Losung Takalor
denen sie den Timetransmitter endgültig funktionsunfähig machen konnten.
Dr. Framus G. Allison runzelte die Stirn. Er war überrascht, daß Professor Goldstein ihm noch nicht früher eingehendere Informationen gegeben hatte. Als Hochenergiephysiker hatte Allison uns mehr als einmal unschätzbare Dienste geleistet und uns mit seinem technischen Genie häufig genug zu verblüffenden Lösungen verholfen.
Ich beobachtete allerdings mit einem flauen Gefühl in der Magengegend, daß der Australier sich nun mit dem noch nicht ausgemachten Schaden am Flugaggregat des Zeitdeformators befassen wollte. Allison war gefürchtet wegen seiner Risikofreudigkeit. Bisher war zwar nie eine Katastrophe eingetreten; wer ihn jedoch in der marsianischen Technik herumwühlen sah, der konnte eigentlich nur noch Blut und Wasser schwitzen und sich im stillen fragen, ob auch wirklich alles fürs Weiterleben getan wurde.
Hannibal stützte sich mit der rechten Hand auf eine positronische Speicherbank. Er kratzte mit den Fingernägeln an einer Transparentscheibe und erzeugte dabei ein nervenzerfetzendes Geräusch.
Dr. Samy Kulot hielt sich die Ohren zu.
»Ich glaube, ich gehe lieber nach draußen«, sagte der Wurzelzwerg mit einem hinterhältigen Grinsen. »Hier sind mir zu viele nervöse Leute.«
Als er das Türschott öffnete, merkte ich erst, wieviel Zeit inzwischen vergangen war. Es war schon fast dunkel draußen.
Ich blieb und sah Goldstein und Allison zu. Hin und wieder diskutierten sie leise miteinander und arbeiteten ansonsten konzentriert an der marsianischen Konstruktion, von der sie nur einen Bruchteil kannten.
Nach einer Stunde kehrte Hannibal zurück.
»Der Zeppelin greift wieder an«, berichtete er.
Das zu erwartende Schauspiel wollte sich niemand außer Goldstein und Allison entgehen lassen. Ich tippte dem Australier auf die Schulter.
»Lassen Sie sich nicht einfallen, inzwischen zu verschwinden, Framus«, sagte ich. »Ich verspüre wenig Lust, den Ersten Weltkrieg als Aktiver mitzumachen.«
»Warum eigentlich nicht?« fragte er, und seine Augen blitzten auf. »Überlegen Sie doch mal, was für Chancen Sie hätten, wenn Sie hierbleiben würden. Sie könnten steinreich mit Ihrem technischen Wissen werden. Sie könnten sämtliche Erfindungen der Zukunft verwerten, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden.«
»Sie könnten nach Rußland gehen«, warf Dr. Samy Kulot ein. »Sie könnten den Zaren retten und den Osten vor der Revolution bewahren. Sie könnten verhindern, daß der Sozialismus zur Weltmacht wird.«
»Wie das denn?« fragte ich.
»Ganz einfach«, erwiderte er. »Verhindern Sie, daß die Kommunisten an die Macht kommen.«
Ich lachte ihm ins Gesicht.
»Damit wäre überhaupt nichts gewonnen, Samy«, antwortete ich. »Das ist nicht wie bei einer gefüllten Badewanne, bei der es genügt, den Stöpsel herauszuziehen, damit das Wasser weglaufen kann. Die Kommunisten sind doch nicht so mächtig geworden, weil sie in dieser Zeit eine Revolution gemacht haben, sondern die Gründe sitzen tiefer.«
»Es war auch nicht ernst gemeint, Thor«, sagte er. Ich wußte es und nickte ihm zu. Zusammen gingen wir nach draußen zu den anderen. Kiny Edwards blieb wiederum zurück. Allison und Goldstein machten weiter. Sie ließen sich nicht stören.
In der Gegend, in der Plymouth sein mußte, blitzte es in rascher Folge auf. Es war absolut dunkel. Die tiefhängenden Wolken schirmten das Mondlicht ab. Deutlich war das Dröhnen der Motoren des Zeppelins zu hören.
»Sie werfen Bomben auf Plymouth«, stellte der Kleine fest.
»Da ist wieder das Flugzeug«, rief Kenji Nishimura.
Bei
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