Losung Takalor
bestimmenden Einfluß haben würde. Ich lächelte amüsiert. Nein, mit der Sippe der Churchills hatte der Polizist sicherlich nichts zu tun. Ich erinnerte mich schwach daran, daß unter den Vorfahren des Mannes, der im Zweiten Weltkrieg Premier sein würde, alles mögliche gewesen war, nur kein Landpolizist. Im Gegenteil. Einige der Vorfahren Churchills hatten sich Dinge erlaubt, die zu anderen Zeiten das Eingreifen der Polizei wahrscheinlich gemacht hätten.
Unter meinen Füßen knackte ein Zweig. Sofort ruckte der Kopf des Mannes herum. Ich befand mich jedoch schon wieder in voller Deckung. Er fluchte schnaufend, stellte sich in den Pedalen aufrecht und überwand so die letzte Anhöhe. Danach führte der Pfad bergab.
Ich griff mit meinen telepathischen Sinnen nach dem Uniformierten. Meine Hoffnung, wichtige Informationen zu erhalten, wurde jedoch enttäuscht. Der Polizist dachte nur daran, wie er seiner Frau erklären sollte, daß er nicht schon um Mitternacht nach Dienstschluß nach Hause gekommen war. Er hatte eine durchaus einleuchtende Begründung, aber die konnte er ihr nicht nennen, ohne damit einen handfesten Ehekrach auszulösen.
Ich wartete, bis er weit genug von mir entfernt war, dann trat ich unter den Bäumen hervor und setzte den Weg nach Plymouth fort. Um schneller voranzukommen, verfiel ich in einen raumgreifenden Trab, wobei ich das Tempo in Intervallen steigerte und verringerte. Auf diese Weise konnte ich stundenlang laufen, ohne mich dabei zu verausgaben.
Etwa fünf Kilometer vor Plymouth tauchten die ersten Katen auf. Ich schlug einen Bogen, um im Schutz der Bäume zu bleiben. Die Leute, die in diesen primitiven Unterkünften lebten, schliefen noch. Auch hier führten meine telepathischen Sondierungen zu keinem greifbaren Ergebnis.
Von einem Hügel aus konnte ich endlich auf den Hafen von Plymouth herabsehen. Ich sah vier Torpedoboote, zwei Leichte Kreuzer und einen Zerstörer. Sieben Handelsschiffe lagen an den Kais. Sie wurden entladen.
In den Straßen der Stadt war es noch still. Zwischen den farbig gestrichenen Holzhäusern und Backsteinbauten zeigte sich nur hier und da ein Frühaufsteher. Ein Mann von etwa fünfzig Jahren trug Zeitungen aus.
Das war es, was ich suchte! Eine Zeitung vom heutigen Tage bot mir die besten Informationsmöglichkeiten.
Ich kletterte einen mit Büschen bestandenen Hügel hinauf und wollte auf ein Haus zugehen, das mit einer Zeitung versorgt worden war, entdeckte jedoch noch rechtzeitig eine Wache, die vor dem Schuppen am Eingang der Stadt errichtet worden war. Zwei Männer standen unter Regenschutzdächern und blickten nach Westen. Ich weiß nicht, was sie von dorther erwarteten. Mich jedenfalls hatten sie nicht bemerkt, und sie konnten auch kaum ernsthaft damit rechnen, daß die Deutschen auf dem Landweg angerückt kamen.
Geduckt eilte ich hinter einem Haus vorbei. Ein grauer Blitz schoß auf mich zu. Ich schnellte mich zur Seite, stolperte über einen kniehohen Stein und rollte über den Hang des Hügels hinab. Ein wild knurrender Hund stürzte sich auf mich. Es war eine Promenadenmischung, der einige Elemente eines Schäferhunds, eines Collies und eines Terriers in sich trug. Mir blieb nichts anderes übrig, als ihn mit einem gezielten Schlag gegen die Seite seines Halses zu betäuben. Er jaulte kläglich und brach über mir zusammen. Ich schob ihn sanft zur Seite und kroch auf allen vieren in die Deckung der Hauswand zurück. Dort verharrte ich einige Sekunden, während ich meine Umgebung telepathisch sondierte.
Niemand hatte etwas von dem Vorfall bemerkt.
Doch das tröstete mich keineswegs. Ich wurde mir dessen bewußt, daß es in diesem Nest
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