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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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Flamme, bis es Feuer fing. Dann zog er mich zu sich runter, sodass ich neben ihm saß. Wir lehnten uns gegen den Baumstamm, während sich das Knistern des Feuers mit dem gleichmäßigen Donnern der Wellen vermischte. Es war ungemein entspannend.
    Â»Meine Mom kam früher gern mit meiner Schwester und mir hier runter an den Strand.« Er streckte die Beine aus, sodass sie direkt neben dem Feuer ruhten. »Ich erinnere mich noch an einmal, als ich zehn war. Mom weckte meine Schwester und mich mitten in der Nacht auf und brachte uns hier runter, um sich mit uns einen Meteorschauer anzuschauen. Das war wirklich das Überwältigendste, was ich je gesehen hatte. Sie sagte, das wäre das Feuerwerk der Engel.«
    Â»Kommt dein Dad auch manchmal hierher?«
    Â»Nein. Auf solche Dinge stand vor allem meine Mom. Mein Dad ist nicht so der Outdoor-Typ.« Er zuckte mit den Schultern und wandte den Blick ab.
    Â»Alles in Ordnung mit dir?«
    Â»Ich kann immer noch nicht fassen, dass sie und meine Schwester für immer fort sind. Direkt nachdem es geschehen war, hatte ich das Gefühl, ich müsse sterben. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass jemand mit einem derartigen Schmerz leben konnte. Inzwischen ist es irgendwie ganz komisch. Es gibt Zeiten, da kommt mir das Leben völlig normal vor. Ich lese ein Buch oder gucke fern und denke überhaupt nicht daran. Und dann überwältigt mich plötzlich wieder der Schmerz darüber, dass sie tot sind, und es fühlt sich alles ganz frisch an, so als wäre es erneut geschehen oder so.«
    Ich berührte ihn am Arm. »Ich wünschte, ich könnte jetzt irgendwas sagen, das nicht nur dämlich klingt.«
    Â»Es gibt nichts, was man dazu sagen könnte. Ich hatte mich mit meiner Mutter gestritten an dem Tag, als sie starb. Ich weiß noch nicht mal mehr, worum es ging, irgendwas Bescheuertes, vielleicht hatte ich die Milch draußen stehen lassen. Und jetzt denke ich ständig, dass ich mich wohl nicht so idiotisch verhalten hätte, wenn ich gewusst hätte, dass wir uns da zum letzten Mal sehen. Und meine Schwester …« Nate hob die Augenbrauen. »Sie konnte einen in Rekordgeschwindigkeit in den Wahnsinn treiben. Nie ließ sie meine Sachen in Ruhe und machte alles kaputt. Ich könnte echt nicht mehr sagen, wie oft ich sie deswegen angebrüllt habe.«
    Â»Ich wette, sie wusste trotzdem, dass du sie lieb hast. Und deine Mom auch.«
    Â»Das will ich hoffen. Du erinnerst mich ein klein wenig an sie.«
    Â»Ich nerve dich, und deshalb erinnere ich dich an deine Schwester?«
    Nate musste lachen. »Ich meinte meine Mom. Sie hat immer ihr eigenes Ding durchgezogen, statt sich den Erwartungen anderer zu beugen. Sie hätte dich bestimmt sehr gemocht.«
    Ich wurde rot. Keine Ahnung, was ich darauf erwidern sollte. Ich fuhr mit der Hand durch den Sand. Eine Muschel verfing sich zwischen meinen Fingern. Ich drehte sie hin und her und betrachtete sie im Schein des Feuers. Nathaniel beugte sich vor und nahm sie mir aus der Hand.
    Â»Meine Schwester hat Muscheln gesammelt. Sie hat sie immer zu Haufen aufgestapelt. Meine Mom bezeichnete diese Stapel als Feenhäuser. Sie erzählte uns immer lange, komplizierte Geschichten über die Feen, die darin wohnten, und sie machte uns weis, dass sie den Leuten, die Häuser für die Feen bauten, Wünsche erfüllten. Von da an baute Evie ständig welche. Sie war so was wie eine Immobilienmaklerin für Feenhäuser. Ich weiß noch, dass sie eins neben ihrem Bett stehen hatte. Einmal hab ich sie im Winter dabei erwischt, wie sie ein paar von diesen Mini-Marshmallows daneben platzierte. Sie konnte nicht immer so gut erklären, was sie tat, da sie nicht besonders sprachbegabt war. Ihr fielen oft nicht die richtigen Worte ein, um sich auszudrücken, aber ich hatte das Gefühl, die Marshmallows waren als Geschenke gedacht.«
    Â»Die Muscheln im Haus …« Meine Stimme versagte. Ich war mir nicht sicher, wie ich die Frage formulieren sollte.
    Â»Sie waren genauso arrangiert wie ihre Feenhäuser. Sie waren überall. Auf der Treppe, in der Küche, im Flur. Da waren bestimmt Dutzende übers ganze Haus verteilt.«
    Â»Ich war das nicht.« Da war ich mir ziemlich sicher, bestimmt fast zu hundert Prozent. Ich hatte doch für Geschichte gebüffelt. Ich hätte sämtliche Informationen zum New Deal runterbeten können, daher

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