dass Loslassen für alle Beteiligten zum Guten ist. Das scheint, oberflächlich betrachtet, zweifelhaft zu sein. Jedoch hat Loslassen und Losgelassenwerden in allen Fällen, die uns bekannt sind, zu seelischem Wachstum, zu Zufriedenheit und Glück geführt.
In Beziehungen zu anderen Menschen spielen Gefühle, Verpflichtungen, Traditionen und manchmal auch äußere Umstände eine große Rolle. Deshalb hat Loslassen in diesem Zusammenhang sehr unterschiedliche und vielfältige Aspekte. In jedem Fall sind wir gefordert, die Situation ehrlich zu durchdenken und das loszulassen, was uns und anderen schadet.
Es gibt einige Situationen, in denen Loslassen zur Notwendigkeit wird:
• Zwei Menschen haben sich »auseinandergelebt«.
• Partner stellen fest, dass sie von Beginn an nicht so recht zusammengepasst haben.
• Eine Freundschaft geht in die Brüche.
• Kinder werden erwachsen.
• Erwachsene halten noch an ihren Eltern fest.
• Menschen, die uns Energie entziehen, sollten wir loslassen.
In allen diesen Fällen ist die Frage nach der Verantwortung, die wir für andere, aber auch für uns selbst tragen, ausschlaggebend. Wir sollten bedenken, dass Festhalten das größte
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