Ich will ihn sofort sprechen.“
Heather kaute kurz auf ihrer Lippe. Sie wusste, warum der Mann so außer sich war. Und sie hatte das dumpfe Gefühl, dass sie das nicht wissen sollte.
„Wir haben eine Spur“, platzte sie heraus. Abercrombie fixierte sie und der Schmerz und die Angst, die in seinem Blick lagen, waren kaum zu ertragen.
„Sie war nicht dort.“
Der Blick des alten Mannes wurde eisig und sofort wusste Heather, dass sie richtig gelegen hatte. Eric hätte sie keinesfalls einweihen dürfen.
„Wenn er es mir nicht gesagt hätte“, erklärte sie leise, aber eindringlich, „hätten wir die Spur niemals gefunden. Niemals!“
„Und wo ist er jetzt? Was hat es geholfen, dass Eric Sie einweiht hat? Was hat es meiner Tochter geholfen? Wird es sie retten?“
Heather sagte nichts. Sie hatte keine Ahnung, was sie auf diese Frage antworten sollte.
In das angespannte Schweigen hinein, war das Quietschen der Tür zum Nebenzimmer fast ohrenbetäubend. Alle Blicke wandten sich Eric zu. Als Heather den abgekämpften Ausdruck auf seinem Gesicht sah, schwappte eine Welle aus Angst und Nervosität über sie und hob ihren Magen.
Sie fragte sich, was er wohl gesehen hatte. Was hatte Mills Jamesons krankes Gehirn ausgeheckt, das sich nun auf dieser DVD wiederfand. Eric schloss die Tür hinter sich, die DVD in der Hand haltend, überragte er mit seiner eisigen, harten Miene alle Anwesenden im Raum nicht nur körperlich.
Aus dem Augenwinkel bemerkte Heather, dass der Forensiker einen unauffälligen Schritt zurückmachte. Sogar Abercrombie schwieg erwartungsvoll.
„Ich möchte, dass alle den Raum verlassen.“ Seine Worte waren die eisigste Variante eines Befehls, die man sich vorstellen konnte.
„Was zum Teufel ist hier los?“ Drake sah fragend erst Heather, dann Abercrombie an.
„Ich möchte“, wiederholte Eric mit bedrohlich leiser Stimme, „dass alle den Raum verlassen. Außer MacLean.“
Heather sah erschrocken zu ihm auf, während Abercrombie einen Schritt nach vorne machte.
„Verdammt, Eric, ich habe dich nicht -“
Ein lauter Knall ließ alle zusammenzucken. Erics Faust war auf den schmucklosen Besprechungstisch herabgefahren wie ein Donnerschlag. Die Platte vibrierte und die Gläser in der Mitte des Tisches klirrten und zitterten.
Sein aquamarinfarbener Blick fixierte Abercrombie, als er sagte. „Und zwar sofort. Sir.“
In der angespannten Stille beobachtete Heather mit flatterndem Atem und ansonsten regungslos, wie die drei Männer – allen voran der junge Forensiker – den Raum verließen.
Als die Tür geschlossen war, zog sich Eric langsam einen Stuhl zurück und setzte sich Heather gegenüber. Ihre Finger krallten sich vor Aufregung so sehr in das Hemd, das er ihr über die Schultern gelegt hatte, dass die Knöchel weiß hervortraten. Im Geiste wiederholte sie immer und immer wieder die Frage, was er auf der DVD gesehen hatte, doch sie brachte es einfach nicht über sich, es auszusprechen.
Eric legte die DVD auf den Tisch und schob sie zu Heather hinüber. Fragend sah sie auf, während quälende Sekunden verstrichen.
„Du hast offenbar mehr mit ihm zu tun, als dir lieb sein kann“, sagte Eric und verließ den Raum.
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ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen und hoffe, dass Ihnen der erste Teil von „Lost Secrets“ Vergnügen bereitet hat.
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