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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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tiefen Höhlen und seine Lippen hingen schlaff herab. Frisches Blut klebte an seinem Mundwinkel und schimmerte im Mondlicht wie Öl.
    Â»Nein …« Benny brannte der Atem in den Lungen und er schüttelte den Kopf, wollte es nicht wahrhaben.
    Langsam hob Tom das Schwert über die Schulter, sodass die Stahlklinge im kalten Mondschein aufblitzte. »Sag etwas«, befahl er mit harter Stimme.
    Morgies Mund bewegte sich, doch er brachte kein Wort heraus.
    Toms Finger umschlossen das Heft seines Schwerts noch fester.
    Â»Tom … nicht!«, flehte Benny.
    Â»Ich werde tun, was ich tun muss, Benny«, stieß Tom zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Doch Benny trat einen weiteren Schritt vor. Er war nun fast in Reichweite. Morgies dunkle Augen erfassten seine Bewegung und er wandte sich ihm zu.
    Â»Morgie, du Fettsack, nun sag endlich was, verdammt noch mal!«, schrie Benny. Hinter sich hörte er, wie Captain Strunk schnaufend angerannt kam.
    Â»Mein Gott!«, keuchte er. »Ist das der kleine Mitchell?«
    Â»Er heißt Morgan«, fauchte Benny. »Morgie.«
    Â»Ist er … ist er verwandelt?« Der Captain warf Tom einen Blick zu. Der schüttelte jedoch nur kurz den Kopf – keine Antwort auf Strunks Frage, sondern eine Aufforderung, still zu sein.
    Benny trat einen weiteren Schritt vor. Nun befand er sich definitiv in Reichweite.
    Tom knurrte, bewegte sich jedoch nicht. Sein Schwert war kampfbereit erhoben und Benny wusste, wie schnell sein Bruder sein konnte. Aber war er auch schnell genug, falls Morgie ihn angriff?
    Â»Morgie … lass den Scheiß. Falls das einer deiner Scherze ist, kann ich nicht darüber lachen.«
    Morgies Mund zuckte und zuckte.
    Â»Morgie … bitte.«
    Â»Nix«, flüsterte Morgie im nächsten Moment. Dann beugte er sich vor und kippte vornüber.
    Strunk schrie warnend auf und griff nach seiner Pistole. Und Tom hätte dem Jungen fast den Kopf abgeschlagen, bremste seinen Hieb jedoch gerade noch rechtzeitig, als Benny nach vorne stürzte und seinen Freund auffing.
    Morgie war schwer, krallte sich mit kalten Fingern an Bennys Arme und zog sich an ihm hoch, bis sein Mund sich direkt neben Bennys Kehle befand. Benny spürte den stoßweisen Atem am Hals.
    Â»Benny, mach dass du da wegkommst!«, brüllte Tom. Mit einer Hand packte er Morgies Schulter, mit der anderen hielt er das Schwert hoch erhoben, bereit zum tödlichen Hieb. »Benny!«
    Â»Töte es!«, bellte Strunk.
    Â»Klappe halten!«, fuhr Benny die beiden wütend an. Dann drehte er sich wieder zu Morgie um und beugte sich näher.
    Â»Benny …«, keuchte Morgie matt. »Sie haben Nix entführt.«
    Â»Was? Was ist passiert?«
    Â»Mrs Riley … Sie wollten, dass sie ihnen etwas verrät … irgendetwas … aber sie wollte es nicht sagen. Dann haben sie sie … zusammengeschlagen. Ich musste danebenstehen und zusehen. Sie haben mir eine Waffe an den Kopf gehalten. Nix wollte sie … aufhalten. Konnte aber nicht. Sie war verletzt. Mrs Riley …« Im nächsten Moment verdrehte Morgie die Augen und sackte gegen Benny – sein Körper erschlaffte und sein Kopf fiel matt nach vorn.
    Â»Tom!«, rief Benny und versuchte, seinen Freund aufzufangen, damit er nicht zu Boden stürzte.
    Sofort griffen Tom und Strunk Morgie unter die Arme und richteten ihn wieder auf. Die Handvoll zerdrückter Blumen fiel langsam auf die Erde und verstreute dabei Blütenblätter in alle Richtungen. Behutsam legten die Männer den Jungen auf den Boden.
    Â»Ich brauche Licht«, befahl Tom, worauf Strunk die Fackel holte.
    Â»Ist er gebissen worden?«, fragte Strunk. »Ist er tot?«
    Tom presste zwei Finger auf Morgies Halsschlagader. »Nein. Er ist verletzt, aber er lebt.« Er griff nach der Fackel, um ihren Schein auszurichten.
    Und dann sahen sie es: Obwohl Morgies Kleidung keinen Regen abbekommen hatte, schimmerten die Haare an seinem Hinterkopf und sein Hemd feucht. Benny beugte sich vor, um besser sehen zu können, und musste würgen: Morgies Hinterkopf war nur noch ein wirres Knäuel aus verfilztem, blutigem Haar. Das Blut war ihm den Nacken hinuntergelaufen und hatte das Hemd am Rücken vollkommen durchtränkt.
    Vorsichtig untersuchte Tom die Wunde. Aber seine Miene verhieß nichts Gutes.
    Â»Ist es schlimm?«, fragte Benny.
    Â»Es sieht

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