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Lost Land

Lost Land

Titel: Lost Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Maberry
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verloren hatte, als er gerade einen Geländewagen voller Flüchtlinge durch das Leichenland steuerte.
    Â»Vor der Ersten Nacht war Leroy Polizeibeamter beim Raubdezernat«, erklärte Tom. »Wäre das mit dem Arm nicht passiert, wäre er jetzt Captain der Wache.«
    Endlich erreichten sie das Blockhaus, das als Wachlokal diente. Vor der Tür waren zwei Pferde angebunden und danebenstanden Leroy Williams und Captain Strunk. Hinter ihnen hatte sich eine Gruppe von Zaunwachen und Mitgliedern der Stadtwache versammelt. Leroy kam auf sie zu, um sie zu begrüßen. Er trug einen Jeans-Overall und ein weißes Baumwoll-T   -   Shirt und streckte Tom seine linke Hand entgegen, die dieser ergriff.
    Â»Mein Beileid wegen Jessie, Tom«, sagte Williams, ein schwarzer Hüne Ende 60 oder Anfang 70. Tiefe Narben zeichneten seine dunkle Haut, doch seine Augen schauten freundlich. »Das ist eine üble, ganz üble Sache. Die ganze Welt wird ausgelöscht, doch die Leute machen noch immer Jagd aufeinander. Wir Menschen lernen einfach nicht dazu.«
    Â»Nein, da hast du recht«, stimmte Tom ihm bitter zu.
    Leroy warf einen Blick auf Benny und musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Vielleicht werden ein paar von euch Jugendlichen mehr Verstand beweisen.«
    Â»Ganz bestimmt«, versicherte Benny mit mehr Überzeugung, als er selbst verspürte.
    Â»Lou Chong hat mir gerade erzählt, dass du einen Blick auf den Tatort in Jessies Haus werfen wirst«, wandte Tom sich an Leroy.
    Â»Wir kommen gerade von dort«, erklärte Strunk, während er sich zu ihnen gesellte.
    Â»Und …?«
    Â»Na ja«, zögerte Leroy, »die Stadtwache ist so ziemlich über alle Fußabdrücke getrampelt, die zu finden waren.« Er warf Strunk, der betreten auf die Erde zwischen seinen Stiefeln schaute, einen missbilligenden Blick zu. »Aber ich habe in Nix’ und auch in Jessies Zimmer ein paar brauchbare Spuren gefunden. Ich habe fünf oder sechs Stiefelabdrücke angefertigt undzu diesem Drecksloch mitgenommen, in dem Joey Duk haust. In der Waschküche habe ich Schuhabdrücke gefunden, die mit denen in Jessies Haus identisch sind. Er war dort, Tom. Vin Trang ebenfalls. Daran besteht kein Zweifel.«
    Â»Diesen Mist kannst du dir sparen, Leroy«, knurrte Tom.
    Doch der groß gewachsene Landwirt hob beschwichtigend die Hand. »Immer mit der Ruhe.« Dann trat er näher und senkte die Stimme, sodass Benny und Chong sich vorbeugen mussten. Genau wie Strunk. »Die Mekong-Brüder waren nicht da, deshalb bin ich zum Haus der Familie Matthias gegangen und hab Big Zak gefragt, ob ich mal einen Blick in Charlies Zimmer werfen dürfe. Doch Zak meinte, ich könnte mir … Na ja, ich werd hier nicht erzählen, was ich seiner Meinung nach tun soll. Jedenfalls versicherte er, Charlie sei unschuldig und habe mit den Ereignissen der letzten Nacht nichts zu tun – was ich ihm aber nicht abnehme, weil Big Zak schon lügt, wenn er nur den Mund aufmacht. Außerdem stand ihm der Schweiß auf der Stirn und er konnte mir nicht in die Augen sehen. Er wollte mich doch tatsächlich von seiner Veranda werfen. Mich, einen alten Krüppel.«
    Â»Was ist passiert?«, fragte Benny.
    Â»Was denkst du denn, was passiert ist, junger Mann? Ich hab ihm in seinen dämlichen Hintern getreten und ihn von seiner verdammten Veranda geworfen. Dann bin ich durch das Haus marschiert und hab Charlies Zimmertür eingetreten. Eigentlich hatte ich Ärger mit Big Zaks Sohn erwartet, aber als der Junge seinen Dad in den Rosensträuchern liegen sah, hat er wohl spontan beschlossen, sich lieber im Wandschrank zu verstecken, als sich in Angelegenheiten einzumischen, die jenseits seiner Altersklasse liegen.«
    Â»Hast du was gefunden?«, fragte Tom. »Hast du die Abdrücke mit Charlies Schuhen verglichen?«
    Â»Nein. Charlie trägt diese Schuhe wahrscheinlich gerade – wo auch immer er stecken mag. Aber dieser weiße Koloss braucht Schuhe so groß wie Kindersärge. Wie viele Leute in Mountainside haben solche Elefantenfüße?«
    Â»Das sind nur Indizien«, murmelte Strunk, doch ohne jeden Nachdruck in der Stimme.
    In dem Moment wurde Benny klar, dass Strunks Zurückhaltung nichts mit seiner persönlichen Überzeugung und ganz sicher nichts mit seiner Intelligenz zu tun hatte. Strunk war ein gewiefter, umsichtiger Mann, doch

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