Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lost Land, Der Aufbruch

Lost Land, Der Aufbruch

Titel: Lost Land, Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
Vom Netzwerk:
ein Bleistift und gerade einmal zwei Zentimeter lang. Die Haut rund um die Verbrennungen war geschwollen, zeigte aber keine Anzeichen einer Entzündung.
    Â»Du wirst es überleben«, verkündete Nix, nachdem sie die Wunde mit einem Stück Verbandsstoff gereinigt hatte.
    Â»Tut auch gar nicht mehr weh«, behauptete er, doch er wusste, dass sie ihm nicht glaubte. Plötzlich knurrte sein Magen so laut wie ein hungriger Zombie. »Wir müssen was zu essen auftreiben.«
    Sie zogen die Holzschwerter aus Bennys Teppichmantel und kletterten vorsichtig vom Baum herunter. Der Abstieg war mühsam und schmerzhaft, denn beide fühlten sich steif und warenziemlich mitgenommen. Als sie endlich im Gras landeten, hielten sie abrupt inne.
    Am Fuß des Baumstamms lag etwas. Jemand hatte mehrere faustgroße Steine zu einem geschlossenen Kreis angeordnet und ein großes, handgeschnitztes Holztablett daraufgestellt. Das Tablett war mit großen, sauberen Blättern bedeckt, unter denen ein herrlicher Duft hervorströmte. Nix hob die Blätter an und schnappte erstaunt nach Luft. Und auch Benny starrte mit offenem Mund auf das Tablett: Goldgelbes Rührei und Bratkartoffeln türmten sich auf der Holzfläche und daneben lag ein Berg frischer Erdbeeren.
    Â»Was …?«, setzte Benny an und schaute sich um. »Wer …?«
    Â»Wen kümmert’s?«, meinte Nix und schaufelte sich eine Handvoll Rührei in den Mund. »Oh Mann … das reicht für zehn Leute.«
    Â»Wir sind doch schon wach, oder?«
    Nix lachte und schob Benny etwas Rührei in den Mund. Es war zwar kalt, schmeckte aber köstlich.
    Â»Ergibt das irgendeinen Sinn?«, wunderte sich Benny, während er sich noch eine Ladung Rührei hineinschaufelte.
    Nix schüttelte den Kopf und zuckte dann die Achseln. »Vielleicht. Könnte jedenfalls sein. Denk mal drüber nach.«
    Es dauerte zwei Portionen Eier und drei dicke Bratkartoffeln, bis Benny begriff. »Mann, bin ich langsam!«
    Â»Echt? Ist ja ganz was Neues«, erwiderte sie, die Backen voll wie ein Eichhörnchen.
    Â»Der Greenman!«
    Â»Fragt sich nur, warum?«
    Â»Er ist ein Freund von Tom.«
    Nix nickte. »Warum ist er nicht geblieben, um mit uns zu reden?«
    Â»Keine Ahnung. Ich wünschte, ich wüsste, wo er lebt. Tom meinte, dass er hier irgendwo eine Hütte hat. Aber wahrscheinlich gut versteckt. Der Typ gilt nicht gerade als sehr gesellig.«
    Sie aßen noch eine Weile weiter, dann meinte Nix: »Gott … es gibt so viele offene Fragen. Was ist mit Tom und Chong? Wo steckt Lilah? Wer hat gestern Abend die Dosen abgenommen? Und was ist mit diesem Irren, diesem Preacher Jack?«
    Benny lächelte. »Seit wann glaubst du denn, dass ich wüsste, was Sache ist?«
    Â»Es gibt für alles ein erstes Mal.«
    Â»Vielleicht. Aber heute bestimmt nicht«, erwiderte er und rieb sich die Augen. »Okay … also, wie sieht der Plan aus?«
    Â»Plan?«, fragte sie. »Hast du denn keinen?«
    Â»Ã„h … wie kommst du darauf, dass der Typ, der keine Antworten hat, plötzlich der Typ mit einem Plan ist?«
    Â»Ich hab auch keinen«, räumte Nix ein.
    Â»Okay.«
    Gemeinsam sahen sie sich um und starrten in den Wald, als würden dort wie durch Zauberei die Antworten erscheinen.
    Â»Wir könnten hierbleiben und abwarten, ob der Greenman vielleicht zurückkommt.«
    Benny schüttelte den Kopf. »Das glaub ich nicht. Er hat gestern Abend nicht auf uns gewartet und er ist auch nicht zum Frühstück geblieben.«
    Nix seufzte. »Vielleicht sollten wir zurückgehen und einen Blick auf das Feld und die Raststätte werfen. Aus der Ferne, meine ich, um die Lage zu peilen.«
    Â»Okay«, meinte Benny und seine Miene hellte sich auf. »Hört sich nach einem guten Plan an.«
    Sie verputzten die letzten Reste Rührei und Bratkartoffeln und stopften sich die Taschen mit Erdbeeren voll. Dann wischten sie das Tablett mit Blättern sauber und lehnten es gegen den Baumstamm. Und Benny schrieb »DANKE!« in die Erde.
    Als er sich umdrehte, sah er, dass Nix ihn beobachtete. Ein mattes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel und ihr Blick wirkte irgendwie entrückt.
    Â»Was ist?«, fragte Benny.
    Sie blinzelte, und er glaubte zu sehen, wie in ihren Augen die Jalousien heruntergelassen wurden. »Nichts.«
    In der Stadt hätte Benny sich damit

Weitere Kostenlose Bücher