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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Cook
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überlegte kurz. Es war nicht einfach, einer mehr oder weniger Wildfremden zu erklären, dass man das Gefühl hatte, die Toten würden einem eine Botschaft übermitteln wollen. Das war was recht Persönliches. Fast so, als würde man jemandem, den man gerade erst kennengelernt hat, erzählen, dass man einen Scheidenpilz hat. Und auch wenn es der Wahrheit entspricht, wollen es die Leute nicht unbedingt wissen. Außerdem kann man darauf wetten, dass sie jedes Mal, wenn man ihnen über den Weg läuft, genau daran als Erstes denken werden: Da ist ja dieses Mädchen mit dem Scheidenpilz/dem Geistertick. Andererseits konnte sie mir möglicherweise behilflich sein. Sie war ja schließlich Bibliothekarin. Die wissen doch allerhand Zeug.
    Â»Viele Leute glauben, dass es auf Morrigan, dem Haus, in dem ich wohne, spukt«, sagte ich.
    Â»Hast du denn irgendwas gesehen?«
    Meine Augen wichen ihrem Blick aus. »Das Gebäude ist alt. Genau die Art von Gemäuer, in dem man sich leicht was einbildet und sich erschreckt.« Das war ja mal die Untertreibung des Jahrhunderts.
    Mandy setzte sich an den Tisch neben mich. »Tut mir leid. Ich hätte etwas sagen sollen, als du das letzte Mal hier warst, aber ich vergesse manchmal, dass Leute, die nicht ihr ganzes Leben hier auf der Insel verbracht haben, nicht sämtliche Details kennen. Es kann sehr angenehm sein, jemanden kennenzulernen, der nicht alles über einen weiß.« Sie schenkte mir ein zaghaftes Lächeln. »Solche Leute sehen einen mit ganz anderen Augen.«
    Â»Ja, da hast du wohl recht.«
    Â»Du hast dir doch diese alten Zeitungsartikel angesehen. Erinnerst du dich an die Geschichte von den Mädchen, die verschwunden sind?«
    Â»Sie sagten, dass sie raus nach Morrigan wollten, um nach Geistern zu suchen.« Ich fragte mich, ob mir jetzt wohl ein Vortrag darüber blühte, dass Teenager sich nicht auf Dinge wie paranormale Vorkommnisse einlassen sollten.
    Mandy holte tief Luft. »Ich kannte sie.«
    Mit einem Mal fühlte ich mich schuldig, als wäre ich diejenige gewesen, die ihren Freundinnen etwas angetan hatte. So als würde meine Verbindung zu dem Haus mich automatisch mitschuldig machen an dem, was geschehen war. »Tut mir leid«, murmelte ich.
    Mandy beugte sich zu mir, und ich spürte, dass sie mich am liebsten umarmt hätte, doch sie wich wieder zurück. »Schon gut. Ist mittlerweile schon ziemlich lange her. Du erinnerst mich ein klein wenig an eine von ihnen. Nicht dem Aussehen nach, eher so von deiner Art her. Ihr passt beide nicht auf diese Insel. Große Träume. Große Pläne.«
    Â»Du denkst doch nicht, dass sie einfach nur von hier abgehauen ist, oder?«
    Â»Nein.« Mandy strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Sie wollte zwar wegziehen von der Insel, aber sie hätte sich nie einfach so davongestohlen, ohne sich zu verabschieden. Man hat die Streitereien mit ihren Eltern ziemlich hochgespielt, aber die hatten nichts zu bedeuten. Das waren ganz normale Reibereien, wie Kinder sie mit ihren Eltern haben.«
    Â»Ich streite mich auch ständig mit meiner Mom.«
    Â»Sie wollte unabhängig sein, doch sie liebte ihre Familie. Irgendwas ist mit ihr geschehen.« Sie begegnete meinem Blick. »Irgendetwas ist diesen Mädchen in dem Haus zugestoßen.«
    Ich holte tief Luft. »Als ich dir erzählt habe, dass das Haus einfach bloß alt und unheimlich ist, habe ich dir nicht die ganze Wahrheit gesagt. Ich habe tatsächlich etwas gesehen. Sonderbare Dinge sind geschehen. Die Sache ist nur die, ich weiß nicht, ob es sich um übersinnliche Vorkommnisse handelt oder ob jemand dahintersteckt, der mich glauben lassen will, dass es sich um etwas Übernatürliches handelt.« Ich sah runter auf den Tisch. »Klingt das jetzt total verrückt?«
    Mandy strich mit der Hand über den Bücherstapel auf dem Tisch. »Die Leute lesen solche Bücher, um Antworten auf bestimmte Fragen zu finden. Erklärungen für Dinge, für die es keine Erklärung gibt. Aber weißt du, ich bin so was wie ein inoffizieller Experte zum Thema Geister, nach allem, was mir zugestoßen ist.«
    Â»Und, hast du es geschafft? Ich meine, hast du eine Erklärung gefunden?«
    Â»Nein, aber ich habe immer noch nicht aufgegeben.«
    Ein Schauder durchfuhr mich. »Die Vorstellung, dass es tatsächlich Geister gibt, ist schon gruselig.«
    Â»So

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