Losung Takalor
schüttelte er uns energisch ab. Keuchend blieb er stehen.
Wir hatten den Rand eines etwa fünf Meter tiefen Grabens erreicht. Unten lag Takalor auf dem Boden. Es sah aus, als ob er gestürzt und nun bewußtlos sei.
»Was ist los?« fragte Framus ächzend.
Ich packte ihn kurzerhand und schleuderte ihn zu dem Atlanter hinunter. Dann folgten Hannibal und ich ihm.
Sekundenbruchteile später schien sich dort, wo das Raumschiff stand, der Erdboden zu öffnen. Eine grünschillernde Stichflamme schoß in den Himmel. Ich preßte gedankenschnell den Unterarm vor die Augen. Dennoch schienen sich mir die Lichtstrahlen wie tausend Dolche in meine Augen zu bohren. Ich hörte den Kleinen gepeinigt aufschreien.
Zerberstende Bäume, brennendes Buschwerk und lodernde Trümmerstücke wirbelten über uns hinweg. Der Boden schien aufzubrechen. Ich fühlte mich emporgerissen, fürchtete davongeschleudert zu werden und griff unwillkürlich nach einer Baumwurzel.
Takalor schien besser als ich zu wissen, daß die Gefahr vorbei war. Er versuchte bereits, aus dem Graben zu klettern, rutschte aber immer wieder ab.
Da setzte ich mit zwei energischen Sprüngen den Abhang hinauf und blickte zu der Stelle hinüber, an der noch vor wenigen Minuten ein kugelförmiges Raumschiff gestanden hatte. Es war nicht mehr da.
»Molek-Destroyer«, sagte der Wurzelzwerg neben mir. »Jetzt ist mir alles klar.«
Seine Stimme bebte vor verhaltenem Zorn.
»Ruhig bleiben«, raunte ich ihm zu. »Es ist zu spät. Finde dich damit ab.«
Takalor, der mittlerweile ebenfalls aus dem Graben herausgeklettert war, lehnte sich an einem Baumstumpf. Er zeigte ein hochmütiges und überlegenes Lächeln.
Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn er gefragt hätte: »Nun, habe ich euch etwas verwirrt, ihr Barbaren?«
»Das war es also, Takalor«, sagte ich. »Oftroc war noch nicht tot. Er hat sie gebeten, ihn zu einem Waffendepot zu bringen. Natürlich wußten Sie an Bord dieses marsianischen Raumschiffs bestens Bescheid. Sie haben ihm den Gefallen getan und ihm einen Molek-Destroyer in die Hand gedrückt. Sie wußten, wieviel Zeit bis zur Zündung vergehen würde. Sie haben Ihr Ziel erreicht. Ich gratuliere. Von den Denebern lebt keiner mehr.«
Er lächelte nun zufrieden.
»So ist es, General«, entgegnete er.
»Sie Narr«, sagte Hannibal zornig. »Sie haben das Raumschiff vernichtet und uns damit den Weg zum Mond versperrt.«
»Allerdings«, erwiderte er gelassen. »Wenn Sie der Ansicht sein sollten, daß Sie notfalls auch mit dem Zeitdeformator zum Mond fliegen können, dann muß ich Sie enttäuschen. Das Gerät ist nach dem Ausfall des 5-D-Schwingquarzes nicht mehr antriebsstark genug. Es kann das Schwerefeld der Erde nicht mehr verlassen.«
»Dann muß ich feststellen, daß auch Sie gescheitert sind«, sag te ich. »Ihre Mission ist noch nicht erfüllt.«
»Meinen Sie?« fragte er ironisch. Er entglitt mir. Er war nicht bereit, mit mir über diese Frage zu sprechen. Ich merkte, daß ich nicht in ihn dringen durfte. Ich verzichtete auf weitere Fragen.
Framus G. Allison tippte mir auf die Schulter. Sein rundes Gesicht glänzte vor Schweiß.
»Haben Sie schon darüber nachgedacht, Thor, daß es hier in wenigen Minuten von Soldaten wimmeln wird?«
Mir wurde bewußt, daß das Donnern der Kanonen auf beiden Seiten der Front verstummt war. Es fielen auch keine Gewehrschüsse mehr. Der Australier hatte recht. Es konnte wirklich nicht mehr lange dauern, bis die ersten Erkundungskommandos hier erschienen.
Ich blickte Takalor an.
Ungewollt hatte er uns auch einen Gefallen getan. Er hatte das Raumschiff beseitigt und damit eine Manipulation der Zukunft unmöglich gemacht.
»Wir ziehen uns nach Norden
Weitere Kostenlose Bücher