Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
Vom Netzwerk:
Benny wieder aufgestanden, das abgebrochene Bokutō in der Hand, und näherte sich der ungedeckten Seite des Predigers. Gerade wollte er ihm sein Schwert in den Rücken stoßen, als der alte Mann schnell wie der Blitz auswich und einen halbkreisförmigen Rückwärtstritt gegen Bennys Brust landete. Benny flog in hohem Bogen nach hinten und sackte in sich zusammen.
    Lilah rappelte sich auf und stürmte auf den Alten zu, täuschte oben und unten an und wollte ihm einen tiefen Schnitt am Knie verpassen, aber Preacher Jack wehrte den Speer mit seinem Säbel ab. Lilah prallte zurück, setzte jedoch sofort nach und griff so erbittert an, dass der Prediger zurückweichen und ihre Speerhiebe, so schnell er konnte, mit seinem Säbel abwehren musste, der im Mondlicht aufblitzte. Ein paar hoffnungsvolle Sekunden glaubte Benny, Lilah würde es gelingen, den Mann endlich zu töten. Aber dann schlug dieser den Speer zur Seite, packte den Schaft mit seiner freien Hand und hackte mit seinem Säbel darauf ein. Lilah musste loslassen, um ihre Hände zu retten. Er verpasste ihr einen Tritt und beförderte sie auf den Boden, bevor er ihren Speer in den Rauch und die Schatten schleuderte.
    Benny und Chong standen unter Schmerzen wieder auf und schwärmten aus, um Preacher Jacks Flanken anzugreifen. Deralte Mann lachte über diese Taktik und schüttelte amüsiert den Kopf. »Kinderspielchen«, meinte er. »Von mir aus kann die Lektion beginnen.«
    Sie stürzten sich auf ihn, aber der Prediger war zu schnell. Er trat in Chongs Schwerthieb hinein, parierte ihn und zog Chong die Klinge über den Körper. Blut spritzte aus Chongs nackter Brust, und er taumelte rückwärts, ließ sein Holzschwert ins Gras fallen und presste die Hände auf seinen Rumpf, um die Blutung zu stoppen.
    Jetzt war nur noch Benny übrig.
    Â»Und nun zu dir, Junge«, sagte Preacher Jack. »Ich verpasse dir ein paar Hiebe und lass dich dann zusehen, was ich mit den anderen mache. Und wenn du anschließend darum bettelst, dass ich dich töten soll, werde ich dir zeigen, wie barmherzig ich sein kann.«
    Benny fiel keine geistreiche Bemerkung, keine spöttische Antwort ein. Er wusste, dass er verloren war. Er hatte ein 40 Zentimeter langes verbranntes und abgebrochenes Holzschwert, mit dem er versuchen konnte, den Mann aufzuhalten, der unzählige Menschen getötet hatte. Ein Soldat. Ein Krieger. Ein Killer und die Ursache aller Schmerzen in Bennys Welt.
    Trotzdem musste er die Frage stellen, die ihm auf den Nägeln brannte, seit er dem Mann das erste Mal begegnet war.
    Â»Preacher Jack, glaubst du überhaupt an Gott?«
    Das Lächeln des Predigers schwankte zuerst, wurde dann jedoch breiter, als das ursprüngliche, geheimnisvolle Grinsen dem heimtückischen Blick eines Kobolds wich. »Es gibt keinen Gott«, wisperte der alte Mann. »Es gibt nur den Teufel und mich und das Leichenland.« Die Klinge funkelte, als er sie plötzlichdurch die Luft sausen ließ, sich über Benny lustig machte und mit ihm spielte. Die Säbelspitze glich einem peitschenden silbernen Blitz, und dann spürte Benny, wie seine Wange brannte, denn seine Haut war gerade so schnell aufgeschlitzt worden, dass er es nicht einmal gesehen hatte.
    Â»Lass die Waffe fallen, Junge«, verlangte der Prediger. »Leg sie hin und ich werde mich barmherzig zeigen. Ich lasse dich und diese anderen Kotzbrocken gehen. Aber ich will Tom. Ich will seinen Kopf und, bei Gott, ich werde ihn kriegen.«
    Â»Niemals!«, erklärte Nix und drückte Tom an sich.
    Â»Nicht …«, sagte Tom mit schwacher Stimme, während er versuchte, auf die Knie zu kommen. Seine Augen brannten und sein verschwitztes Gesicht glühte fiebrig.
    Â»Warum gibst du nicht einfach auf?«, forderte Benny den Alten heraus, während er zurückwich. »Deine Söhne sind tot. Gameland liegt am Boden. Warum willst du noch …«
    Â»Ich bin Gameland, Junge! Kapierst du das nicht? Solange ich lebe, lebt auch Gameland. Ich werde es wieder aufbauen, besser und größer als je zuvor. Ich werde es mitten in Mountainside errichten, wenn es sein muss … und niemand wird mich daran hindern. Es wird niemand mehr da sein. Weder du noch dein Bruder. Sie ihn dir an! Er ist schon jetzt halb tot. Man muss nur noch ein wenig nachhelfen.«
    Plötzlich sah Benny die Zukunft vor seinem inneren Auge. Einen

Weitere Kostenlose Bücher