Losung Takalor
Energiestrahlern ermordet.
Ich sprang aus dem Wagen. Die Gesichter der beiden Offiziere im Auto waren vor Angst verzerrt. Sie glaubten, ich werde in ähnlicher Weise mit ihnen verfahren wie die beiden Fremden es mit ihren Begleitern getan hatten.
Ich gab ihnen mit einer beruhigenden Geste zu verstehen, daß ich nicht die Absicht hatte, sie umzubringen. Dann stürmte ich die Stufen zum Haupteingang des Gebäudes hoch, das ich für eine Art Rathaus hielt.
Im Innern war es kühl und still.
Eine trübe Lampe brannte unter der Decke. Eine Holztreppe führte ins obere Stockwerk. Von dort her waren erregte Stimmen zu vernehmen.
Es ging um Sekunden.
Während ich nach oben rannte, streckte ich meine telepathischen Fühler aus. Ich spürte die beiden Atlanter, obwohl ich ihre Geistesinhalte nicht erfassen konnte. Und dann war da noch ein fremdes Wesen, das anders dachte als Terraner. Es mußte der Deneber sein.
Mit einem energischen Ruck riß ich die Tür auf und betrat einen Saal, der überraschend prunkvoll eingerichtet war. Rasputin stand neben einem bärtigen Mann unter einem großen Bild des Zaren Nikolaus II. Die beiden Atlanter näherten sich ihm. Sie hielten ihre Energiestrahler in den Händen.
Als sie mich hörten, wirbelte Takalor herum. Seine Augen glühten vor Haß.
»Nehmen Sie Vernunft an, Takalor«, sagte ich ruhig. »Sie dürfen diesen Mann nicht töten. Sie wissen, warum.«
Oftroc hob seinen Energiestrahler. Ich beobachtete, daß sich sein Finger auf den Kontaktknopf herabsenkte.
»Tun Sie das nicht, Oftroc.«
Er wirbelte herum, richtete den Blaster auf mich und schoß, obwohl ich darauf vorbereitet gewesen war. Mein Schockstrahl erfaßte ihn zu spät. Ich feuerte meinen Kombistrahler erst ab, als ich schon auf dem Boden lag, und der Glutstrahl über mich hinwegfauchte. Die Holztür ging augenblicklich in Flammen auf.
»Es ist ein Deneber«, schrie Takalor.
Ich sprang auf und schlug ihm die Waffe aus der Hand. Wir blickten uns in die Augen. Der Atlanter war nicht mehr in der Lage, klar zu denken. Allzu nah war er seinem Ziel bereits gewesen. Nun bestand er nur noch aus Haß und Tötungswillen. Er war aus einer Zeit zu uns gekommen, in der ein erbarmungsloser Krieg zwischen Deneb und Mars tobte. Es war ein Krieg, wie wir ihn uns gar nicht vorstellen konnten. Er hatte die Marsianer und die Deneber geformt. Er hatte auch Takalor zu dem gemacht, was er heute war.
Ich hatte kein Recht, ihn zu verdammen oder auch nur geringschätzig zu beurteilen.
»Verstehen Sie doch«, sagte ich, während ich mich bückte und seinen Energiestrahler aufnahm. »Dieser Mann spielt die Rolle eines Beraters des Zaren. Sein Einfluß in dieser Zeit ist enorm und für Sie schon nicht mehr abschätzbar, Takalor. Ich weiß, daß er noch in diesem Jahr ermordet werden wird, aber erst in sieben Monaten. Sie dürfen ihn heute noch nicht töten, oder Sie verändern die Zukunft in unkontrollierbarer Weise. Das kann ich nicht zulassen.«
Hinter uns loderten die Flammen. Sie sprangen auf die Holztreppen und das Gebälk über und breiteten sich rasend schnell aus. Der Bärtige und »Rasputin« flohen durch eine Seitentür, ohne daß Takalor es merkte.
Der Ausdruck in den Augen des Atlanters veränderte sich. Mir schien, daß so etwas wie Verstehen in ihnen aufglomm. Dabei wußte ich, welche Gedanken er hegte.
Er hatte nicht die Absicht, der Erde eine Zukunft zu gewähren. Noch aber war er von uns abhängig. Daher durfte er die Maske noch nicht fallen lassen.
»Also gut«, sagte er. »Ich gehe mit Ihnen.«
»Es wird höchste Zeit.«
Ich reichte ihm seine Waffe, und er steckte sie weg. Dann hob er den Blaster Oftrocs vom Boden auf und legte sich den Paralysierten über die Schultern. Ich eilte zu
Weitere Kostenlose Bücher