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Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin

Titel: Lost Princesses 01 - Der Lord Und Die Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
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hinaus, ihn zu sehen.
    Es überraschte Rainger, ein kaum merkliches Lächeln auf Königin Claudias schmalen Lippen zu sehen. Sie wirkte beinahe... gerührt und schien diese Liebesbezeugung nicht im Geringsten zu missbilligen.
    Dann jedoch klatschte sie scharf in die Hände.
    Die Mädchen lösten sich von ihrem Vater und stellten sich wieder in einer Reihe auf.
    »Mutter.« König Raimund verbeugte sich vor Königin Claudia, trat dann dicht vor sie und legte seine Wange an ihre.
    Rainger verbeugte sich vor ihm. »König Raimund.«
    »Prinz Rainger.« Der König erwiderte die Verbeugung mit angemessener Feierlichkeit.
    Rainger vermutete jedoch, dass diese Formalitäten
den König eher amüsierten, denn früher einmal war Rainger ebenfalls zu dem König gelaufen und hatte ihn umarmt. Jetzt jedoch war Rainger viel zu alt für solche Kindereien. Schließlich war er Kronprinz.
    König Raimund schritt zu dem alten Thron, der aus einem dunklen Holz geschnitzt war. »Ist alles für den Empfang vorbereitet?«
    »Selbstverständlich.« Königin Claudia warf einen Blick auf die kleine Uhr, die an einer goldenen Kette von ihrem Busen herunterhing. »Die Lakaien werden die Höflinge in fünf Minuten vorlassen.«
    König Raimund gab ein Geräusch von sich, das sich fast wie ein Seufzen anhörte. Dann setzte er sich und drückte sich eine schlichte, goldene Krone aufs Haupt.
    »Also.« Königin Claudia paradierte vor den Mädchen und Rainger auf und ab. »Wie grüßt ihr den französischen Botschafter?«
    Gelassen antwortete Amy: »Ich sage ihm, dass er dorthin zurückkehren soll, wo er hergekommen ist.«
    Rainger, Sorcha und Clarice sogen hörbar die Luft ein.
    Königin Claudia griff zur Kette um ihren Hals und hob ihre Lorgnette an die Augen, um ihre jüngste Enkelin missbilligend zu mustern. »Was hast du gesagt?«
    »Ich sage ihm, er soll weggehen«, wiederholte Amy.
    »Warum würdest du so etwas zu dem Mann sagen, der als Botschafter von Frankreich zu uns kommt?« Königin Claudias Tonfall war mehr als einschüchternd.
    Doch Amy ließ sich nicht beirren und antwortete mit entwaffnender Logik: »Weil du gesagt hast, dass er nicht der echte Botschafter ist, sondern nur der einer französischen Regierung aus Emporkömmlingen, und dass wir
sie nicht mögen, bis sie ihren rechtmäßigen König wieder eingesetzt haben.«
    Sorcha und Clarice sahen sich bestürzt an und brachen dann in ein Kichern aus.
    König Raimund lachte offen. »Da hat sie dich mit deinen eigenen Worten geschlagen, Mutter.«
    Amy hatte keine Ahnung, warum sich alle so amüsierten, aber sie lächelte keck und zeigte dabei stolz ihre neueste Zahnlücke.
    Sorcha eilte ihrer Schwester zu Hilfe. »Amy hat Recht, Großmutter. Du selbst sagst immer: ›Sagt mir, mit wem ihr euch abgebt, und ich sage euch, wer ihr seid.‹«
    Clarice fügte leise hinzu: »Das stimmt. Und sollten wir, die königlichen Prinzessinnen von Beaumontagne, uns wirklich mit einem französischen Parvenü abgeben?«
    In Momenten wie diesen wurde Rainger daran erinnert, warum er die Prinzessinnen mochte. Nicht einmal Königin Claudia konnte trotz ihrer Vorschriften und Sprüche den sprühenden Geist der drei Schwestern bändigen.
    Königin Claudia musterte sie der Reihe nach grimmig, Sorcha, Clarice, Amy, Rainger und sogar König Raimund, und erklärte dann in einem Tonfall, der etwas Endgültiges hatte: »Ich hoffe, dass eines Tages jede von Euch ein Kind hat, das genau so ist wie sie selbst.«

5
    Warum sollte man sich Sorgen machen? Das bringt nur Falten.
     
DIE ALTEN VON FREYA CRAGS
     
     
     
     
     
    W ie ist sie denn an dich gekommen, mein Junge?« Robert sprach leise mit Blaize, während er den Hengst aufmerksam betrachtete. Der zweijährige Junghengst war ein Araber von ausgezeichnetem Geblüt und viel zu stark und wild für eine Lady. Dennoch beherrschte Clarice ihn mit erstaunlicher Leichtigkeit. »Und wo hat deine Herrin gelernt, ein solch kräftiges Tier wie dich zu bändigen?«
    Robert warf einen kurzen Seitenblick auf die Tür der Nähstube. »Ich weiß, was sie sagen würde. Sie würde sagen, dass sie das Reiten bei einem erfahrenen Zureiter gelernt hat. Weil sie ja schließlich eine Prinzessin ist.«
    Blaize schnaubte und warf den Kopf hoch.
    »Ganz deiner Meinung. Oder hättest du jemals gehört, dass eine Prinzessin allein durchs wilde Britannien reitet? Nein. Überschlagen sich die Zeitungen mit Berichten über eine verschollene Hoheit? Nein.« Robert führte Blaize auf dem

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