Lotta schlaeft - endlich
feste Größe. Das bedeutet, entweder schläft Ihr Kind nachts zwölf Stunden dafür aber tagsüber nicht (das ist allerdings bei Kindern unter zwei Jahren kaum zu erwarten) oder aber es schläft nachts nur neun bis elf Stunden und die restlichen Stunden am Tage.
Sollten Sie Eltern kennen, die Ihnen erzählen, dass ihr gleichaltriges Kind aber insgesamt 16 Stunden schläft, dann kann das durchaus sein. Der Schlafbedarf von Kindern ist sehr unterschiedlich – fangen Sie also am besten erst gar nicht an zu vergleichen. Natürlich gibt es Durchschnittswerte für das jeweilige Alter (siehe Tabelle). Wie viel Ihr Kind allerdings tatsächlich schläft, kann stark vom Durchschnittswert abweichen. Meine beiden Kinder haben zum Beispiel schon immer konsequent zwei bis drei Stunden weniger geschlafen als der Durchschnitt. Ist Ihr Kind im Wachzustand zufrieden und interessiert es sich für seine Umgebung, können Sie davon ausgehen, dass es auch ausgeschlafen ist.
Schlafbedarf
Alter
Schlafstunden pro 24 h
davon tagsüber
0–1 Monate
ca. 16 Stunden
ca. 6 Stunden
2–3 Monate
ca. 15 Stunden
ca. 4 Stunden
4–6 Monate
ca. 13 Stunden
ca. 3 Stunden
7–12 Monate
ca. 12 Stunden
ca. 2 Stunden
1–3 Jahre
ca. 11 Stunden
ca. 1 Stunde
Auch die Verteilung des Tagschlafs kann vollkommen unterschiedlich aussehen. Das eine Kind schläft am Tag dreimal eine halbe Stunde, das andere hält dagegen einen zweistündigen Mittagsschlaf. Bis zum ersten Lebensjahr machen die meisten Kinder mindestens zweimal am Tag ein Nickerchen.
Morgenmuffel oder Frühaufsteher
Zu welcher Gattung gehören Sie? Wie die meisten Menschen zu den grantigen Morgenmuffeln oder, netter gesagt, zu den aktiven Nachtmenschen? Und Ihr Kind? Unser Schlaf-wach-Rhythmus orientiert sich am 24-Stunden-Rhythmus eines Tages, weicht aber bei den meisten Menschen leicht davon ab. Von dem Grad der Abweichung ist es wiederum abhängig, ob man zu den Morgenmuffeln oder den Frühaufstehern zählt. Und das funktioniert so:
Ist Ihr Schlaf-wach-Rhythmus länger als 24 Stunden, gehören Sie zu den Nachtmenschen bzw. Morgenmuffeln. Nachtmenschen sind abends nicht müde und wollen nicht schlafen gehen. Dafür fällt ihnen das Aufstehen am Morgen schwer.
Ist Ihr Schlaf-wach-Rhythmus kürzer als 24 Stunden, zählen Sie zu den Morgenmenschen bzw. Frühaufstehern. Morgenmenschen fällt das morgendliche Aufstehen leicht. Abends sind sie allerdings schon früh müde und freuen sich auf ihr Bett.
Beträgt Ihr Schlaf-wach-Rhythmus genau 24 Stunden, dann sind Sie ein ausgeglichener Mensch – von dieser Sorte gibt es eher wenige. Sie werden verlässlich zur gleichen Zeit müde und wachen zur gewohnten Zeit wieder auf.
Genauso wie der Schlafbedarf ist auch der Schlaf-wach-Rhythmus ein persönliches Merkmal, auf das Sie als Eltern keinen Einfluss haben. Ein Nachtkind können Sie also – wenn überhaupt – nur schwer daran gewöhnen, um 19 Uhr ins Bett zu gehen. Es widerspricht einfach komplett seinem inneren Schlafwach-Rhythmus. Genauso wird es Ihnen wohl kaum gelingen, Ihrem Frühaufsteher-Kind beizubringen, viel länger zu schlafen.
Lotta schläft zu wenig
Christian und Katrin sind der Meinung, dass Lotta zu wenig schläft. Und wie fast alle Eltern, die glauben, dass ihr Kind zu wenig schläft (und das sind viele), liegen sie damit falsch …
Das kann ja wohl nicht wahr sein – Lotta ist schon wieder wach. Die schläft doch erst seit zwanzig Minuten!“ Christian ist genervt – er wollte sich gerade an den Rechner setzen. Jetzt ist er aber dran mit Lotta kümmern. „Ich finde, Lotta schläft viel zu wenig. Ein fünf Monate altes Baby muss doch mehr schlafen. Gestern waren es tagsüber gerade mal zwei Stunden und heute kommt sie wahrscheinlich auch nicht auf mehr!“ Katrin packt ihre Handtasche – sie will gleich los einkaufen. „Ja, ich finde auch, dass Lotta nicht besonders viel schläft. Weißt du, einige Mütter aus der Krabbelgruppe führen ein Schlafprotokoll, um ein bisschen mehr über den Schlaf ihrer Babys zu erfahren. Das könnten wir vielleicht auch machen, oder?“
Das Schlafprotokoll bringt Klarheit
Christians Augen leuchten auf. „Das ist es – ein Schlafprotokoll!“ Schnell findet Christian im Internet eine Vorlage und druckt diese aus. Nun wird Lottas Schlaf genauestens protokolliert. Selbst die nächtlichen Stillunterbrechungen werden von Christian akribisch festgehalten. Nach 14 Tagen ist es dann so weit. Sie haben das Ergebnis schwarz auf weiß: Lotta schläft
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