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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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zu­rück­zu­keh­ren, oh­ne da­bei Bruch zu ma­chen, war schon schwie­ri­ger.
    Am Stadt­rand von Kiew mach­te ich zahl­rei­che Stel­lun­gen aus. Das Ober­kom­man­do schi­en vom Er­folg der be­vor­ste­hen­den Brus­si­low-Of­fen­si­ve kei­nes­wegs über­zeugt zu sein. Of­fen­bar hielt man einen Durch­bruch des Fein­des bis nach Kiew für durch­aus mög­lich.
    Ich flog so hoch, daß man mich nicht iden­ti­fi­zie­ren konn­te. Erst als ein Schein­wer­fer sei­nen Licht­fin­ger nach mir aus­streck­te, wur­de es un­an­ge­nehm. Ich konn­te ihm je­doch ent­kom­men, in­dem ich das Flug­zeug her­un­ter­drück­te und dicht über die Dä­cher der Häu­ser hin­weg­flog.
    Da­bei ver­such­te ich, die bei­den At­lan­ter aus­fin­dig zu ma­chen. Ich schick­te mei­ne pa­ra­psy­chi­schen Füh­ler aus. Und end­lich, nach et­wa ei­ner hal­b­en Stun­de, hat­te ich Er­folg. In­zwi­schen war es in der Stadt un­ru­hig ge­wor­den. Der Mo­to­ren­lärm hat­te die Be­woh­ner auf­ge­schreckt, und die Mi­li­tärs hat­ten die Ma­schi­ne in­zwi­schen als feind­lich ein­ge­stuft. Zwei rus­si­sche Flug­zeu­ge stie­gen auf. Sie soll­ten mich an­grei­fen und ab­schie­ßen. Durch ih­ren Start ver­rie­ten sie mir, wo der Flug­ha­fen war. Dar­auf hat­te ich nur ge­war­tet. Ich steu­er­te das Lan­de­feld au­gen­blick­lich an. Es wur­de höchs­te Zeit für mich, daß ich lan­de­te, denn die In­stru­men­te zeig­ten an, daß der Tank leer war.
    Als ich über die Gras­nar­be hol­per­te, rück­ten von al­len Sei­ten rus­si­sche Sol­da­ten her­an. Sie rann­ten mit an­ge­schla­ge­nen Ge­weh­ren auf mich zu. Ich son­dier­te die Ge­dan­ken ei­ni­ger Of­fi­zie­re und wuß­te schon nach we­ni­gen Se­kun­den, daß ich nicht der ers­te un­er­war­te­te Be­su­cher war.
    Ich hat­te die At­lan­ter ge­fun­den. Sie hiel­ten sich hier ir­gend­wo in der Nä­he auf.
    Als mir das klar­ge­wor­den war, be­schleu­nig­te ich die Ma­schi­ne wie­der. Da­durch ge­wann ich einen Vor­sprung vor den Sol­da­ten. Sie er­öff­ne­ten das Feu­er auf mich, aber ich hat­te in­zwi­schen mei­nen In­di­vi­du­al­schirm ein­ge­schal­tet, so daß die Pro­jek­ti­le kei­ne Wir­kung er­ziel­ten.
    Die Rump­ler stand kaum, als ich auch schon her­aus­sprang und über das Flug­feld auf ein fla­ches Ge­bäu­de zu­eil­te. Ich war et­wa drei­ßig Me­ter weit ge­kom­men, als die Ma­schi­ne ex­plo­dier­te. Sie stand Se­kun­den spä­ter be­reits in hel­len Flam­men.
    Die Haupt­tür des Hau­ses flog auf. Meh­re­re Män­ner ka­men mir ent­ge­gen. Sie tru­gen ih­re Waf­fen in den Hän­den und feu­er­ten auf mich. Sie konn­ten mich ge­gen den leuch­tend hel­len Hin­ter­grund, den die bren­nen­de Ma­schi­ne bot, gut se­hen. Ih­re Ku­geln ver­fehl ten die be­ab­sich­tig­te Wir­kung.
    Ich blieb ste­hen und feu­er­te den Schock­strah­ler ab. Die Män­ner kipp­ten um wie die Flie­gen. Ich sprang über sie hin­weg und drang in das Ge­bäu­de ein. Zwei Of­fi­zie­re ka­men mir ent­ge­gen. Ich rich­te­te mei­ne Waf­fe auf sie.
    Sie blick­ten mich be­stürzt an. Sie kann­ten we­der die lind­grü­ne GWA-Kom­bi­na­ti­on, die ich trug, noch hat­ten sie je ei­ne sol­che Waf­fe ge­se­hen, wie ich sie in der Hand hielt. Ih­re Ge­dan­ken über­schlu­gen sich. Sie stell­ten die tolls­ten Ver­mu­tun­gen über mich an, ka­men aber selbst­ver­ständ­lich der Wahr­heit nicht auf die Spur. Sie dach­ten aber an zwei Of­fi­zie­re, die vor we­ni­gen Mi­nu­ten hier ge­we­sen wa­ren, und die ih­nen eben­falls selt­sam vor­ge­kom­men wa­ren. Es wa­ren die bei­den At­lan­ter ge­we­sen, die mit ih­rem exo­ti­schen Aus­se­hen hier mit­ten in Ruß­land selbst­ver­ständ­lich auf­fal­len muß­ten.
    Ich trat zur Sei­te.
    »Se­hen Sie nach drau­ßen«, for­der­te ich sie auf. Sie ver­stan­den mich nicht. Ich deu­te­te über die Schul­ter. Jetzt tra­ten sie an die of­fe­ne Tür und blick­ten hin­aus. Sie wag­ten es nicht, in die Nacht hin­aus­zu­flie­hen, weil ich nach wie vor mit dem Kom­bistrah­ler auf sie ziel­te. Die be­we­gungs­los im Gras lie­gen­den Ge­stal­ten mach­ten einen aus­rei­chen­den Ein­druck auf sie. Sie wur­den bleich und

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