Losung Takalor
der Kleine weiter. Er warf die Gurte ab und ging zu Professor Goldstein hinüber. Dabei mußte er seine Unterhose hochziehen, da das Haftband nicht so funktionierte, wie es sein sollte. Suchend blickte er dem Zeitdeformator-Spezialisten über die Schulter. »Vielleicht kann er seine Position während der Zeitreise doch verändern.«
»Unsinn«, erwiderte der Professor schroff. »Wir wissen mit absoluter Sicherheit, daß eine geographische Verschiebung während der Zeittransmission nicht möglich ist. Das ist vollkommen ausgeschlossen. Tafkar verfügte über einen Typ, der kurz vor dem Kriegsende von den Marsianern gebaut wurde. Tafkar kann in die Zukunft reisen, während wir nur aus der Vergangenheit bis maximal in die für uns geltende Gegenwart zurückkehren können. Damit haben die Marsianer einen gewaltigen Fortschritt erzielt. Aber auch mit diesem Gerät kann er sich nicht zugleich auch räumlich versetzen. Da bin ich absolut sicher.«
Hannibal streckte seinen rechten Arm aus und zeigte auf das unbekannte Etwas, das draußen sein mußte.
»Dann ist ja alles in Ordnung, Professor«, sagte er mit einer Stimme, die mir verriet, daß er genau das Gegenteil von dem meinte, was er sagte. »Dann hat sich der Würfel nur leicht geschüttelt. Ich hatte zwar das verdammte Gefühl, daß wir einen gewaltigen Rutsch gemacht haben, aber wenn Sie sagen, daß das nicht sein kann, dann ist das wohl auch so.«
»Vielleicht sind wir mit der Zeit ein bißchen durcheinandergeraten«, bemerkte Dr. Framus G. Allison. »Wäre es möglich, daß wir am 31. Dezember 2010 einige Sekunden vor Null Uhr he rausgeflogen sind?«
»Ha, ha«, machte Hannibal gelangweilt. »Sie hatten soeben das zweifelhafte Vergnügen, mit australischem Humor konfrontiert zu werden. Nun wünschen Sie uns bloß noch einen guten Rutsch ins Neue Jahr, Framus, dann lache ich mich tot.«
Ich erhob mich.
Professor David Goldstein drückte einige Tasten und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er nickte mir zu. Unsere Reise durch die Zeit war beendet. Wir waren ordnungsgemäß am 8. Februar 2011 in der Nähe von Plymouth aus dem Zeitstrom geglitten. Das jedenfalls zeigten die Instrumente an.
Demnach konnten wir den Zeitdeformator verlassen und uns draußen umsehen. Danach konnten wir das Gerät an einen strategisch günstigeren Ort bringen und von der GWA die Versorgungs- und Ausstattungsgüter anfordern, die wir dringend für unseren Einsatz in der Vergangenheit benötigten. Wenn wir das erledigt hatten, konnten wir zum zweiten Mal in eine Zeit zurückspringen, die vor 187.000 Jahren wirklich gewesen war.
Ich nahm meinen marsianischen Energiestrahler aus der Halterung. Es war eine fast selbstverständliche Vorsichtsmaßnahme. Ich war zwar davon überzeugt, daß wir trotz der unerwarteten Erschütterungen unser angestrebtes Ziel erreicht hatten, aber ein GWA-Schatten hatte mißtrauisch zu sein. Er durfte nicht durch Unaufmerksamkeit in eine Falle laufen. Was auch immer geschehen war, wie es auch immer draußen aussah, wir würden nicht wie vertrauensselige Touristen aussteigen.
Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn ich vor dem Mannschott in das mahagonifarbene Gesicht des Vier-Sterne-Generals Arnold G. Reling geblickt hätte. Im Gegenteil. Die Anwesenheit des GWA-Chefs wäre für mich die erwartete Bestätigung dafür gewesen, daß alles in Ordnung war.
Hannibal erinnerte sich daran, daß er noch immer nur seine roten Unterhosen trug. Er nahm seine GWA-Kombination auf und streifte sie sich über. Danach sah er wesentlich besser aus als vorher. Auch ich hatte mich wieder so gekleidet, wie ich es gewohnt war, und auf alle Maskerade
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