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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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Zimmer.
    Â»Sie ist ziemlich aufgebracht. Sie macht sich solche Sorgen um dich. Und ich ebenfalls. Als ich die Muscheln überall im Haus verteilt fand, wusste ich, dass du das gewesen sein musst. Dieses Bild bestätigt meine Vermutung nur. Deine Mom wollte es nicht wahrhaben, was deinen Zustand angeht, doch das werde ich nicht länger zulassen. Psychische Störungen sind in deiner Familie nun mal keine Seltenheit. Dein Verhalten ist unberechenbar. Aus irgendeinem Grund kannst du mich nicht ausstehen, also musst du dich ständig gegen mich auflehnen und dich danebenbenehmen. Zumindest hoffe ich, dass das die Erklärung ist. Ich hab mich mal umgehört, es gibt da jemanden auf der Insel. Du kannst es eindämmen, bevor dir deine Probleme über den Kopf wachsen. Und wenn wir es so nicht hinkriegen, versuchen wir es eben anders.«
    Â»Und was, wenn ich nicht hingehen will?«
    Â»Das kommt nicht infrage«, sagte Dick, während er den Raum verließ.
    Ich bückte mich, um meinen Zeichenblock aufzuheben. Nate konnte ich nicht in die Augen sehen.
    Â»Alles okay mit dir?«, fragte er.
    Â»Ich bin nicht verrückt«, sagte ich ganz leise.
    Nate durchquerte das Zimmer und ging neben mir in die Hocke, sodass unsere Gesichter auf gleicher Höhe waren. Er sah mir direkt in die Augen. »Ich glaube dir.« Dann öffnete er die Arme und ich ließ mich hineinfallen.

24
    N ate schob das Fenster der Bibliothek auf und kroch hinaus. Er streckte mir die Hand entgegen und ich folgte ihm hinaus in die Nacht.
    Â»Die Alarmanlage ist nur für die Türen aktiviert. Wenn wir das Haus auf diesem Weg verlassen, wird es keiner mitkriegen«, sagte er.
    Â»Ich kann das mit den psychischen Störungen erklären«, setzte ich an.
    Â»Mach dir keine Gedanken. Sehen wir zu, dass wir hier rauskommen.«
    Draußen war es eisig kalt. Ich zitterte. Nate zog sein Sweatshirt aus und reichte es mir. Ich warf es mir über und freute mich insgeheim, dass es noch warm war. Dann gingen wir über die geflieste Terrasse in Richtung Garten. Nate schlüpfte zwischen zwei Büschen hindurch, und schon befanden wir uns auf einem Pfad, von dessen Existenz ich bislang nichts gewusst hatte. Er schlängelte sich den Hügel hinab.
    Als ich über irgendwas stolperte, fing Nate mich auf, bevor ich der Nase lang hinfiel. »Vorsicht, das ist die alte Brunnenabdeckung.«
    Â»Das hat mir ja gerade noch gefehlt, dass ich in einen Brunnen stürze.« Vorsichtig umrundete ich den hölzernen Deckel.
    Â»Der ist schon seit einer Ewigkeit nicht mehr benutzt worden. Er war ziemlich verrottet, aber mein Dad hat ihn vor ein paar Jahren neu abdecken lassen. Jetzt könnte man Tango tanzen auf dem Ding, ohne dass man durchbricht.«
    Â»Wo gehen wir denn hin?«
    Â»Wir sind gleich da.«
    Entweder hatte Nate diesen Pfad schon Tausende von Malen genommen, oder er hatte einen Ortungssinn wie eine Fledermaus. Zumindest stolperte er kein einziges Mal. Ich hingegen trat ständig daneben oder blieb irgendwo hängen. Ich war überzeugt, dass ich jeden Moment mit dem Gesicht voraus auf dem Boden landen würde. In den Felsen vor uns war ein Durchlass und Nate drehte sich seitlich, sodass er hindurchschlüpfen konnte. Ich schickte im Stillen ein Stoßgebet zum Himmel, ich möge nicht mit dem Hintern stecken bleiben. Ich war so sehr darauf konzentriert, mich da durchzuquetschen, dass ich die Aussicht erst gar nicht bemerkte.
    Â»Wow!« Mir fehlten einfach die Worte. Wir waren dem Weg hangabwärts gefolgt und befanden uns nun am Strand. Der Sand wirkte im Mondlicht fast weiß und die Baumstämme, die ans Ufer gespült worden waren, lagen dort aufgereiht wie Hürden. Die Wellen rollten aus der Dunkelheit heran und überfluteten den Sand. Es fühlte sich an, als stünden wir am Rande der Welt.
    Â»Komm, hier entlang.« Nate bahnte sich seinen Weg zum Strand hinunter und schnappte sich im Vorbeigehen einzelne Äste, bis wir an einer Grube angekommen waren, um die herum Steine geschichtet waren. Er warf die Zweige in die Grube und kauerte sich daneben. »Kannst du dich hier drüben hinstellen? So schirmst du den Wind ab.«
    Â»Klar.« Ich stellte mich seitlich von ihm hin, während er in ein Loch in dem Baumstamm direkt neben uns griff und eine Plastiktüte rauszog. Darin lag eine Schachtel mit Streichhölzern. Er zündete das Holz an und blies sanft in die

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