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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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anderen Gebäudeflügel befand. Ich trat im selben Moment hinaus auf den Flur, in dem sie die schwere Holztür zwischen den Gebäudeteilen aufstieß. Sie trug ihren Bademantel, und das Haar stand ihr wirr vom Kopf ab. Sie deutete mit dem Finger auf mich.
    Â»Da bist du ja.«
    Ich machte einen Schritt zurück, als ich sah, wie aufgebracht sie war.
    Dick kam meiner Mom dicht auf den Fersen nachgeeilt. »Ich hätte nichts sagen sollen. Ich wollte doch nicht, dass du dich aufregst. Ich bin mir sicher, dass Isobel das erklären kann.« Er tätschelte ihren Rücken. Auf seinem Gesicht war ein übertriebenes Stirnrunzeln zu sehen. Ich hatte so den Verdacht, dass das, was er zu meiner Mom gesagt hatte, sie sehr wohl aus der Fassung hatte bringen sollen.
    Â»Na, wie sie das erklären will, würde ich gern mal hören.« Mom hielt die Hand hoch, um mir was zu zeigen, doch sie zitterte derart, dass es ihr aus der Hand glitt. Ich sah runter auf den Boden, wo das Zeug scheppernd landete. Ein Haufen Muscheln.
    Ich verzog das Gesicht. »Wo hast du die denn her?«
    Â»Ich hab sie da gefunden, wo du sie hingelegt hast. Sie sind überall im Haus verteilt.« Ihre Stimme zitterte. »Ich mache mir echt Sorgen um dich, Isobel.«
    Â»Ich hab aber nichts getan«, stammelte ich.
    Â»Also bitte, wir haben doch bereits darüber gesprochen«, sagte Dick zu meiner Mom. »Du darfst dich nicht so aufregen. Was Isobel da tut, ist lediglich ein Hilfeschrei. Sie hat keine Kontrolle darüber. Daher müssen wir ihr zeigen, dass wir ihren Hilferuf gehört haben und ihn nicht ignorieren werden.«
    Mein Blick huschte zwischen den beiden hin und her. Ich versuchte herauszukriegen, was hier eigentlich vor sich ging. Mom sah zu Boden und ihre Nasenflügel blähten sich entnervt auf. Sie riss mir den Zeichenblock aus den Händen. Die metallene Spirale verfing sich in der zarten Haut zwischen meinem Daumen und Zeigefinger, und sofort war da ein knallroter blutiger Schnitt zu sehen.
    Â»Du hast also nichts getan? Dann erklär mir das mal.« Sie hielt mir den Zeichenblock hin, bis das Papier nur noch einen Zentimeter von meiner Nase entfernt war.
    Dick schüttelte traurig den Kopf, als wäre das Bild eine medizinische Diagnose für meinen Zustand. »Das hatte ich befürchtet.«
    Â»Was hattest du befürchtet? Ich hab ein Bild gezeichnet. Das ist nur eine Zeichnung.«
    Da kam Nate in die Bibliothek spaziert. Seine Augen weiteten sich, als er sah, was hier los war.
    Â»Ãœberall im Haus liegen Muscheln. Dick ist auf eine draufgetreten, oben an der Treppe. Er hätte ausrutschen und sich verletzen können. Und jetzt erwische ich dich dabei, wie du Bilder von Muscheln zeichnest. Entweder du kannst dich wirklich nicht mehr daran erinnern, dass du es getan hast, oder du lügst jetzt ganz dreist.« Moms Unterlippe bebte.
    Dick verzog sein Gesicht zu etwas, das wohl Betroffenheit ausdrücken sollte, doch mir entging nicht, dass es eher einem Gefühl der Genugtuung gleichkam.
    Ich sagte keinen Ton. Ich konnte es ja sowieso nicht erklären, daher schien es mir keine gute Idee, es überhaupt erst zu versuchen.
    Dick sah Mom mit einem traurigen Kopfschütteln an. »Wir sollten durchziehen, was wir besprochen haben. Ich kann nicht zulassen, dass du dir derartige Sorgen machst.«
    Â»Natürlich nicht«, pflichtete Mom ihm bei, wobei sie meinem Blick auswich.
    Â»Worüber habt ihr denn gesprochen?«, erkundigte ich mich, wobei ich meinen Blick zwischen ihnen hin und her wandern ließ.
    Â»Du brauchst ärztliche Hilfe«, sagte Dick.
    Â»Ã„rztliche Hilfe weswegen?« Meine Stimme schraubte sich eine ganze Oktave nach oben.
    Â»Du solltest jemanden aufsuchen.«
    Â»Ihr wollt mich zu einem Seelenklempner schicken?« Ich warf einen Blick rüber zu Nate, weil ich Angst hatte, was er darüber denken könnte.
    Â»Kein Grund, gleich hysterisch zu werden. So, wie du dich in letzter Zeit benommen hast, hätten andere dich schon längst einweisen lassen. Wir wollen doch nur sichergehen, dass du die Hilfe bekommst, die du benötigst«, erklärte Dick.
    Â»Einweisen? Meint ihr in eine psychiatrische Klinik?«, brüllte ich.
    Â»So, wie du dich grad aufführst, hab ich den Eindruck, dass es genau das ist, was du vielleicht brauchst.« Mom ließ den Zeichenblock zu meinen Füßen fallen und rannte aus dem

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