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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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einem schrecklichen Kampf gekommen. Die Rileys müssen auf die Hunde losgegangen sein, worauf die so gekämpft haben, wie Hunde eben kämpfen. Sie hatten überall Bisswunden. Dem Vater fehlten beide Hände und der älteste Sohn, Danny, besaß fast keine Kehle mehr. Die Hunde haben um ihr Leben gekämpft, aber …« Er ließ den Rest unausgesprochen. »Wegen ihrer Verletzungen waren die Zombies praktisch wehrlos. Ich habe sie gefesselt und sie dann ohne große Umstände befriedet. Nach 20 Minuten war ich wieder draußen.«
    Â»Musstest du einen Brief vorlesen? Von Nix’ Mutter?«
    Â»Ja. Sie hatte einen langen Brief geschrieben. Er war sehr …« Tom hielt inne und schüttelte den Kopf. »Jessie hat ihren Mann und ihre Söhne wirklich geliebt. Das Vorlesen dieses Briefs war fast zu viel für mich, verstehst du das? Als ich alles erledigt hatte, war ich davon überzeugt, dass es das für mich gewesen war … dass ich so etwas nie wieder tun würde – tun könnte.«
    Â»Aber du tust es immer noch.«
    Â»Ich tue es immer noch.«
    Â»Machst du es gern?«
    Tom zuckte zusammen. »Gern? Nur ein Psychopath würde so was gern tun.«
    Â»Warum also tust du es?«
    Â»Weil es getan werden muss. Jemand muss es tun – jemand wird es tun – und wenn ich es nicht mache, dann tun es die Leute, die nicht unbedingt Mitgefühl aufbringen. Du hast es gesehen. Ich habe es sehr häufig gesehen. Viel zu häufig.«
    Ein Blitz zuckte über den Himmel, unmittelbar gefolgt von einem so lauten Donnerschlag, dass Benny hochfuhr. Tom stand auf und spähte durch die Ritzen in den Fensterläden. »Das war mit Sicherheit ein Einschlag, aber irgendwo hier in der Stadt.«
    Â»Musst du raus?«
    Â»Nein«, sagte Tom, während er zum Tisch zurückkehrte. »Erst wenn man mich ruft. Wo waren wir stehen geblieben?«
    Â»Du hast den Auftrag im Haus der Rileys erledigt.«
    Â»Richtig. Danach bin ich so schnell wie möglich raus aus der Stadt. Ich war ziemlich neben der Spur – noch nicht ganz der Stoiker, zu dem dein großer Bruder sich entwickelt hat – und brauchte Zeit, um die Dinge auf die Reihe zu kriegen, um Entscheidungen zu treffen, die mein Leben angingen. Unser beider Leben, eigentlich. Deshalb schlug ich auf dem Rückweg eine andere Strecke ein, hielt mich mehr in den Hochlagen auf, weil dort oben weniger Zombies herumirren.«
    Â»Woran liegt das?«
    Â»Das hängt irgendwie mit der Schwerkraft zusammen. Wenn ein Zombie nicht gerade einer Beute hinterhergestolpert, folgt er dem Weg des geringsten Widerstands. Wie du weißt, können sie sich nicht gut fortbewegen. Es hat eher etwas von einemTaumeln – so als fielen sie ständig nach vorne und fingen sich erst mit dem nächsten Schritt wieder auf. Wenn der Boden also ein Gefälle aufweist, folgen sie diesem. Im Leichenland müssen wir in Tälern und Niederungen auf der Hut vor ihnen sein. In Tiefebenen besteht eine zehnmal höhere Wahrscheinlichkeit, auf Zombies zu stoßen, als auf den Hügeln; deshalb bin ich weit hinaufgestiegen, bis fast an die Schneegrenze. In der ersten Nacht habe ich in einer Scheune kampiert, in der nächsten in der Fahrerkabine eines Sattelschleppers. Das war ziemlich seltsam … Der Lkw hatte eine Ladung Mikrowellengeräte transportiert, Plünderer hatten die Kartons aufgerissen und die Straße war übersät mit Geräten, die irgendwer zertrümmert hatte. Hier waren mit Sicherheit Menschen am Werk gewesen, weil Zombies sich für diese Art Fracht nicht interessieren würden.«
    Â»Was sind Mikrowellengeräte?«
    Â»Eine Art kleine Backöfen, die mit Strom betrieben werden«, erklärte Tom. »Etwas, das du hoffentlich eines Tages wirst benutzen können, wenn sich die Leute nicht länger an diesen abergläubischen Quatsch klammern, den sie mit Elektrizität in Verbindung bringen. Jetzt hör mir gut zu, denn hier nimmt die Geschichte eine Wendung.«
    Benny und Tom beugten sich vor, die Ellbogen auf den Tisch gestützt, die Hände um die Teetassen gelegt.
    Â»Als ich an jenem Morgen aus dem Lastwagen stieg, sah ich einen toten Zombie mitten auf der Straße liegen. An für sich keine große Überraschung, aber die Art, wie er getötet worden war, machte mich neugierig. Jemand hatte sich dem Zombie von hinten

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