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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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heftig war, aber es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen einem Kampf gegen Zombies und dem Kampf gegen Menschen. Wenn wir Nix finden, werde ich versuchen, Charlie und die anderen abzulenken, und ich will, dass du dir dann Nix schnappst und mit ihr das Weite suchst. Mach dir keine Sorgen darüber, in welche Richtung ihr flieht, ich werde euch schon finden. Wenn ihr könnt, lauft zum Wasser und watet so weit nach Süden wie nur möglich, bevor ihr wieder ans Ufer geht. Versucht, keine Spuren zu hinterlassen.«
    Â»Wie willst du uns denn dann noch finden?«
    Â»Keine Sorge, Kleiner. Ich hab noch eine Menge Tricks auf Lager …« Er lächelte Benny ermutigend zu und schwang sich in den Sattel. »Dann mal los.«
    Sie ritten nach Nordosten, auf einer Reihe von Feldwegen, die die Natur fast vollständig zurückerobert hatte. Nach einer Weile zog Tom eine Flasche Kadaverin aus der Tasche, besprenkelte seine Kleidung damit und reichte die Flasche Benny. Der Gestank ließ Apache gereizt wiehern.
    Nachdenklich betrachtete Benny die Flasche. »Tom … glaubst du, wir sind deswegen davongekommen?«
    Â»Das Zeug hat zumindest geholfen. Es hat die Zombies zögern lassen. Du weißt doch, dass sie nichts anrühren, was bereits verwest riecht.«
    Â»Das kapier ich nicht«, sagte Benny, während er sich etwas von der übel riechenden Flüssigkeit auf seine Jeans träufelte.
    Â»Niemand versteht das. Es ist eines der Rätsel, vor die uns die lebenden Toten stellen. Freu dich einfach darüber, dass es funktioniert. Hey, nicht so viel! Heb noch etwas für später auf. Wir haben bloß zwei Flaschen.«
    Benny drückte den Deckel auf die Flasche und warf sie Tom zu. Doch er hatte sie nicht richtig verschlossen und als Tom die Flasche auffing, spritzte die Flüssigkeit heraus und tränkte sein Hemd.
    Â»Oh Mist!«, rief Benny. »Entschuldigung!«
    Der Geruch, der von seiner Kleidung aufstieg, ließ Tom zusammenzucken. Gewissenhaft schraubte er den Verschluss wieder zu. »Tja … das sollte dann eigentlich reichen. Wahrscheinlich könnte ich jetzt mit einem Zombie Squaredance tanzen, ohneGefahr zu laufen, gebissen zu werden.« Er beugte sich vor und gab Benny die Flasche. »Hier, nimm. Die Flasche ist noch halb voll. Behalte sie. Ich hab ja noch die andere.«
    Â»Und wenn beide leer sind … was dann?«
    Â»Hoffen wir, dass das nicht passiert.«
    Der letzte Feldweg endete an einer Krümmung des Wasserlaufs und die Brüder ritten langsam hindurch, um möglichst wenig Lärm zu verursachen. Gemeinsam suchten sie das Gelände ab. Alles war ruhig. Als sie die andere Uferböschung erklommen hatten, stießen sie auf einen Highway, auf dem sich auf vier Fahrbahnen und zwei Standspuren verrostete Fahrzeuge ineinander verkeilt hatten – nach rechts bis zu einer Kurve in etwa einer Meile Entfernung und nach links bis zum dunstigen Horizont. Ein Militärhubschrauber, den Tom als UH-60 Black Hawk identifizierte, lag zertrümmert auf der Wiese neben der Straße; die riesigen Rotorblätter waren zerbrochen, verbogen und von Kletterpflanzen überwuchert.
    Benny fragte sich, wie der Helikopter wohl verunglückt sein mochte. War ein Mitglied der Besatzung infiziert gewesen? Hatten sie Opfer ausgeflogen und dabei die falschen aufgenommen? Oder war ihnen der Treibstoff ausgegangen und sie hatten sich zu weit von ihrer Basis entfernt? Vielleicht war der Helikopter ja auch von dem elektromagnetischen Puls erfasst worden. Die Ursache für den Absturz ließ sich nicht mehr feststellen – und es spielte auch keine Rolle, denn die leistungsstarke Maschine lag nun da wie ein Denkmal an einen Krieg, in dem eine komplexe und hoch entwickelte Technologie nichts genutzt, letztendlich nichts bewirkt hatte.
    Die Brüder dirigierten ihre Pferde zum äußeren Rand desSeitenstreifens und hielten dort inne. Den Pferden gefiel die endlose Reihe der Fahrzeuge nicht, auch wenn Benny zwischen den verwaisten Wagen keine versteckten Zombies sah. Stattdessen fiel sein Blick auf Unmengen von Knochen: weit verstreute Skelette, längst von Zombies zerrissen und von Aasfressern und den Elementen säuberlich freigelegt. Tausende und Abertausende von Schädeln, Rippen, Bein- und Armknochen lagen überall herum, von der erbarmungslosen kalifornischen Sonne ausgebleicht. Die meisten Fahrzeuge waren

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