Lotta schlaeft - endlich
Lotta schläft.
Lotta die Eule
Lotta ist eine Eule – keine Frage. In den Abendstunden ist sie topfit und hat beste Laune. Katrin und Christian finden das zwar ganz süß, aber irgendwie wären sie doch froh, wenn Lotta – wie scheinbar alle anderen Kinder – um 19 Uhr schlafen würde.
Es ist schon wieder 22 Uhr und Lotta schläft immer noch nicht! Das ist doch nicht normal!“ Christian hatte sich den Feierabend anders vorgestellt. Eigentlich wollte er mit Katrin zusammen einen schönen Abend verbringen. Jetzt sitzen er, Katrin und Lotta zusammen auf dem Sofa und Lotta kugelt sich vergnügt von einer Seite zur anderen. Sie ist jetzt sieben Monate und kann sich seit ein paar Tagen hin und her rollen – zu ihrem großen Vergnügen.
Familienleben auf Spanisch
Am nächsten Tag telefoniert Christian mit seinem Studienfreund Carlos in Spanien. Sie haben schon lange nichts mehr voneinander gehört – tja, beide sind mittlerweile berufstätig und Väter… Carlos erzählt von seiner Arbeit und von seiner Familie. Er macht einen zufriedenen Eindruck. Auch Carlos kommt abends meist gegen sieben Uhr nach Hause. Nach einem Tag voller Schreibtischarbeit freut er sich immer riesig auf seine zwei Jungs (1 Jahr und 2 ½ Jahre), mit denen er erst einmal ausgiebig tobt. Dann gibt's Essen (so gegen 21 Uhr) und man sitzt zusammen – es wird erzählt, diskutiert, gespielt, oft auch mit Besuch. „Und die Jungs?“, fragt Christian. „Die sind natürlich dabei! Die gehören doch dazu.“
Ein Hauch von Spanien tut manchmal gut
Nach dem Gespräch ist Christian nachdenklich. Vielleicht sollten Katrin und er einfach akzeptieren, dass Lotta auch am Abend dazu gehört. Katrin findet das gut. Ob aus Christian und Katrin echte Südländer werden, das wagt Christian zu bezweifeln – aber mit der „neuen Einstellung“ laufen die nächsten Abende zumindest schon mal um einiges gelassener ab.
Das Gewohnheitstier
Kinder sind konservativ. Neues wird in der Regel erst einmal abgelehnt. Alles muss am besten immer genauso sein wie gehabt – dann ist die Welt in Ordnung. Kinder lieben ihre Gewohnheiten, und sie pflegen sie in allen Lebensbereichen: beim Essen, Spielen und Schlafen.
Und wehe, es ist mal anders! Kleinkinder können richtige Sturköpfe sein, wenn es darum geht, ihre (Schlaf-) Gewohnheiten zu verteidigen. Unsere Tochter Selma zum Beispiel lässt sich von meinem Mann nur dann ins Bett bringen, wenn es wirklich nicht anders geht – das heißt konkret, wenn ich außer Haus bin. „Nein, Mama muss mich ins Bett bringen!“ Klar, die hat es ja von Anfang an (fast) immer gemacht. Manchmal schafft sie es sogar mit letzter Kraft so lange wach zu bleiben, bis ich wieder nach Hause komme. So in etwa können lästige Begleiterscheinungen von Gewohnheiten aussehen.
Sie können aber Gewohnheiten vor allem prima dazu nutzen, Ihrem Kind das Bett schmackhaft zu machen und es allabendlich auf das Schlafen einzustimmen. Schon Babys sind in der Lage fix Gewohnheiten zu entwickeln. So kann Einschlafen bald zu einer heiß geliebten Gewohnheit werden.
Das Einschlafritual
Mit Einschlafritual ist das Zeremoniell gemeint, das Sie jeden Abend vor dem Schlafengehen mit Ihrem Kind abhalten. Egal was Sie machen – es kommt darauf an, dass es ein Ritual ist, das Ihrem Kind und am besten auch Ihnen Spaß macht – Sie müssen es ja schließlich Abend für Abend mitmachen. Es soll Ihr Baby (und auch Sie) entspannen und dazu führen, dass es sich rundum wohl fühlt. Im Idealfall liebt Ihr Kind das Einschlafritual so sehr, dass es sich richtig auf das Schlafengehen freut. Das Einschlafritual ist gleichzeitig für Sie die Gelegenheit, Ihrem Kind Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken und sich ihm am Ende des Tages noch einmal ganz bewusst zu widmen. Auch den Mittagsschlaf kann man mit einem kleinen Ritual einleiten – da lässt es sich gleich viel leichter und friedlicher einschlummern.
Als Spontanist fragen Sie sich jetzt vielleicht, ob Sie überhaupt in der Lage (und Willens) sind, so ein allabendliches Ritualzu bieten und ob diese Rituale denn wirklich so wichtig sind. Natürlich geht es auch ohne. Ihr Kind wird keinen Schaden davontragen, wenn es abends ohne festes Schlafritual einschläft. Wenn Ihr Kind heute glücklich und zufrieden auf der Couch im Wohnzimmer eindöst, am nächsten Abend im Auto und am übernächsten vielleicht bei Freunden auf Ihrem Schoß, dann ist das völlig okay. Und ob es dabei wirklich immer einen Schlafanzug anhat und
Weitere Kostenlose Bücher