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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ply­mouth wa­ren Ab­wehr­stel­lun­gen er­rich­tet wor­den. Sie wa­ren mit Schein­wer­fern aus­ge­stat­tet, die die Wol­ken ab­tas­te­ten. Für einen kur­z­en Mo­ment konn­te ich einen Dop­pel­de­cker er­ken­nen, der durch die Wol­ken nach oben stieg. Ob­wohl die Ka­no­nen von Ply­mouth feu­er­ten, hör­ten wir das har­te Schla­gen der bei­den Flug­zeug-MG.
    »Jetzt hat es ihn er­wi­scht«, sag­te Oberst Reg G. Stea­mers.
    Über den Wol­ken flamm­te et­was auf. Blut­ro­te Flam­men schie­nen über uns hin­weg­zu­schie­ßen, aber das war ei­ne Täu­schung, die durch die Re­fle­xi­on des Lich­tes in den Wol­ken ent­stand.
    Die­ses Mal blieb der Dop­pel­de­cker der Sie­ger. Beim zwei­ten An­griff auf die Ha­fen­stadt schei­ter­te der Zep­pe­lin. Wir sa­hen ihn durch die Wol­ken ab­stür­zen. Er brann­te vom Bug bis hin zum Heck. Wie ei­ne rie­si­ge Fa­ckel stürz­te er ins Meer, wo er nur lang­sam un­ter­ging.
    Ich at­me­te un­will­kür­lich auf. So er­schüt­ternd die Kämp­fe für uns auch wa­ren, sie wa­ren un­ab­än­der­lich. Sie wa­ren Ge­schich­te, in die wir nicht ein­grei­fen durf­ten. Wir konn­ten nur froh sein, daß der Zep­pe­lin so weit von uns ent­fernt ver­nich­tet wor­den war und nicht di­rekt über uns. Nicht aus­zu­den­ken, was hät­te ge­sche­hen kön­nen, wenn er hier auf­ge­schla­gen wä­re. Wir hät­ten mit um­fang­rei­chen Such­trupps der Bri­ten rech­nen müs­sen.
    Ich kehr­te zu Gold­stein, Al­li­son und Ki­ny zu­rück.
    »Wie sieht es aus?« frag­te ich.
    Fra­mus dreh­te sich um. Er schüt­tel­te den Kopf.
    »Ver­dammt schlecht«, er­wi­der­te er.
    Das hat­te ich be­fürch­tet.
    »Schaf­fen Sie es?«
    »Dar­auf kann ich Ih­nen kei­ne Ant­wort ge­ben, Thor. Ich weiß es nicht. Und nun fra­gen Sie mich nicht, wie lan­ge wir noch brau chen. Auch das kann ich Ih­nen nicht sa­gen, viel­leicht ei­ne Stun de, viel­leicht ein Jahr. Al­les ist mög­lich.«
    Ich ließ mich in einen Ses­sel sin­ken und trank einen Schluck Was­ser. Die La­ge wur­de kri­tisch, denn auf ei­ne sol­che Si­tua­ti­on wa­ren wir nicht vor­be­rei­tet. Es be­fand sich ab­so­lut nichts an Bord, was in die­se Zeit paß­te. Wir hat­ten al­le mög­li­chen Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de bei uns, aber nichts, was wir hier brau­chen konn­ten. Es war nicht ein­mal ei­ne mo­de­ent­spre­chen­de Klei­dung da­bei. Wie hät­ten wir aber auch da­mit rech­nen sol­len, daß wir in die­ser Zeit stran­de­ten?
    Es wä­re un­mög­lich ge­we­sen, sich auf der­ar­ti­ge Pan­nen vor­zu­be­rei­ten, denn dann hät­ten wir al­le Jahr­hun­der­te be­rück­sich­ti­gen müs­sen. Es war nichts als ein Zu­fall, daß wir ge­ra­de in der Zeit zwi­schen 1914 und 1918 her­aus­ge­kom­men wa­ren. Die Jah­re 813, 1204 oder 1498 wä­ren nicht we­ni­ger wahr­schein­lich ge­we­sen.
     
    Ich trat zur Sei­te und ver­steck­te mich hin­ter dem Stamm ei­ner Bu­che, als auf dem Pfad ein bri­ti­scher Land­po­li­zist auf ei­nem Un­ge­tüm von Fahr­rad er­schi­en. Müh­sam ar­bei­te­te er sich den Weg hoch.
    Der Tag war noch jung und die Far­ben frisch. Zum ers­ten Mal hat­te ich das Ge­fühl, die­se Zeit nicht aus der Di­stanz wie im Film zu be­ob­ach­ten, son­dern mit­ten­drin zu sein. Die­ser Mann vor mir war wirk­lich, und ei­ne Be­geg­nung mit ihm konn­te in der Zu­kunft ei­ne Ka­ta­stro­phe aus­lö­sen.
    Ich hat­te den Ti­me­trans­mit­ter al­lein ver­las­sen, als ein Sil­ber­streif am Ho­ri­zont den neu­en Tag an­ge­kün­digt hat­te. Han­ni­bal muß­te bei den an­de­ren blei­ben, da ei­ne Ent­de­ckung und da­mit ein An­griff auf den Zeit­wand­ler nicht aus­ge­schlos­sen war.
    Ich blick­te in das ro­te Ge­sicht des Kon­sta­blers. Ein dich­ter Bart über­wu­cher­te die Ober­lip­pe und ver­deck­te den Mund. Wahr­schein­lich war dies ein völ­lig un­wich­ti­ger Mann, der nie et­was Be­deu­ten­des in sei­nem Le­ben ge­leis­tet hat­te. Soll­te er je­doch Kin­der ge­zeugt ha­ben, so hat­te er be­reits Ein­fluß auf die Ent­wick­lung in der Zu­kunft ge­nom­men.
    Weiß der Teu­fel, viel­leicht war er der Va­ter von Win­ston Churchill oder sonst ei­nem Mann, der in den kom­men­den Jahr­zehn­ten

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