Losung Takalor
wahrscheinlich von Hunden nur so wimmelte. Es gehörte eben früher zur häuslichen Einrichtung, daß ein Tier da war, das über die Sicherheit wachte, und eines, das das Ungeziefer vertilgte. Nun, vor Katzen brauchte ich mich nicht zu fürchten. Sie schlagen keinen Krach. Die Hunde aber konnten unangenehm werden. Ich verspürte wenig Neigung, vor einer Meute in den Busch zu fliehen und sie durch meine Spur zum Zeitdeformator zu führen.
Ich griff zu meinem Schockstrahler und entsicherte ihn. Unter den gegebenen Umständen würde mir kaum etwas anderes übrigbleiben, als ihn einzusetzen. Sollten sich die Bewohner von Plymouth später ruhig über die wahrscheinlich große Zahl von friedlich schlafenden Hunden wundern. Das war immer noch besser, als von ihnen erwischt zu werden.
Als ich die Waffe in den Gürtel zurückstecken wollte, geschah es. Laut kläffend rannte ein Collie auf mich zu. Ich richtete den Strahler auf ihn und lähmte ihn, so daß er sofort zusammenbrach.
Mit diesem Effekt konnte ich zufrieden sein. Nicht aber darüber, daß eine junge Frau im gleichen Moment wild aufschrie. Sie glaubte offenbar, daß ich das Tier umgebracht hatte. Mit geweiteten Augen blickte sie mich an. Sie stand in der offenen Tür eines grünen Holzhauses und hielt eine Milchkanne in der Hand. Vor ihren Füßen lag die Zeitung, die ich haben wollte.
»Nun mal ganz ruhig«, sagte ich, ohne mir dessen bewußt zu sein, daß ich mich durch meine Sprache bereits als Ausländer verriet. »Ich habe dem Tier lediglich eine Mütze voll Schlaf verpaßt.«
Sie hörte gar nicht zu, sondern sprang, erneut aufschreiend, ins Haus zurück und verriegelte die Tür. Unter dem Dach flog ein Fenster auf, und ein bärtiger Mann richtete eine Flinte auf mich. Eine Kugel flog zischend an meinem Kopf vorbei.
Ich reagierte blitzschnell. Bevor der Bärtige zum zweiten Mal abdrücken konnte, hatte ich auch ihn paralysiert. Er brach am Fenster zusammen, und die Flinte rutschte ihm aus den schlaffen Händen. Die Wachtposten am Eingang der Stadt waren aufmerksam geworden. Ich hörte ihre Schritte rasch näherkommen.
Entschlossen rannte ich auf die Tür zu und hob die Zeitung auf. In der Nähe schrie jemand: »Die Deutschen sind da. Schießt sie über den Haufen.«
Ich hätte lachen mögen. Wie konnten die Leute mich für einen Soldaten des Kaisers halten! Meine GWA-Kombination hatte schließlich nicht die geringste Ähnlichkeit mit der Uniform derer vom Kontinent. Da aber das Luftschiff abgestürzt war, mochten die Briten annehmen, daß einige Männer von der Besatzung mit dem Leben davongekommen waren.
Ich lief auf die beiden Wachtposten zu. Noch lag ein Schuppen zwischen ihnen und mir. Ich hörte ihre Stimmen, und ich empfing ihre Gedanken. Sie hatten Angst, obwohl sie begriffen hatten, daß ich allein war. Beide waren entschlossen, sofort zu schießen und mich zu töten. Sie hielten das für erheblich risikoloser, als mich zu fangen.
Ich erreichte den Schuppen als erster. Gelassen drückte ich mich mit dem Rücken an das Holz.
Die beiden Soldaten stürmten an mir vorbei.
»He, Jungs«, sagte ich leise.
Sie wirbelten herum und rissen ihre Gewehre hoch, doch ich war schneller. Ich löste den Schockstrahler aus und sah sie zusammenbrechen. Als ich die Blicke hob, bemerkte ich, daß sich in den etwas weiter entfernt gelegenen Häusern die Fenster geöffnet hatten. Es gab Zeugen für diesen Vorfall. Ein weißhaariger Mann versuchte, seinen Hund auf mich zu hetzen, doch der Vierbeiner verkroch sich jaulend in seiner Hütte.
Ich beschloß, die Rolle des Deutschen zu spielen, und machte eine Ehrenbezeigung vor dem Alten. Dann floh ich über die Stra ße an den Häusern am Ortseingang vorbei. Eine Dogge raste kläf
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