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Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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sie liefen in den Rauch hinein, durch die Flammen und hinaus in die kühle Dunkelheit des großen Feldes. Hinter ihnen kämpften die letzten Wachen und Zuschauer noch immer gegen die Zombies. Benny fragte sich, ob sie wohl alle verrückt waren. Glaubten sie wirklich, dass sie gewinnen konnten? Oder waren sie so in dem Augenblick gefangen, dass Gewalt die einzige Antwort bildete, zu der sie fähig waren? Er hasste sie, bemitleidete sie – und rannte vor ihnen davon.
    Benny lief weiter, den Arm um Nix gelegt. Lilah zog Chong hinter sich her. Fluffy McTeague trug Sally Two-Knives wie eine Puppe in den Armen. J   -   Dog und Dr. Skillz jagten sich gegenseitig und lachten, während eine ganze Phalanx überlebender Kopfgeldjäger ihnen nach links in den Wald hinein folgte. Tom lief nach rechts, direkt auf die Hecken und die Straße zu.
    Benny öffnete den Mund und wollte ihm etwas zurufen, ihn fragen, ob er wirklich wisse, wie man Sprengstoff scharf macht, als die Welt um sie herum zu explodieren schien und das gesamte Wawona Hotel in den Nachthimmel schoss. Ein riesiger glühender Feuerball flog ein paar Hundert Meter in die Luft, setzte die umstehenden Bäume in Brand, brachte das Wasser in den Teichen zum Kochen und katapultierte die gepanzerten Wagen weit hinaus auf die Felder. Haken schlagend, wichen Benny und Nix den brennenden Trümmerteilen aus, die überall um sie herum mit der Wucht eines Meteoritenschauers herabgingen. Das Gras fing Feuer und ein sengend heißer Wind verfolgte sie wie ein Heer von Dämonen.
    Benny hörte Tom vor Schmerz aufschreien und sah, wie er stolperte, doch er fing sich wieder und lief taumelnd weiter. Überall um sie herum fielen Trümmer zu Boden.
    Â»Lauft weiter!«, stieß Tom zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Sie rannten bis zum Tor und dann die Straße hinunter in die Dunkelheit. Noch ganze fünf Minuten lang regnete es brennende Teile, als würden die Geister Gamelands sie von oben beschießen.Sie rannten und rannten, bis sie nicht mehr konnten und schließlich weit über die vom Feuer erleuchtete Landschaft verstreut waren, Benny und seine Freunde auf dem Feld, die Kopfgeldjäger tief im Wald.

Tom verringerte das Tempo und ging, statt zu laufen, schwankte dann unsicher und blieb schließlich stehen. Er winkte den anderen zu, sie sollten anhalten. Chong und Lilah stolperten und sanken auf die Knie, verwundert, dass sie noch lebten. Tom beugte sich vor und stützte die Hände auf die Oberschenkel. Er wirkte vollkommen erschöpft. Benny ließ sich ebenfalls auf die Knie fallen und umarmte Nix, die sich fest an ihn klammerte. Sie roch nach Rauch und Blut. Er küsste ihr Gesicht, ihr Haar und die Tränen auf ihren Wangen.
    Dann hörte Benny ein Geräusch und sah, wie Tom langsam auf sie zukam.
    Â»Wir haben es geschafft!«, jubelte Benny und unterdrückte ein verrücktes Lachen, das sich aus seiner Brust lösen wollte.
    Â»Ja«, stimmte Tom ihm mit schwacher Stimme zu. »Wir haben es geschafft.«
    Â»Benny …«, sagte Nix sanft, und er kam auf die Füße und drehte sich um, als Chong und Lilah sich ihnen näherten. Sie sahen aus, als hätten sie in einem Krieg gekämpft, und Benny dachte, dass das der Wahrheit auch ziemlich nahekam. Alle vierstanden einander gegenüber, plötzlich verlegen, und starrten sich gegenseitig an. Alles, was passiert war, seit sie die Stadt verlassen hatten – konnte das wirklich erst zwei Tage her sein? –, schwebte wie glimmende Asche zwischen ihnen in der Luft.
    Benny lächelte als Erster und boxte Chong leicht gegen die Brust. »Na, du dämlicher Affenpinscher!«
    Chong grinste, und trotz all dem Schmutz und dem Blut leuchtete sein Gesicht auf. Er hob eine Augenbraue und bemerkte in bester Schlaumeiermanier: »Wie immer wählst du einen gelehrten und einfühlsamen Kommentar, der dem Augenblick vollkommen angemessen ist.«
    Â»Leck mich.«
    Â»Nicht mal, wenn ich ein Zombie wäre.«
    Sie brachen in Gelächter aus, und Benny schnappte sich seinen besten Freund und umarmte ihn so heftig, dass beide vor Schmerz kurz aufjaulten – was sie aber nur noch mehr zum Lachen brachte. Dann wandte Benny sich Lilah zu und sah sie an. Der Augenblick schien eine Ewigkeit zu dauern. Seine innere Stimme versuchte, ihm schlaue Sätze zuzuflüstern, aber er befahl ihr, den Mund zu

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