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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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und Benny erkannte, dass der Ritt länger und schwieriger werden würde als erwartet. Außerdem trennten ihn mindestens 50 Zombies von der Sicherheit des schnell fließenden blauen Wassers.
    In diesem Moment sah er aus dem Augenwinkel heraus einen Mann, der auf der anderen Seite des Felds in den Schatten der Bäume trat – kein Zombie, sondern ein Mensch.
    Der Motor City Hammer.
    Offenbar hatte der Hammer das Dynamit gezündet. Eine Sekunde früher und der halbe Berg wäre auf Benny herabgestürzt. Und auf Tom.
    Tom.
    Benny wusste, dass er auf dieser Seite der Felswand gefangen war. Es gab kein Zurück und er wagte es nicht, auf die Baumgrenze zuzureiten. Denn wenn der Hammer dort lauerte, dann garantiertauch Charlie. Vielleicht sogar die Mekong-Brüder – und sie alle waren bewaffnet. Nix musste auch dort sein, aber genauso gut hätte sie sich auf dem Mond befinden können, so wenig konnte Benny in diesem Moment zu ihrer Rettung unternehmen. Seine – und ihre  – einzige Hoffnung bestand darin, dass er zunächst einmal überlebte. Und der einzige Weg in sicheres Terrain verlief auf der anderen Seite des Coldwater Creek. Zombies besaßen nicht das Koordinationsvermögen, um durch schnell fließendes Wasser zu waten. Das hatte Tom ihm erklärt.
    Ein Zombie stellte sich Benny taumelnd in den Weg und da Apache keine Zeit zum Ausweichen hatte, trampelte er das Wesen einfach nieder. Als das Pferd die Gestalt mit seinen schweren Hufen zerstampfte, brachen die morschen Knochen mit einem widerwärtigen Geräusch. Zwei weitere Zombies, ein Feuerwehrmann und ein nur mit Boxershorts bekleideter Mann, rückten von zwei Seiten näher und verstellten ihm den Weg. Benny dirigierte Apache mit den Knien und das Pferd steuerte leicht nach links, während er einen Hieb nach rechts ausführte. Dieser traf den Feuerwehrmann an der Schläfe und schleuderte ihn gegen den anderen Zombie, worauf beide in einem wirren Knäuel aus bleichen Gliedmaßen zu Boden gingen.
    Als Benny die letzte Anhöhe der Hügellandschaft erreichte, spürte er, wie ihm das Blut in den Adern gefror. Das Tal vor ihm war flach – eine knapp drei oder vier Meter tiefe Senke am Ende eines lang gezogenen, sanft abfallenden Hangs. Das Pferd würde den Ritt mühelos bewältigen können, aber in dem Tal wimmelte es nur so vor lebenden Toten – Zombies, die Benny bisher noch gar nicht gesehen hatte. Es mochten 100 sein und die Hälfte davon waren Kinder.

    Kinder.
    Sie trugen Schuluniformen und in ihrer Mitte stand ein männlicher Zombie in der zerlumpten Kluft eines Schulbusfahrers. Er wirkte wie ein Schäfer inmitten einer Herde grotesker Schafe. Einige Kinder hatten schwarz verkohlte Gesichter. War ihr Schulbus verunglückt und ausgebrannt? Bei diesem Gedanken musste Benny würgen und ihm sank erneut der Mut. Der Griff um sein Schwert lockerte sich, seine Hände waren schweißnass. Er wusste, dass diese Wesen tot waren, wiedererweckte Schatten ihrer selbst, in der Hülle der Person, die sie einst gewesen waren. Und dennoch hallten Toms Worte in ihm nach: Sie waren mal Menschen. Wie konnte er auf sie einschlagen? Wie konnte er sie auch nur verletzen?
    Kinder, Frauen, alte Menschen. Verlorene Seelen.
    Apache galoppierte den Hang hinab, das blaue Wasser lockte.
    Plötzlich zischte etwas direkt an Bennys Nase vorbei und einen Moment lang hatte er die verrückte Vorstellung, es sei eine Biene oder Wespe. Unmittelbar darauf hallte der Knall eines Schusses in der Ebene wider.
    Und dann hörte er ein Mädchen schreien.
    Â»BENNY!«
    Benny wandte sich dem Geräusch zu und sah, dass eine winzige Gestalt zwischen den Bäumen hervorstürmte und auf das Feld gelaufen kam. Sie war eigentlich zu weit entfernt, um sie mit Sicherheit erkennen zu können. Aber Benny war sich sicher.
    Â»Nix!«, brüllte er.
    Nix sprang über einen umgestürzten Baum, hielt abrupt inne, schnappte sich einen dicken Ast vom Boden, und als ihr einer der Männer über den Stamm nachsetzte, schlug sie so fest zu, dassBenny das Krachen über das ganze Feld hinweg hören konnte. Doch dann rannten drei weitere Männer hinter ihr her und sie floh und verschwand hinter einer Baumgruppe. Ein fünfter Mann trat auf eine kleine Bodenerhebung und richtete etwas auf Benny, das im Schein der Sonne bläulich aufblitzte. Benny duckte sich instinktiv und

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