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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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nicht gut aus. Ich glaube, er hat einen Schädelbruch erlitten und befindet sich in einem Schockzustand. Keith, hol sofort Hilfe.«
    Obwohl Strunk als Chef der städtischen Sicherheitsbehörde es nicht gewohnt war, Anweisungen von anderen außer dem Bürgermeister entgegenzunehmen, nickte er und machte sich umgehend auf den Weg. Er lief bis zum Ende des Straßenzugs, wo sich eine Alarmglocke befand, und läutete sie heftig, um die Stadtwache herbeizurufen.
    Tom winkte Benny zu sich und bettete Morgies Kopf behutsam auf den Schoß seines Bruders. »Bleib bei ihm, Benny. Ich muss drinnen nach dem Rechten sehen.«
    Beiden Brüdern war nur zu gut bewusst, dass im Haus der Rileys Licht brannte … und dass weder ihre Stimmen noch das Hin und Her auf dem Rasen die Bewohner dazu bewegt hatte,nachzusehen, was draußen los war. Und Nix’ Hund Pirat hatte nicht ein einziges Mal gebellt.
    Bennys Herz fühlte sich an wie ein kalter Stein, der tiefer und tiefer in das eiskalte Wasser eines tiefen Brunnens sank. »Tom, Morgie hat gesagt …«
    Â»Ich hab’s gehört.« Tom steckte das Schwert in die Scheide, zog seine Pistole und spannte den Hahn. Als er sich der Eingangstür zuwandte, sah Benny im Mondlicht den Ausdruck auf dem Gesicht seines Bruders – eine Mischung aus Wut und Entsetzen.
    Mit Morgies Kopf auf dem Schoß blieb Benny auf dem schlammigen Erdboden sitzen. Der Mund seines Freundes zuckte ein-, zweimal und obwohl Morgie keinen Laut von sich gab, wusste Benny, was er sagen wollte.
    Â»Nix.«
    Mittlerweile kamen von überall her Leute mit Schusswaffen, Äxten und angespitzten Mistgabeln brüllend gerannt. Einige trugen Öllaternen, andere entzündeten ihre Fackeln an der Straßenbeleuchtung. Wachmänner der Stadtwache galoppierten auf großen Pferden heran, die von den Flanken bis zum Widerrist in schwere Decken gehüllt waren.
    Â»Wo ist Tom?«, drängte Strunk, der mit der Pistole in der Hand zurückgeeilt war.
    Â»Er ist reingegangen«, sagte Benny. Im Haus war es still geblieben. Keine Schreie, keine Schüsse.
    Die Stille war schrecklich.
    Zwei Sanitäter der Stadtwache kümmerten sich um Morgie und schoben Benny sanft beiseite. Benny stand auf und erkannte, dass er schon zum zweiten Mal an diesem Tag mit dem Blut vonjemandem bespritzt war, den er gut kannte. Er bückte sich, packte sein Bokutō und stieg die Stufen hinauf.
    Captain Strunk versperrte ihm den Weg. »Was soll das werden?«
    Â»Gehen Sie mir aus dem Weg.« Benny hätte am liebsten mit dem Holzschwert zugeschlagen. »Ich geh da jetzt rein.«
    Strunk schaute ihm in die Augen. Er musste dort etwas gesehen haben, das seine Meinung über Benny Imura änderte. Vielleicht entdeckte er eine Ähnlichkeit mit Tom in Bennys Augen. Oder er erblickte einen neuen Benny. Jedenfalls nickte er und sagte: »Okay … aber wir gehen zusammen. Und halt dich aus der Schusslinie.«
    Die anderen Wachen kamen die Veranda herauf, Gewehre und Schrotflinten im Anschlag.
    Die Eingangstür stand offen. Kerzen brannten im Wohnzimmer. Die Männer traten ein, sicherten mit ihren Waffen jeden flackernden Schatten. Der Raum war ein einziger Trümmerhaufen – zwar nicht so konsequent zerstört wie Sacchettos Wohnzimmer, doch der Großteil des Mobiliars war umgestürzt und jemand hatte Vasen zerschlagen, von einer Gitarre nur noch Holzsplitter übrig gelassen und Bilder von den Wänden gerissen. Der Boden war mit schlammigen Fußabdrücken übersät. Pirat, der Hund der Rileys, ein winziger Mischling, lag zusammengekrümmt und mit vor Schmerz glasigen Augen unter dem umgestürzten Bücherschrank. Auf seiner bebenden Flanke prangte der Abdruck einer schmutzigen Stiefelspitze. Der Hund winselte leise, regte sich jedoch nicht und bellte auch nicht. Als Benny die Hand nach ihm ausstreckte, leckte Pirat ihm fieberhaft die Finger.
    Benny sah Blutspritzer auf dem Fußboden und eineneinzelnen blutigen Händeabdruck an der Wand neben Nix’ Schlafzimmertür. Entschlossen lief er durch die Trümmer hindurch zu ihrem Zimmer. Doch es war leer. Die Matratze lag umgedreht auf dem Boden und jemand hatte allen Puppen aus Nix’ Sammlung die Köpfe abgerissen, ihre gesamte Kleidung aus dem Wandschrank herausgezerrt und mit einem Messer zerschlitzt und sogar ihre kleine Sammlung Zombiekarten zerrissen.
    Doch keine Spur

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