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Lost Secrets 4

Lost Secrets 4

Titel: Lost Secrets 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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mich noch an die Ausstellung erinnerte, bei der er mich getroffen hätte. Zuerst sagte ich natürlich nein, und dass er mich verwechseln müsste. Nach einigen Malen hatte ich solche Angst vor den Schlägen, dass ich einfach ja sagte. Dann freute er sich.“ Sie blickte abwechselnd zwischen Heather und Eric hin und her. „Nach und nach wurde mir klar, dass er glücklich war, wenn ich die richtigen Antworten gab, und unglücklich, wenn es die falschen waren. Es war, als wollte er mich dazu erziehen … Sie zu sein.“
    Heather schluckte trocken und sah unsicher zu Eric auf, weil ihr die Worte fehlten.
    „Und wissen Sie“, fuhr Jane fort, „was das Erschreckendste war?“
    „Was?“, fragte Eric.
    „Dass es funktionierte. Anfangs habe ich mich gegen all seine komischen Spielchen gewehrt, aber dann, nachdem ich begriff, dass er zufrieden war, wenn ich mitspielte, lernte ich nicht nur die richtigen Antworten zu geben … ich schmückte sie aus. Ich erfand Gefühle, von denen ich ihm erzählte. Ich erzählte ihm, dass ich von ihm geträumt hatte. Sogar Zukunftspläne haben wir geschmiedet. Es wurde immer leichter und ich … ich verlor mich völlig“, sagte sie wieder unter Tränen. „Weil es so leicht war. So schrecklich. So schrecklich leicht.“
    „Diese Strategie hat dir das Leben gerettet“, erklärte Eric. „Du hast ihn bei Laune gehalten damit.“
    Jane zog die Nase hoch und nickte. „Ja, ich weiß.“
    „Fällt dir sonst noch irgendetwas ein, das uns weiterhelfen könnte?“
    Sie überlegte kurz, doch dann gab sie ein entschuldigendes Achselzucken von sich. „Nein, tut mir leid.“
    In diesem Moment klopfte es an der Tür.
    „Das ist sicherlich dein Vater“, bemerkte Eric mit einem Lächeln und drückte sanft Janes Hand. „Du hast uns sehr geholfen, Jane. Vielen Dank.“
    Sie schüttelte schwach den Kopf. „Habe ich leider nicht. Und bedanken muss ich  mich. Auch bei Ihnen, Heather. Vielen Dank, dass Sie mich da rausgeholt haben.“
    „Erholen Sie sich“, sagte Heather und spürte, wie ihre Knie zitterten, als sie Eric zur Tür folgte. „Alles Gute.“
     
    *
     
    Er hielt Heather die Autotür auf und musterte ihr nachdenkliches Gesicht.
    Es war erschreckend gewesen, aus dem Mund des Mädchens zu hören, wie sehr Mills von ihr besessen war.
    „Es passt doch überhaupt nicht zusammen“, sagte sie, als Eric eingestiegen war. „Einerseits soll das ein Racheakt für seinen toten Bruder sein, andererseits verlangt er von Jane in meiner Rolle Liebesgeflüster?“
    „Du darfst nicht vergessen, dass er dich tötet, wenn er die Mädchen tötet. Er versucht also auch bei Ihnen denselben Ausgangspunkt herzustellen, den es bei euch direkt gab. Ihr kanntet euch, ihr mochtet euch – zumindest kurzfristig – und nur, wenn es sich auch bei Jane und den anderen so anfühlt, macht es Sinn sie zu töten.“
    „Aber wenn sie versagen in meiner Rolle, tötet er sie doch ebenfalls.“
    „Ja. Die Geiseln konnten nur verlieren.“
    „Und die männlichen Geiseln? Was hat er mit ihnen gemacht? Er kannte Jake doch überhaupt nicht.“
    „Bis du dir sicher, dass sie sich nicht kannten?“
    „Ja, naja … ziemlich. Oh Mann, keine Ahnung!“ Heather lehnte sich resigniert in ihrem Sitz zurück. „Wo fahren wir jetzt hin?“
    „Ins Vauxhall. Wir holen das Bild des Zeichners, dann essen wir eine Kleinigkeit und danach suchen wir mit dem dreißig Jahre alten Bild die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen.“
    „Klingt toll!“
     
    Das Hauptquartier des MI6 war tagsüber belebt und geschäftig. Heather fragte sich beim Durchschreiten der breiten Korridore, wie viele Menschen in diesem Gebäude wohl arbeiteten. Plötzlich kam ihr ein Gedanke.
    „Wo sitzt eigentlich Sally?“, fragte sie Eric, der sie zielstrebig durch das weitläufige Gebäude dirigierte.
    „Ganz oben.“
    Heather nickte verstehend und ließ sich weiterlotsen, bis sie vor einer Tür standen, auf der in großen Lettern „Wenn du keinen Kaffee mithast, zieh‘ Leine!“ stand.
    Sie runzelte die Stirn, während Eric kurz anklopfte und ohne eine Antwort abzuwarten eintrat. Heather folgte ihm und erlitt beinah unmittelbar einen Hustenanfall. Die Luft im Büro war vom kalten Qualm unzähliger Zigaretten zum Schneiden dick. Bis auf eine kleine Funzel, die sie durch ihren Tränenschleier kaum erkennen konnte, war der Raum abgedunkelt und aus irgendeiner Ecke klangen die wenig sanften Töne von rage against the machine.
    Eric durchquerte den Raum

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