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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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für sei­ne Ret­tung tun, da er über kei­nen Fall­schirm ver­füg te. Et­wa zwei Ki­lo­me­ter von uns ent­fernt stürz­te er in die Wäl­der. Die Ma­schi­ne ging in un­mit­tel­ba­rer Nä­he der Fi­scher­häu­ser her­un­ter und brann­te dort aus.
    Der Zep­pe­lin hat­te of­fen­bar kei­nen Scha­den da­von­ge­tra­gen. Er zog wei­ter nach Süd­wes­ten. Und dann fie­len über Ply­mouth die Bom­ben. Et­wa zwan­zig Rauch­wol­ken stie­gen nach ei­ni­ger Zeit dort auf. Die Ver­tei­di­ger der Stadt schos­sen mit Ka­no­nen auf den An­grei­fer, konn­ten aber nichts ge­gen ihn aus­rich­ten. Ich ver­mu­te­te, daß der Zep­pe­lin zu hoch flog, und daß die Wol­ken­bän­ke über Ply­mouth zu dicht wa­ren, so daß die Ka­no­nie­re nicht ge­nau ge­nug zie­len konn­ten.
    Ich blick­te auf mein Chro­no­me­ter, als die Deut­schen ab­zo­gen. Nur ei­ne hal­be Stun­de war ver­stri­chen.
    »Wir ge­hen zu­rück an Bord«, be­fahl ich.
    Da es wie­der zu reg­nen be­gann und der Kampf vor­bei war, brauch­te ich nichts wei­ter zu sa­gen. Die Män­ner eil­ten zum Zeit­de­for­ma­tor zu­rück. Ki­ny Ed­wards war gar nicht erst von Bord ge­gan­gen, und ich war froh dar­über, daß sie den To­des­sturz des bri­ti­schen Pi­lo­ten nicht mit­ver­folgt hat­te.
    »Ge­ben wir uns kei­nen Täu­schun­gen hin«, sag­te ich, wo­bei ich zu ei­nem Hand­tuch griff. »Die La­ge ist ex­plo­siv.«
    »Über­trei­ben Sie nicht ein we­nig?« frag­te Fra­mus G. Al­li­son.
    »Kei­nes­wegs«, ant­wor­te­te ich. »Wis­sen Sie über den Ers­ten Welt­krieg und die stra­te­gi­sche Be­deu­tung der Ka­nal­hä­fen Be­scheid?«
    »Al­so, wenn ich ehr­lich sein soll …«, ent­geg­ne­te er ge­dehnt.
    »Das dach­te ich mir. Bei den an­de­ren wird es nicht an­ders aus­se­hen. Daß wir uns in der Zeit des Ers­ten Welt­kriegs be­fin­den, dürf­te nun wohl klar sein. Ich schät­ze, daß wir das Jahr 1915 oder 1916 ha­ben. Da wir stets von der Vor­aus­set­zung aus­ge­gan­gen sind, daß der Zeit­de­for­ma­tor sich nicht zeit­lich und räum­lich gleich­zei­tig be­we­gen kann, sind wir al­so in der Ge­gend von Ply­mouth ge­blie­ben. Die­se Ha­fen­stadt ist ge­gen­wär­tig ein wich­ti­ger Flot­ten­stütz­punkt der Eng­län­der.«
    »Ich er­in­ne­re mich«, sag­te Fra­mus G. Al­li­son. »In Ply­mouth sind in ers­ter Li­nie leich­te­re Ein­hei­ten für den Kon­voi­schutz, die U-Boo­t­ab­wehr und die Ka­nal­ver­tei­di­gung sta­tio­niert.«
    »Tor­pe­do­boot-Flot­til­len, Zer­stö­rer­ver­bän­de und Leich­te Kreu­zer«, er­gänz­te ich. »Sie tra­gen die Haupt­last der mi­li­tä­ri­schen Ver­tei­di­gung und Ab­si­che­rung. Von Ply­mouth aus wer­den er­heb­li­che Nach­schub­gü­ter zur fran­zö­si­schen Front ge­bracht. Der Ha­fen ist al­so enorm wich­tig.«
    Ich glaub­te, das Un­be­ha­gen mei­ner Be­glei­ter kör­per­lich spü­ren zu kön­nen.
    »In die­ser Zeit, in der wir uns jetzt auf­hal­ten, ist die Angst vor Spio­nen all­ge­gen­wär­tig. Wer sich hier auf der In­sel be­fin­det und sich nicht ein­deu­tig aus­wei­sen kann, der muß mit här­tes­ten Re­ak­tio­nen rech­nen«, er­klär­te ich. »Spio­ne, oder was man da­für hält, wer­den ge­jagt wie Frei­wild. Uns wird man frag­los von vorn­her­ein als Feind­macht ein­stu­fen und gar nicht erst lan­ge Fra­gen stel­len.«
    »Schön und gut«, wand­te Fra­mus G. Al­li­son ge­las­sen ein. »Die Si­tua­ti­on ist un­an­ge­nehm. Wir wol­len aber nicht ver­ges­sen, daß un­ser Wür­fel flie­gen kann. Wir kön­nen al­so ein­fach ver­schwin­den. Gold­stein kann die Re­pa­ra­tur an an­de­rer, si­che­rer Stel­le fort­set­zen.«
    »Sie ir­ren sich lei­der«, er­wi­der­te der Pro­fes­sor. »Der Wür­fel ist zur Zeit nicht flug­fä­hig. Ich ha­be be­reits ver­sucht, ihn zu star­ten. Ir­gend et­was ist blo­ckiert. Ich wer­de noch meh­re­re Stun­den be­nö­ti­gen, bis we­nigs­tens das Flug­ag­gre­gat wie­der in Ord­nung ist.«
    Wir schwie­gen be­trof­fen. Wir sa­ßen wirk­lich in der Fal­le. Wenn die Bri­ten uns jetzt ent­de­cken und an­grif­fen, konn­te es äu­ßerst un­an­ge­nehm für uns wer­den. Im­mer­hin ver­füg­ten sie be­reits über Waf­fen, mit

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