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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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dass er durch den Strang den Tod fand, aber dass er sich umgebracht hat, glaube ich keinen Moment. Nicht, solange Lilah sich noch hier draußen befindet.«
    Â»Jemand hat ihn getötet?«
    Â»Mord ist hier gang und gäbe.«
    Sie marschierten weiter. Die Pferde hatten sich ein wenig erholt und wirkten nicht mehr ganz so ausgelaugt und Benny hoffte, dass sie bald wieder reiten konnten, um den Vorsprung aufzuholen, der sich mit jeder Minute vergrößerte. »Wenn wir Lilah finden … was machen wir dann?«
    Â»Versuchen, sie dazu zu bewegen, mit uns nach Mountainside zurückzukehren. Die Kleine braucht ein normales Leben, braucht Menschen.«
    Benny nahm die Karte aus seiner Tasche und betrachtete sie. Er versuchte sich vorzustellen, dass dieses ungestüme Wesen eine Schule besuchte, normal war. Aber der Gedanke sprengte seine Vorstellungskraft.
    Â»Komm«, sagte Tom kurz angebunden. »Die Pferde haben sich genug ausgeruht. Lass uns weiterreiten … Sehen wir zu, dass wir diese Tiere einholen.«

Als sie die Kuppe erreichten, stand beiden Pferden erneut der Schaum vor dem Maul. Auf der anderen Seite des Bergs ging das Gelände in flacheres Terrain über und schließlich stießen die Brüder auf den Feuerwehrweg. Wie alle Landstraßen im Leichenland war auch dieser völlig zugewuchert, doch Benny entdeckte noch halbwegs frisch wirkende Fußabdrücke, Spurrillen und getrocknete Pferdeäpfel.
    Â»Ist das der Weg, den die Händler nehmen?«
    Â»Ja. Genau hier in dieser Gegend habe ich das Verlorene Mädchen zum ersten Mal gesehen. Und auch die ersten der Zombies, die Lilah getötet hat«, berichtete Tom. »Ich hab dir ja schon gesagt, dass sie einander in Größe und Aussehen ähnelten.«
    Â»Ja.« Benny nickte. »So, als hätte Lilah immer wieder ein und dieselbe Person gejagt. Schwer zu glauben, dass ein kleines Mädchen so etwas kann.«
    Â»Du meinst, einen Erwachsenen töten? Dafür braucht man nur List und die richtigen Waffen.«
    Â»Nein«, erwiderte Benny. »Es ist schwer zu glauben, dassein kleines Mädchen überhaupt jemanden töten kann. Ich meine, klar, Zombies … aber was bringt ein Kind dazu, dass es ein Leben nehmen will?«
    Â»Gute Frage, Ben, aber ich stell dir eine Gegenfrage: Wenn Rotaugen-Charlie jetzt vor dir stehen würde, genau in diesem Moment, würdest du ihn umbringen wollen?«
    Benny nickte. »Ohne mit der Wimper zu zucken.«
    Â»Bist du dir sicher?«
    Â»Nach dem, was er getan hat?«
    Â»Selbst wenn wir Nix unverletzt zurückbekämen?«
    Â»Keine Frage, Tom.«
    Tom musterte ihn eine Weile und sagte dann: »Dazu möchte ich zweierlei bemerken. Ich verstehe dich, wenn du sagst, dass du Charlie umbringen würdest, und zum überwiegenden Teil glaube ich dir das auch, aber in deiner Stimme schwingt leichter Zweifel mit. Hätte ich dir die gleiche Frage gestern Abend gestellt, dann hättest du sie ohne das geringste Zögern bejaht, weil der Schmerz noch ganz frisch war. Er stand dir förmlich ins Gesicht geschrieben. Aber inzwischen sind mehrere Stunden vergangen. Die Wut kühlt ab und je mehr Abstand zwischen dem eigentlichen Ereignis und einer Reaktion darauf liegt, umso schwerer wird so etwas wie Töten. Nicht umsonst bezieht sich der Ausdruck ›kaltblütiger Mord‹ auf eine Tat, die erfolgt, nachdem der Täter Zeit hatte, sich zu beruhigen und nachzudenken. Falls wir einen Monat brauchen, um Charlie aufzuspüren, dann willst du seinen Tod möglicherweise gar nicht mehr. Dann willst du ihn vielleicht vor Gericht stehen sehen … willst wissen, dass das Rechtssystem reibungslos funktioniert, statt deine Hände mit Blut zu beflecken.«
    Â»Okay, okay, das hab ich verstanden. Du hast von zwei Dingen gesprochen. Was ist das andere?«
    Â»Warum willst du Charlies Tod?«
    Â»Meinst du die Frage ernst?«
    Â»Klar. Ich meine, er hat dir ja körperlich nichts zuleide getan. Er hat niemanden aus deiner Familie getötet. Er hat auch Nix nicht getötet, jedenfalls nicht, soweit wir wissen … Und ich glaube auch nicht, dass sie tot ist.«
    Â»Er …«, setzte Benny an, stockte dann aber. »Wegen Mr Sacchetto und Nix’ Mutter. Wegen dem, was er Nix angetan haben könnte. Was ist das überhaupt für eine Frage?«
    Â»Du willst ihn also aus Rache töten?«
    Benny

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