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Losung Takalor

Losung Takalor

Titel: Losung Takalor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wi­chen von der Tür zu­rück. Ver­wirrt mus­ter­ten sie mich.
    Ich schlug zu, weil ich es mir ein­fach nicht leis­ten konn­te, Zeit zu ver­schwen­den. Ich kon­zen­trier­te mich und drang mit pa­ra­psy chi­schen Mit­teln auf sie ein. Sie tau­mel­ten stöh­nend zu­rück. Ei ner von ih­nen preß­te sich die Hän­de vor das Ge­sicht. Er sank auf die Knie.
    »Wo sind die bei­den Of­fi­zie­re ge­blie­ben?« forsch­te ich.
    Viel­leicht kann­ten sie ei­ni­ge eng­li­sche Bro­cken, viel­leicht aber bil­de­te sich auch ei­ne Pa­rabrücke zwi­schen mir und ih­nen. Ich kann es nicht sa­gen. Mir ge­nüg­te, daß sie die­ses Mal be­grif­fen, was ich mein­te.
    Sie dach­ten bei­de an ein großes Ge­bäu­de im Mit­tel­punkt der Stadt. Dort weil­te je­ner De­ne­ber, der die Rol­le Ras­pu­tins spiel­te. Ich er­schrak.
    »Brin­gen Sie mich dort­hin«, be­fahl ich und gab sie gleich­zei­tig frei. Sie blick­ten mich mit ge­wei­te­ten Au­gen an. Sie lit­ten un­ter Schmer­zen, wie sie sie nie zu­vor ge­kannt hat­ten, und sie fühl­ten sich voll­kom­men aus­ge­laugt. Pa­ni­sche Angst be­herrsch­te sie.
    Ich konn­te es mir nicht leis­ten, sie scho­nen­der zu be­han­deln. Zu­viel stand auf dem Spiel.
    Sie wank­ten an mir vor­bei nach drau­ßen. Als sie hin­austra­ten, ho­ben sie die Hän­de an die Schul­tern. Sie ga­ben da­mit den Män­nern vor dem Haus ein ein­deu­ti­ges Zei­chen. Ich folg­te ih­nen. Un­ge­fähr zwei­hun­dert Sol­da­ten bil­de­ten einen Halb­kreis. Ei­ne gleich große An­zahl von Ge­wehr­läu­fen wa­ren auf uns ge­rich­tet. Die Schein­wer­fer ei­nes Au­tos er­hell­ten die Sze­ne.
    Ei­ner der Sol­da­ten schoß. Ich sah es kurz vor mir auf­blit­zen. Wei­ter ge­sch­ah nichts. Die Ku­gel war von mei­nem Schutz­schirm ab­ge­prallt. Ich hat­te noch nicht ein­mal einen Schlag ver­spürt.
    »Nicht schie­ßen«, brüll­ten mei­ne bei­den Ge­fan­ge­nen. »Nicht schie­ßen.«
    Es schi­en schon da­mals nicht zur Men­ta­li­tät der Men­schen die­ses Land­strichs ge­hört zu ha­ben, auf­ein­an­der Rück­sicht zu neh­men. We­nigs­tens zehn Uni­for­mier­te feu­er­ten ih­re Ge­weh­re ab.
    Ich muß­te et­was un­ter­neh­men. Da ich nie­man­den tö­ten woll­te, setz­te ich aber­mals den Pa­ra­ly­sa­tor ein. Un­ge­fähr zwan­zig Sol­da ten sack­ten zu Bo­den und blie­ben re­gungs­los lie­gen. Das ge­nüg­te. Die an­de­ren senk­ten ih­re Ge­weh­re und wi­chen zu­rück.
    Ich scheuch­te einen Un­ter­of­fi­zier aus dem Au­to und di­ri­gier­te mei­ne bei­den Of­fi­zie­re auf die vor­de­ren Sitz­plät­ze. Ich selbst setz­te mich nach hin­ten. Un­ge­hin­dert konn­ten wir den Flug­platz ver­las­sen. Ich trieb den Fah­rer zu grö­ße­rer Ei­le an.
    Ta­ka­lor und Of­troc hat­ten einen Vor­sprung von fast zwan­zig Mi­nu­ten. Ich schwitz­te Blut und Was­ser, weil ich fürch­te­te, ihn nicht mehr auf­ho­len zu kön­nen.
    Die bei­den Rus­sen schie­nen sich kaum bes­ser zu füh­len als ich, wenn auch aus an­de­ren Grün­den. Sie re­de­ten nur we­nig mit­ein­an­der. Der Fah­rer fuhr schnell. Der Old­ti­mer war hart ge­fe­dert und schi­en noch Voll­gum­mi­rei­fen zu ha­ben. Er rum­pel­te und hüpf­te über das Stra­ßen­pflas­ter von Kiew, daß ich Mü­he hat­te, mich auf mei­nem Platz zu hal­ten.
    Die Stra­ßen wa­ren fast men­schen­leer, und nur sel­ten ein­mal sah ich ein an­de­res Au­to. Die Ab­wäs­ser wur­den noch nicht un­ter­ir­disch ab­ge­lei­tet, und ent­spre­chend war auch der Ge­stank, der durch zahl­rei­che Fu­gen und Rit­zen in der Ka­ros­se­rie und an den schlecht schlie­ßen­den Fens­tern zu mir her­ein­weh­te. Ich wun­der­te mich im stil­len, daß die Men­schen die­ser Zeit nicht zu Hun­dert­tau­sen­den al­lein an der man­geln­den Hy­gie­ne ge­stor­ben wa­ren. Im Jah­re 2011 wür­de Kiew ein­mal ei­ne der se­hens­wer­tes­ten Städ­te der Welt sein. Bis da­hin war es aber noch weit für die­se Stadt.
    Ei­ne Ewig­keit schi­en ver­gan­gen zu sein, bis der Wa­gen end­lich vor ei­nem großen Back­stein­ge­bäu­de hielt. Ich sah ein an­de­res Fahr­zeug da­vor ste­hen, vor dem zwei uni­for­mier­te Män­ner la­gen. Sie wa­ren tot. Man hat­te sie mit

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